2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Ball darf wieder rollen – und zwar vor Zuschauern.
Der Ball darf wieder rollen – und zwar vor Zuschauern. – Foto: Simon Tschannerl

Offiziell: Der Spielbetrieb darf starten

Kabinett gibt grünes Licht für einen Re-Start am 19. September – mit bis zu 400 Zuschauern.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Noch vor Kurzem schien der geplante Re-Start am 19. und 20. September zu platzen. Frust machte sich breit. Jetzt gibt die bayerische Staatsregierung grünes Licht für die Wiederaufnahme des Wettkampfbetriebs – und zwar vor Zuschauern. Aufatmen bei den bayerischen Amateurfußballern!

Was mittags, noch während einer Tagung des Kabinetts, durchgesickert war, wurde soeben im Rahmen einer Pressekonferenz von Ministerpräsident Dr. Markus Söder bestätigt. „Wir haben im Bereich Sport und Kultur bislang gute Erfahrungen gemacht. Die bisherigen schrittweisen Öffnungen haben sich in Bayern bewährt. Deswegen werden wir ab dem 19. September auf Vorschlag des Innenministers auch den regulären Amateursport wieder stärker zulassen. Wir werden die gleichen Regeln wie bei der Kultur anwenden, was innen und außen betrifft, und das Ganze mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen versehen, sodass beispielsweise Amateurligen im Fußball wiederaufnehmen können“, sagte Söder. Ziel sei es, Kultur, Fußball und den weiteren Sport ab sofort im Gleichklang zu haben.

Im Klartext heißt das: Ab dem 19. September dürfen Bayerns Amateurfußballes den Wettkampfbetrieb wiederaufnehmen. Und das vor bis zu 400 Zuschauern, je nach Größe des Fußballplatzes/-stadions und angepasst an das regionale Infektionsgeschehen. Markus Söder dazu: Klar ist: Wo es ein hohes Infektionsgeschehen gibt, kann es zu Einschränkungen kommen. Wo das Abstandhalten um den Spielfeldrand nicht möglich ist, kann es auch zum Tragen einer Maske kommen. Wir gehen aber davon aus, dass es auf den meisten Plätzen überhaupt kein Problem ist.“ Was für die Senioren gilt, zählt auch für die Junioren und Juniorinnen.

Der für den Sport zuständige Innenminister Joachim Hermann ergänzte zu den Worten Söders: „Ich bin als Sportminister sehr sehr froh, dass wir heute die Entscheidung fällen konnten und den gesamten Sport freizugeben, auch für den Wettkampfbetrieb. Wir haben das in den letzten drei Monate schrittweise gelockert und dabei ausschließlich positive Erfahrungen gesammelt. Es zeigt sich, dass es sich gerade im Sportbereich sehr verantwortungsbewusst verhalten wird. Und deshalb ist es absolut vertretbar, jetzt noch einen weiteren, größeren Schritt zu tun, mit der Freigabe aller Kontaktsportarten. Das sind vor allem die Mannschaftssportarten. All das ist jetzt freigegeben, für das Training, aber vor allen Dingen jetzt auch für Wettbewerbe.“ Herrmann spricht von einem ganz wichtigen Zeichen“, vor allem für die junge Generation. Zuschauer seien ab sofort ebenfalls zugelassen, und zwar in der gleichen Größenordnung wie im Kulturbereich. Also 200 Zuschauer indoor und 400 outdoor.

Die Ergebnisse des vom Bayerischen Fußball-Verband initiierten Onlinevotings hatte Rückendeckung für die Restart-Pläne des Verbandes gegeben. Hubert Aiwanger, Bayerns stellvertretender Ministerpräsident, hatte sich bereits in den letzten Tagen für eine Lockerung ausgesprochen. „Es wäre jetzt ein Sieg von Corona, wenn der bayerische Amateur-Fußball, wenn die bayerischen Breitensportvereine wegen Corona plattgemacht werden“, sagte der Chef der Freien Wähler auf einer digitalen Parteiveranstaltung von gestern. Er teilte dabei mit, „diese Woche noch“ mit dem Koalitionspartner CSU zu verhandeln.

Aiwanger deutete zugleich an, dass unter den nötigen Vorkehrungen auch wenige Zuschauer bei den Spielen wieder zugelassen werden könnten. „Wir wollen, dass wieder Normalität einkehrt, unter all den Risiken, die vielleicht da auch irgendwo mitschwingen. Wir müssen kalkuliert an Risiken rangehen, anstatt uns aus Angst vor dem Tod schon vorher zu erschießen“, sagte Aiwanger.

Aufrufe: 08.9.2020, 13:32 Uhr
Florian WürtheleAutor