2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
FCA-Coach Lutz Ernemann kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück und trifft dort auf Kumpel Stefan Fink.  Foto: D.Nachtigall
FCA-Coach Lutz Ernemann kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück und trifft dort auf Kumpel Stefan Fink. Foto: D.Nachtigall

Treffen der ehemaligen Teamkollegen beim Derby

Am Wasserwerk duellieren sich die alten Rivalen SpVgg SV Weiden und der FC Amberg +++ Lutz Ernemann und Stefan Fink spielten einst erfolgreich bei den Schwarz-Blauen +++ Viele schöne Erinnerungen

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Freitagabend ist wieder Derbyzeit im Weidener Spardabank Stadion, aber nicht nur das. Ein ganz besonderes Treffen findet an der Seitenlinie bei der Fußballbayernligapartie SpVgg SV Weiden gegen den FC Amberg um 19 Uhr statt, Weidens Trainer Stefan Fink trifft auf seinen früheren Teamkollegen Lutz Ernemann. Beide spielten unter den Trainern Aki Schmidt und Hans Greben zusammen in der Max-Reger Stadt und erlebten hier gemeinsam sehr erfolgreiche Zeiten.

Nun treten sie als Trainerkollegen gegeneinander an. „Bei Lutz war mir das schon immer klar, dass er irgendwann als Coach an der Seite des FC Amberg stehen wird. Wenn ich da auf mich schaue, dann ist das Traineramt bei der SpVgg SV Weiden schon überraschender“, betont Stefan Fink. Ernemann meine dazu: „Für mich war es schon immer grundsätzlich eine Herzensangelegenheit nach dem Fußball gerade Jugendlichen die Freude am Fußball weiterzugeben und ihnen als Spieler und Trainer ein Vorbild zu sein. Nun ist das Traineramt beim FC Amberg ein echter Glücksfall für mich, denn es sind so viele Spieler, die ich bereits als Kinder trainiert habe im Team, das es manchmal schon ein väterliches Verhältnis ist“.

Der 60jährige Ernemann musste damals die Lücke nach dem legendären Weidener Libero Peter Meßmann füllen. „Er war Peter der Große und ich Lutz der Kleine. Weiter war Meßmann berühmt dafür, den Ball immer weit aus dem Strafraum rauszuhauen. Nun kam ich als Libero, der den Ball kontrollierte und platziert nach vorne spielte. Da hatte ich mir zu Beginn so manchen Zorn von eingefleischten SpVgg- Fans zugezogen“. So musste er sich auch ins Team hereinkämpfen, die mit seinen neuen Methoden noch nicht so recht was anfangen konnten. „Stan war Teil dieser Mannschaft und hat aber im Gegensatz zu anderen schnell festgestellt, der macht das eigentlich gar nicht so schlecht und so entstanden Gemeinsamkeiten und so wurde am Ende auf dem Spielfeld eine echte Freundschaft“, erklärt der Amberger Coach. Fink kann sich sehr gut noch an die erste Partie mit dem neuen Libero erinnern. „Das war ein Freundschaftsspiel gegen den Club in Pirk, wo wir am Ende 2:2 gespielt hatten, da sind wir zum ersten Mal zusammen eingelaufen und hatten jede Menge Probleme, die starken Stürmer unter Kontrolle zu halten“.

Nun treffen sie in anderer Kombination wieder zusammen und die Amberger haben da noch eine Rechnung mit Weiden offen, denn zuletzt verloren sie mit 2:0 bei den Schwarz Blauen. „Das ist ein klassisches Derby und wir haben aus dem letzten Jahr, wo wir recht unglücklich verloren haben, etwas gut zu machen. Für mich aber steht fest, dass ich glücklich wäre so viele Punkte zu haben wie mein Kollege“, sagt Ernemann. Bei dieser Partie trainierte die SpVgg noch Franz Koller. Weiden hat 18 Zähler und steht auf Rang zehn und Amberg belegt mit neun Punkten den vorletzten Tabellenplatz. Trotzdem ist Amberg nach dem 3:1 zu Hause gegen Ammerthal im Aufwärtstrend. „Das ist ein typisches Derby, da heißt es Ärmel hochkrempeln, der Sieg geht nur über den Kampf. Mit einem Punkt wäre ich aber auch schon zufrieden“, so Ernemann.

Sein Kollege Stefan Fink betont: „Wir wollen heute Abend auf jeden Fall den FC Amberg weiter auf Abstand halten. Die Amberger haben auch zuvor immer sehr knapp ihre Spiele verloren und immer eine große Moral bewiesen. Dieses junge Team hat nie aufgesteckt, deshalb wird es für uns eine sehr knifflige Aufgabe werden“, so der Weidener Coach. Er sieht eine Parallele zur SpVgg SV Weiden. „Sie sind wie wir auf dem richtigen Weg, nach dem Regionalligaabstieg und dem ganzen Theater im Umfeld auf die jungen Spieler aus der Region zu setzen und so eine erfolgreiche Mannschaft zusammenzustellen“. Die Amberger hätten in Weiden nichts zu verlieren, dass würde feststehen.

Beide Trainer freuen sich den früheren Teamkollegen wiederzusehen und vielleicht ein paar Minuten über alte Zeiten am Weidener Wasserwerk zu reden. Mit dem Anpfiff am Freitag aber, stehen sie auf verschiedenen Seiten und dann zählt nur noch das, was ihre Teams auf dem grünen Rasen abliefern werden.

Aufrufe: 027.9.2017, 22:15 Uhr
Dagmar NachtigallAutor