2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
1:1-Schütze Aleks Petrovic (re.) und die Buchbacher machten es der SpVgg Unterhaching wahrlich nicht einfach. F: Leifer
1:1-Schütze Aleks Petrovic (re.) und die Buchbacher machten es der SpVgg Unterhaching wahrlich nicht einfach. F: Leifer

Karger-Show bei souveränem Löwen-Sieg - Haching mit Mühe

Bayerischer Totopokal - Achtelfinale: Memmingen beweist Moral: Anderl-Elf dreht in den Schlussminuten einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg +++ Mittwoch: Gehen "Klosterer" Risiko beim ASV?

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Der TSV Buchbach hat die Überraschung verpasst und ist gegen die SpVgg Unterhaching im Achtelfinale des Bayerischen Totopokals ausgeschieden. Der Regionalligist lieferte den Drittliga-Profis einen beherzten Kampf, musste sich aber am Ende doch mit 1:2 geschlagen geben. Keine Mühe hatte der TSV 1860 München mit Ligakonkurrent Unterföhring. Nico Karger machte mit dem Aufsteiger kurzen Prozess und schoss den FCU mit einem Viererpack quasi im Alleingang aus dem Wettbewerb. Eine intakte Moral hat der zuletzt in der Liga gebeutelte FC Memmingen bewiesen. Die Elf von Coach Stefan Anderl drehte in den Schlussminuten einen 0:1-Rückstand gegen Lokalrivale Illertissen noch in einen 2:1-Sieg um. Am Mittwoch wird das Achtelfinale mit der Partie ASV Vach gegen den SV Seligenporten komplettiert.

TSV Buchbach – SpVgg Unterhaching 1:2 (1:1)
"Das Remis zur Pause war völlig verdient. Im zweiten Abschnitt haben wir ein wenig seriöser gespielt, aber auch nach der 2:1-Führung konnten wir den Sack nicht zumachen, das 3:1 lag nicht wirklich in der Luft. Von dem her war`s schon ein etwas glücklicher Sieg. Aber Hauptsache eine Runde weiter"
, meinte Hachings Coach Claus Schromm nach der Partie. Mit Mühe hat sich Unterhaching gegen engagiert zu Werke gehende Buchbacher durchgesetzt. Die SpVgg trat im Vergleich zur zuletzt überzeugend gewonnenen Ligapartie gegen den Chemnitzer FC nur auf drei Positionen verändert an. Die Profis nahmen die Pokalaufgabe also durchaus ernst. Doch zunächst hatten die Hachinger so ihre Probleme. Die erste richtig dicke Chance hatten die Hausherren, als Merphi Kwatu auf Höhe der Mittellinie mit dem Rücken zum Tor das Leder dem startenden Gordon Büch perfekt in den Lauf servierte. Der Linksverteidiger hatte freie Fahrt, setzte aber das Leder allein vorm Kasten hauchdünn am linken Pfosten vorbei (11.). Glück für die SpVgg, die sich dann aber vier Zeigerumdrehungen später eiskalt präsentierte: Max Dombrowka legte von links nach innen an den Elfmeterpunkt, wo Sascha Bigalke das Leder direkt nahm und links unten im Kasten versenkte (15.). Die Elf von Claus Schromm versuchte direkt im Anschluss nachzulegen. Nach einer halben Stunde aber nahmen die Hachinger wieder ein wenig den Fuß vom Gaspedal – und prompt waren die Gastgeber zur Stelle: Flanke Patrick Drofa von der rechten Seite an den langen Pfosten und da war Aleks Petrovic allen davongeschlichen und köpfte wunderbar gegen die Laufrichtung des Torhüters zum 1:1 ein (33.). Dabei blieb`s auch bis zur Pause. Im zweiten Abschnitt rannte Haching an, ohne sich aber klare Chancen heraus zu spielen. In der 63. Minute kam die SpVgg dann doch aber einmal durch: Die Kugel wurde durchgesteckt auf Stephan Hain und der Torjäger blieb aus 13 Metern Entfernung eiskalt und legte das Spielgerät überlegt zum 1:2 ins lange Eck. Der Drittligist verpasste es aber, den Sack zuzumachen und so blieb Buchbach bis zum Ende im Spiel. Merphi Kwatu hatte sogar den Ausgleich noch einmal auf dem Schlappen, scheiterte aber links im Strafraum postiert an SpVgg-Keeper Lukas Königshofer (89.). Nach der Partie grantelte TSV-Cheftrainer Anton Bobenstetter: "Jetzt ist das eingetreten, was wir befürchtet hatten. Wir liefern einen großen Pokal-Fight ab, lassen Körner in Hinsicht auf die Liga und haben mit Markus Grübl und Patrick Drofa auch noch zwei Verletzte zu beklagen. Außer Spesen also nix gewesen."
Schiedsrichter: Marco Achmüller (Würding) - Zuschauer: 446Tore: 0:1 Sascha Bigalke (15.), 1:1 Aleksandro Petrovic (33.), 1:2 Stephan Hain (63.)



