2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Saisonsieg Nummer sechs wollen Artem Bykanov & Co. am heutigen Samstag in Rosenheim einfahren. Foto: Norbert Habschied
Saisonsieg Nummer sechs wollen Artem Bykanov & Co. am heutigen Samstag in Rosenheim einfahren. Foto: Norbert Habschied

Stillt der ASV Dachau seinen Torhunger auch in Rosenheim?

Knipser Kornprobst wieder an Bord

In der vergangenen Spielzeit gehörte der SB DJK Rosenheim zu den Lieblingsgegnern des ASV Dachau. Doch das ist vor dem Duell am Samstag ein Muster ohne Wert. Der Sportbund tauschte im Sommer Team und Spielphilosophie aus. Dennoch: Der ASV ist Favorit und torhungriger als je zuvor (Anstoß in Rosenheim ist um 14 Uhr).

Die Dachauer wollen in Rosenheim ihrem Ruf als Tormaschine gerecht werden. Anders als der Gegner, der mit sechs Treffern die schlechteste Offensive der Landesliga Südost stellt, legen die Stadtwälder ein Tempo hin, mit der sie die 100-Tore-Schallmauer brechen könnten. Durch den 4:1-Sieg gegen Freilassing am vergangenen Wochenende bauten die Dachauer ihre Torausbeute auf 24 Treffer in sieben Spielen aus – im Durchschnitt 3,4 Tore pro Spiel. Nach Türkgücü-Ataspor (26 Tore) stellen sie die zweitbeste Offensive. Hochgerechnet auf 34 Spieltage käme der ASV auf 116 Tore. Unwahrscheinlich, aber warum eigentlich nicht?

Denn die Dachauer knüpfen an einen Trend an, der mit dem Beginn der Amtszeit seines Trainers Frank Peuker begann. Vor der Spielzeit 2014/2015, der ersten Saison nach dem Aufstieg in die Landesliga, übernahm Peuker den ASV mit dem Ziel, die Klasse zu halten. Das gelang, mit einem Torverhältnis von 39:53 in 30 Spielen.1,3 Tore pro Spiel erzielten die Dachauer in jener Saison. Eine Saison später stellten sie die zweitbeste Offensive, ohne dabei die Defensive zu vergessen. Das Torverhältnis nach 34 Spielen: 64:46 (1,9 Tore pro Spiel). In der vergangenen Saison toppten die Stadtwälder diese Marke mit 2,2 Toren pro Spiel und einem Torverhältnis von 71:46 in 32 Spielen.

Dieser Wert wackelt nun – ohne, dass die Verteidigungsarbeit darunter leidet. Das ist das eigentliche Gütesiegel für Peukers Arbeit. Die Differenz der durchschnittlich geschossenen und kassierten Tore verbesserte sich unter Peuker von -0,4 auf +1,8 – stark!

Dass der ASV-Trainer trotz seiner Offensivstrategie die Defensive nicht vergisst, zeigt sich an seiner Einschätzung der Trainingswoche vor dem Spiel gegen Rosenheim. Auf dem Programm standen neben taktischen Varianten im Angriffsspiel Übungen für das Umschaltspiel nach hinten. „Das Wetter war top, der Platz auch – wir hatten tolle Einheiten. Die Jungs waren aggressiv in den Zweikämpfen und haben in der Rückwärtsbewegung voll mitgezogen, ohne dass ich etwas sagen musste“, so Peuker. Das Verhalten nach Ballverlusten war einer der wenigen Kritikpunkte im bisherigen Saisonverlauf – und ist eng verknüpft mit der Torgier seiner Spieler. „Gegen Freilassing haben wir so den Gegentreffer zum 1:1 kassiert. Die Spieler arbeiten aber an sich, das haben sie in den beiden Trainings in dieser Woche gezeigt. Gegen Rosenheim wollen wir es besser machen als gegen Freilassing“, so Peuker.

Der Gegner aus Rosenheim, gegen den der ASV in der vergangenen Saison auswärts 5:0 und im Sepp-Helfer-Stadion 2:0 gewonnen hat, fand schwer in die Saison. Nach sieben Spielen hat der Sportbund vier Punkte auf dem Konto (Platz 16). Den einzigen Sieg fuhr er am vierten Spieltag in Freilassing ein (3:1). Das Team steckt im Umbruch – und das braucht Zeit. „Ich habe sie in dieser Saison gesehen, zuletzt in beim 1:1 in Hallbergmoos. Es standen nur noch zwei, drei bekannte Gesichter auf dem Platz, der Rest war neu“, sagt Frank Peuker. „Sie hatten in der vergangenen Spielzeit eine erfahrene und robuste Mannschaft. Jetzt setzen sie auf die Jugend und auf den spielerischen Ansatz. Sie gehen ein hohes Tempo, sind aber noch etwas unerfahren“, so der ASV-Trainer.

Die Dachauer gehen als Tabellendritter mit 16 Punkten in die Partie, sie sind klarer Favorit. Und das, obwohl drei wichtige Spieler fehlen. Michele la Cioppa, Zvonimir Kulic (beide Urlaub) und Dennis Bergmann, der seine Verletzung auskuriert hat, nun aber mit einer Sommergrippe flach liegt, können nicht auflaufen. Dafür kehrt Michael Kornprobst zurück. Der Torjäger (sechs Treffer) fehlte am vergangenen Spieltag verletzt, ist nun aber wieder einsatzbereit. „Er hat am Donnerstag erst individuell und dann mit der Mannschaft trainiert und grünes Licht gegeben. Ich hoffe, es kommt vor dem Spiel kein Anruf von ihm“, so Frank Peuker.

Aufrufe: 025.8.2017, 17:55 Uhr
Dachauer Nachrichten - Moritz StalterAutor