Achberg gewinnt die Schlammschlacht

Die erste spielentscheidende Szene verfolgten die rund 70 Zuschauer im Hüttenwaldstadion gleich bei Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit: Schnell brachten die Gäste den klitschnassen Ball aus dem Anstoßkreis in Richtung Neukircher Tor. Halbrechts tauchte Peter Giraud vor dem gegnerischen Strafraum auf und zog ab. TSV-Torwart Michael Stehle konnte die klitschige Kugel nicht festhalten. Daniel Wiesner schaltete am schnellsten und hielt drauf. Der Ball wurde von Johannes Heine, der Neukirch nach 22 Minuten mit 1:0 in Führung brachte, zum 1:2 ins eigene Tor abgefälscht. Stehle war, nach der feinen Einzelleistung von Nico Pfersich zum 1:1-Ausgleich wenige Minuten vor der Halbzeitpause, damit zum zweiten Mal am Sonntagnachmittag geschlagen.

Schlüsselszene zwei des tabellarischen wie geografischen Nachbarschafsduells war die letzte Aktion der Nachspielzeit. Zu diesem Zeitpunkt führten die Achberger durch das zweite Tor von Pfersich mit 3:2, nachdem Heine nach 72 Minuten den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich markierte. Neukirch warf nun alles nach vorne, Tobias Nuber vergab in aussichtsreicher Schussposition nur ganz knapp (85.). Nach einer Flanke sprang SVA-Torhüter Dennis Schupp im eigenen Fünfmeterraum in die Füße des einschussbereiten Manuel Sauter. Der Schiedsrichter reagierte sofort und entschied zurecht auf Strafstoß. Der eingewechselte Ralph Thomas Schlenker, der mehrere Jahre lang in Achberg kickte und zur neuen Saison in Neukirch anheuerte, legte sich den Ball auf dem Elfmeterpunkt zurecht. Doch Schupp machte sein Foul prompt wett, indem er in die richtige Ecke hechtete und den Ball hielt. Kurz danach pfiff der Unparteiische die Partie ab.

"Die ersten Minuten kamen wir gar nicht ins Spiel", meinte Riechel nach Spielschluss. Als absolut grenzwertig empfand der Gästecoach die Platzverhältnisse. "Auf diesem Gelände ist jeder Ball gefährlich." Die Rutschpartie bei Dauerregen hatte beiden Mannschaften viel Kraft abverlangt. Stets war "Kollege Zufall" bei den allermeisten Spielzügen präsent, teilweise waren die Rückennummern der Spieler nicht mehr richtig zu erkennen.

"Ich verstehe nicht, dass das Reservespiel vor der Ersten auf diesem Platz ausgetragen werden musste", sagte der Unparteiische nach Spielschluss gegenüber unserer Zeitung. Mit dieser Einschätzung war er nicht ganz alleine.