TSV 1860 München – FC Unterföhring 4:0 (3:0)
Die Löwen legten los, wie sich das die Fans auch in der Liga wieder wünschen würden. Keine 60 Sekunden waren gespielt, da hatte Markus Ziereis schon eine Riesengelegenheit. Keine Minute später jagte dann Nico Karger im Anschluss an eine Ecke das Leder zum sehr frühen 1:0 in den Winkel (2.). Das war der Auftakt zu den Karger-Festspielen. Der Angreifer markierte binnen 23 Minuten einen lupenreinen Hattrick. Erst stellte er nach Ziereis-Vorlage auf 2:0 (14.), dann schlenzte er das Leder zum 3:0 in die Maschen (23.). Dank des komfortablen Drei-Tore-Vorsprung konnten die Löwen einen Gang runterschalten, hatten aber das Geschehen bis zur Pause unter Kontrolle. Nach dem Seitenwechsel machte die Sechziger weiter wie in Durchgang eins – mit Karger-Toren! Nachdem Nico Helmbrecht nur den Pfosten anvisierte staubte er zum vierten Mal an diesem Abend ab (55.). Dabei beließ es die Bierofka-Elf dann auch, obwohl die Chancen für einen höheren Sieg gegen an diesem Abend überforderte Gäste durchaus vorhanden waren.
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang) - Zuschauer: 6900Tore: 1:0 Nico Karger (2.), 2:0 Nico Karger (14.), 3:0 Nico Karger (23.), 4:0 Nico Karger (55.)

FC Memmingen – FV Illertissen 2:1 (0:1)
In der Liga läuft`s für den FC Memmingen so gar nicht und auch im Pokal setzte sich die Misere in den ersten 45 Minuten fort. Der schnelle Nackenschlag ereilte die Hausherren in Minute neun. Nach einem Konter servierte Oktay Leyla für Alex Nollenberger, der zum 0:1 abschließen konnte (9.). Memmingen versuchte, den schnellen Rückstand wegzustecken und kam auch durchaus zu Chancen. Aber der FCM ist eben im Moment nicht wirklich vom Glück verfolgt. Und so ging`s mit der knappen Führung für die Gäste in die Pause. Auch in Durchgang zwei das gleich Bild. Memmingen wollte, die besseren Gelegenheiten hatte der FVI. Alex Nollenberger nagelte in der 51. Minute das Leder aus fünf Metern über den Querbalken. Der FCM lief schon fast verzweifelt an – und wurde für die tolle Moral spät belohnt. In der 82. Minute donnerte Fabian Lutz das Leder aus 13 Metern zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Jetzt kam noch einmal richtig Derbysstimmung auf der FCM schlug tatsächlich noch einmal zu. Auf Vorlage von Muriz Salemovic netzte Andreas Fülla zum vielumjubelten 2:1 in der Nachspielzeit ein (90.+2). FVI-Trainer Ilija Aracic gab sich als fairer Verlierer, sah die Leistung seiner Mannschaft nicht so schlecht, aber "Memmingen hat von der ersten bis zur allerletzten Minute gekämpft. Wir sind die letzten 20 Minuten nicht mehr nach vorne gekommen". FCM-Coach Stefan Anderl wusste, "dass wir zu Beginn der zweiten Halbzeit erst mal richtig Glück gehabt haben. Dann haben wir unser Spiel gespielt, mit jeder Minute wurde es intensiver und dann kam der Glaube. Es war ein unbezahlbarer Sieg für die Moral".
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau) - Zuschauer: 580
Tore: 0:1 Alexander Nollenberger (9.), 1:1 Fabian Lutz (82.), 2:1 Andreas Fülla (90.+2)





Vorschau - das Mittwochsspiel:


ASV Vach – SV Seligenporten (Mi. 17:30 Uhr)Mit relativ leichten Aufgaben konnte sich der ASV Vach, der seit dieser Saison in der Landesliga Nordwest spielt, nach oben ins Viertelfinale spielen. Die Truppe vom Mannhof hat beim FC Herzogenaurach (5:2) und daheim gegen den Landesliga-Klub ASV Cham (2:1) gewonnen. Vach könnte mit einem Heimsieg seinen größten Pokalerfolg feiern. Die Aufgabe gegen den Regionalligisten in diesem Derby ist anspruchsvoll aber auch nicht komplett unlösbar. Ein Vorteil der Gastgeber ist sicher, dass der SV Seligenporten mit zehn Spielen binnen fünf Wochen geschlaucht sein könnte, und womöglich mehr Wert auf die Liga legt. Die Gäste vom "Kloster" – die wieder voll im Abstiegskampf hängen – werden aber nicht kampflos das Feld räumen. Auch wenn die Liga absoluten Vorrang hat, so ist der Totopokal immer eine Chance sich als Verein in den Blickpunkt zu spielen. Die "Klosterer" werden jedenfalls versuchen ins Viertelfinale vorzurücken, die Frage ist: wie hoch die Elf von Roger Prinzen das Risiko wählt.

