2024-05-08T14:46:11.570Z

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Luftduell der beiden Torschützen: VfB-Angreifer Daniel Franziskus (links) und Drochtersens Nico Mau Piet Meyer
Luftduell der beiden Torschützen: VfB-Angreifer Daniel Franziskus (links) und Drochtersens Nico Mau Piet Meyer

Auf Geisterbahn folgt Achterbahn

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Doch ein bisschen wie auf der Kirmes dürften sich die Fans gefühlt haben, die sich am Sonntagnachmittag gegen den Gang über den Kramermarkt ...
und für den Besuch des Regionalliga-Heimspiels des VfB Oldenburg entschieden hatten. Der Fußball, der den 1260 Zuschauern im Marschwegstadion beim 1:1 (0:0) gegen den SV Drochtersen/Assel bis zur Pause geboten wurde, war jedenfalls gruseliger als jede Geisterbahn.

"Die erste Halbzeit war schlecht. Die Jungs haben zu oft die falschen Entscheidungen getroffen", sagte VfB-Sportdirektor Ralf Voigt und ergänzte mit Blick auf die Steigerung im zweiten Spielabschnitt: "Die Jungs haben sich aus dem Dilemma gezogen insgesamt sind wir aber noch lange nicht raus."

Seine Mannschaft habe "eine sehr gute erste Halbzeit mit viel Druck" gespielt, sich aber "nicht für unser aufwendiges Spiel belohnt", meinte Gästecoach Enrico Maaßen, dessen Team spielerisch allerdings kaum besser wirkte, aber von vielen leichten Fehlern des Gegners profitierte.

Alexander Neumann (8. Minute/37.), Matti Grahle (16.), Florian Nagel (20.) und Jannes Elfers (40.) nahmen die Einladungen der tief im Abstiegskampf steckenden Gastgeber zum Toreschießen aber nicht an. "Das ist Verunsicherung pur", gab Voigt eine Erklärung für die vielen versprungenen Bälle, Fehlpässe und Stolpereinlagen des unter Stephan Ehlers weiter sieglosen Teams (drei Remis, zwei Niederlagen).

Erst Mitte der ersten Halbzeit gab es Ansätze von Kombinationsfußball. Einmal drang Pascal Richter bis zur Grundlinie durch, doch seine Hereingabe fand keinen Abnehmer (22.) wenig später legte er sich den Ball nach einem Zuspiel von Daniel Franziskus zu weit vor (26.).

"Nach der Pause wirkte es, als wäre der Stecker gezogen", meinte Maaßen zum Auftritt seines Teams in der zweiten Halbzeit. Die VfBer stiegen in puncto Leistung einmal mehr in die Achterbahn, wirkten viel engagierter und machten nicht mehr so viele Fehler. Eine gut getretene Freistoß-Hereingabe und ein Volleyschuss des gerade verpflichteten Süleyman Celikyurt, der sein Debüt im zentralen Mittelfeld feierte, wurden von Keeper Philipp Kühn entschärft (52./65.), ehe Franziskus für Partystimmung sorgte. Per Flugkopfball versenkte der Angreifer eine Flanke von Henri Aalto im Tor (74.).

Der Jubel verhallte aber schnell. Ein Foul von Okan Erdogan Lach an Nikola Serra bescherte den Gästen einen Elfmeter, den Nico Mau sicher zum 1:1 verwandelte (77.). "Das war niemals ein Elfer", klagte Voigt. "Ich habe erst den Ball berührt und danach den Gegner erwischt kann man pfeifen, muss man aber nicht", sagte Erdogan und wirkte nicht, als wenn er auch nur die kleinste Lust auf einen Kramermarkt-Besuch hegt.

Aufrufe: 02.10.2017, 06:24 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor