Fischer verlässt FC Penzberg für mögliche Futsal-Bundesliga-Karriere

Penzberg – Erst das Comeback, dann der Abschied. Bei Franz Fischer wird das Jahr 2020 nicht nur wegen der Corona-Pandemie aus sportlicher Sicht in Erinnerung bleiben. Der Torjäger war nach langer Verletzungspause im Frühjahr ins Team des Bezirksligisten FC Penzberg zurückgekehrt, verlässt dieses aber noch vor dem „Re-Start“ in die Restsaison – und das nicht ganz freiwillig.

Der 30-jährige wurde vom Verein freigestellt, nachdem er seinen Wechsel für die Hallensaison zum Regionalligisten „Futsal Jahn Regensburg“ bekannt gegeben hatte. „Im Amateurbereich habe ich draußen praktisch alles erlebt und deshalb ist für mich Futsal mit der Aussicht auf Bundesliga mit Regensburg und vielleicht auch Nationalmannschaft reizvoll“, begründete Fischer seine Entscheidung, den FCP in Richtung Jahn zu verlassen. „Wobei ich klar gesagt habe, dass ich die Saison in der Bezirksliga gerne noch beenden möchte“, sagt Fischer. Auf dem Rasen wäre er weiter zur Verfügung gestanden. „Nur den Ligapokal wollte ich nicht spielen, weil das für mich nur ein Lückenfüller ist. Da hätte ich den jungen Leuten den Vortritt überlassen und der Verein hätte ausprobieren können“, erklärte der Torjäger.

FC Penzberg: Funktionäre entschieden sich für die sofortige Trennung von Franz Fischer

Die Weigerung, beim Zusatzwettbewerb zu spielen, führten jetzt aber die Verantwortlichen beim FCP ins Feld, Fischer sofort den Stuhl vor die Tür zu stellen. „Es hilft uns nicht viel, wenn Franz bis zur Winterpause vier Ligaspiele bestreitet. Wir haben deshalb die strategische Entscheidung getroffen, die uns aber nicht leicht gefallen ist, sofort umzubauen“, erklärte André Grunow, der sportliche Leiter des FCP. Die FCP-Führung wollte so auch „Sonderwünsche“ anderer Spieler verhindern: „Wenn der eine Spieler den Pokal nicht spielen will, kommt demnächst ein anderer, der die Auswärtsspiele nicht mitmachen will“, so Fotios Roumbos. „Wir sind aber nicht im Bösen geschieden“, betonte Grunow, der überzeugt ist, dass die Penzberger die Lücke füllen können: „Wir haben genügend Spieler, die Tore schießen können.“

FC Penzberg: Fischer über Vereinsentscheidung enttäuscht

Fischer zeigte sich indessen von der Entwicklung überrascht. „Es ist schon schade, dass man mich jetzt nicht mehr braucht. Das Positive daran ist, dass ich jetzt mehr Zeit für die Familie habe“, sagt der Stürmer, der nun dreifacher Vater ist, nachdem seine Frau im Juli Zwillinge bekommen hat. „Meine Familie steht auch voll hinter mir“, erklärt Fischer, der in Regensburg den Aufstieg in die neu gegründete Futsal-Bundesliga anpeilt. Beim Futsal-Team des SSV Jahn fungiert künftig Thomas Dötsch als Coach; er hatte früher den FC Penzberg trainiert und ist derzeit beim Kreisligisten TSV Oberalting engagiert. Die Regensburger hatten zuletzt bei der in Duisburg ausgetragenen deutschen Meisterschaft den Vize-Titel geholt (wir berichteten). Im Kader steht ein weiterer Spieler aus der Region: Philipp Ropers vom MTV Dießen.

„In der Mannschaft ist das Potenzial da“, meint Fischer, der in der Halle noch einige Jahre spielen möchte, weil dort das Verletzungsrisiko geringer ist. „Vielleicht schaffe ich es auch in die Nationalmannschaft“, könnte sich der 30-jährige durchaus vorstellen den Adler auf der Brust zu tragen. Die bayerischen Farben vertrat er ja bereits beim „UEFA Regions Cup“ im vergangenen Jahr.

Statistik

Franz Fischer (30 Jahre alt, Stürmer, Rückennummer 19)

Saison 19/21: FC Penzberg, Bezirksliga (1 Spiel/0 Tore).

18/19: 1. FC Garmisch-Partenkirchen, Landesliga (33 Spiele/12 Tore); FC Penzberg Futsal (6 Spiele/11 Tore).

17/18: Tus Holzkirchen, Bayernliga (30 Spiele/9 Tore); FC Deisenhofen Futsal (1 Spiel/4 Tore).

16/17: FC Penzberg, Bezirksliga (23 Spiele/19 Tore).

15/16: FC Penzberg, Kreisliga (27 Spiele/44 Tore). FC Deisenhofen Futsal (5 Spiele/14 Tore).

14/15: FC Penzberg, Kreisklasse (16 Spiele/15 Tore).

(ROLAND HALMEL)