Vorschau - die 19 Uhr-Partien am Dienstag:


TSV Buchbach – SpVgg Unterhaching (Die. 19 Uhr)In der vorigen Saison spielten diese beiden Teams noch gemeinsam in der Regionalliga Bayern. Während der TSV Buchbach buchstäblich bis zur letzten Sekunde der Nachspielzeit am letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern musste, hat die SpVgg Unterhaching von Beginn an souverän die Liga beherrscht, sich die Meisterschaft gesichert und auch in der Aufstiegs-Relegation gegen Elversberg dominant den Aufstieg in die 3. Liga realisiert. Im Pokal waren die Hachinger auch schon oft erfolgreich, auch im DFB-Pokal. Der TSV Buchbach schickt sich an endlich mal wieder ins Viertelfinale vorzustoßen. Sollten die Gäste aus dem Münchner Vorort die Aufgabe zu leicht nehmen, könnte es eine Überraschung geben. Buchbach hat vor zwei Jahren das Viertelfinale erreicht, schied dann aber mit 2:4 daheim gegen den FC Memmingen aus. Diesmal dürften die Buchbacher trotz Heimrecht nur die Außenseiterrolle einnehmen. Zahlreiche verletzte Spieler muss der TSV beklagen. Wohl neun Mann müssen die Buchbacher im Pokalduell gegen Haching ersetzen. "Die Unterhachinger wollen in den nächsten Jahren in die 2. Bundesliga aufsteigen, das werden sie meiner Ansicht nach auch schaffen, weil dort gut und kontinuierlich gearbeitet wird", adelt Anton Bobenstetter den Gegner. Der Buchbacher Trainer geht deswegen davon aus, dass es für die Fans "auf Jahre hin die letzte Gelegenheit ist, Unterhaching in Buchbach zu sehen."
TSV 1860 München – FC Unterföhring (Die. 19 Uhr)Völlig neu ist die Erfahrung Totopokal für den TSV 1860 München. Die Löwen haben zu ihren Zeiten in Profiligen immer im DFB-Pokal gespielt. Um nun dort wieder hinzukommen, müssen sich die Sechziger über die Amateurschiene qualifizieren, was eine gänzlich ungewöhnliche Situation für die "Blauen" ist. Mit dem FC Unterföhring kommt der Neuling FC Unterföhring ins Grünwalder Stadion, die Losfee brachte den Löwen ein Heimspiel, und den Gästen aus Unterföhring wohl klingelnde Kassen. Die Zuschauereinnahmen im Bayerischen Totopokal werden ja grundsätzlich geteilt, und im "Grünwalder" haben schließlich deutlich mehr Zuschauer Platz als in der FCU-Ausweichheimstätte "Sportpark Heimstetten". "Brutal", aus Sicht von Löwen-Dompteur wiegt die schwere Verletzung von Mittelfeldstratege Timo Gebhart, der sich am vergangen Freitagabend einen Muskelbündelriss zugezogen hat. "Individuell ist er nicht zu ersetzen. Wir können nur versuchen, das als Mannschaft aufzufangen."
FC Memmingen – FV Illertissen (Die. 19 Uhr)Pokalkracher in Schwaben mit zwei Regionalligisten: Es ist das ewig junge Duell zweier Kontrahenten, die gemeinsam in der vierten Liga um den Platz hinter dem FC Augsburg im schwäbischen Fußball ringen. Nachdem der FC Memmingen in der vorige Saison mit Platz fünf um einen Punkt und einen Platz erstmals vor dem FV Illertissen abschließen konnte, ist der FVI aktuell wieder deutlich vorne. Denn Memmingen ist derzeit nur Schlusslicht in der Regionalliga und benötigt unbedingt einen Pokal-Erfolg für die eigene Psyche. Richtig konstant ist der zweimalige Bayerische Amateurmeister von der Iller auch dieses Jahr nicht. Aber es reicht aktuell problemlos für eine Position in der oberen Tabellenhälfte und für einen deutlich besseren Platz als der FC Memmingen. 2012/13 gewann Memmingen das bisher einzige Pokalduell - damals auch daheim im Achtelfinale gegen Illertissen - mit 3:2.
Das Montagsspiel: 3:0 i.E.: Altstadt kegelt Eichstätt doch noch vom Punkt raus
Aufrufe: 05.9.2017, 21:24 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor