2024-05-08T14:46:11.570Z

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Michael Pillmeier zählt seit Jahren zu den überragenden Fußballern im Bezirk F: Enzesberger
Michael Pillmeier zählt seit Jahren zu den überragenden Fußballern im Bezirk F: Enzesberger

Pillmeier: »Mein Ehrgeiz ist extrem groß«

Passaus Top-Stürmer lässt seine fußballerische Zukunft offen und räumt ein, mehrere Optionen zu haben

Michael Pillmeier zählt seit Jahren zu den besten Stürmern in Ostbayern. Für den SV Schalding-Heining erzielte der Blondschopf Tore am Fließband, in den vergangenen eineinhalb Jahren markierte er für den 1. FC Passau beachtliche 45 Treffer und hatte damit maßgeblichen Anteil daran, dass die Kicker von der Danziger Straße in die Landesliga zurückkehrten. Im Sommer läuft der Vertrag des 30-jährigen Angreifers aber nun aus und im Interview fragen wir nach, wie die Zukunftspläne von "Pille" aussehen. Der Goalgetter lässt zudem den bisherigen Saisonverlauf des 1. FC Passau Revue passieren und gibt auch über die erfreuliche Zwischenbilanz des SV Schalding-Heining ein Statement ab.
FuPa: Michael, für den 1. FC Passau geht ein bewegtes Jahr zu Ende. Ihr seid mit 15 Punkten Vorsprung aufgestiegen. Wie beurteilst du die vergangene Saison im Nachgang?
Michael Pillmeier (30): Wir haben unsere Sache richtig gut gemacht, denn es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man eine Liga so dominiert. Natürlich hatten wir für die Bezirksliga eine herausragende Truppe, aber Namen garantieren bekanntlich keinen Erfolg und daher war das schon mehr als in Ordnung, was wir in der vergangenen Saison abgeliefert haben.

»In den vergangenen Wochen und Monaten hat man gesehen, dass wir noch kein gefestigtes Gefüge haben.«



Im Sommer habt ihr den Erdinger Meistercup gewonnen, dann die ersten fünf Punktspiele in der Landesliga. Viele träumten schon vom Durchmarsch in die Bayernliga, aber seit der ersten Saisonniederlage am achten Spieltag in Pfreimd lief es nicht mehr rund. Woran liegt es, dass ihr seither nicht mehr richtig in die Spur gekommen seid?
Intern war ein Durchmarsch in die Bayernliga nie ein Thema, da wurde viel von außen hereingetragen. Es gibt ein paar Gründe, warum es nach dem tollen Start nicht mehr rund gelaufen ist. Natürlich haben uns Verletzungen wichtiger Spieler ein Stück weit aus der Bahn geworfen. Benedikt Buchinger hat seit seinem Wechsel zum FC fast überhaupt noch nicht gespielt, Maxi Huber hat ebenfalls den Großteil der Spiele verpasst und richtig weh getan hat uns der langfristige Ausfall von Keeper Patrick Negele. Mich hat es auch bereits am dritten Spieltag sauber erwischt und ich musste dann zwei Monate pausieren. In den vergangenen Wochen und Monaten hat man gesehen, dass wir noch kein gefestigtes Gefüge haben. Wir waren es aus der Bezirksliga gewohnt, nur zu gewinnen und nun ist es wieder eine neue Situation, auch mit Rückschlägen umgehen zu müssen. Zudem kam ein neuer Trainer, das war auch eine Umstellung, die eine gewisse Zeit benötigt.


Also bewertest du das bisherige Abschneiden als gar nicht so schlecht?
Wir hätten uns sicherlich ein paar Punkte mehr erhofft. Es ist keine angenehme Situation, wenn man so früh in der Saison überhaupt keine Chance mehr hat, nach vorne zu kommen. Im letzten Heimspiel vor der Winterpause gegen Bach hat man gesehen, dass die notwendige Spannung komplett fehlte und die Partie deshalb folgerichtig verloren ging. Aber selbst wenn wir kein solches Verletzungspech gehabt hätten, wäre es schwer geworden, ganz vorne mitzumischen, denn eine Mannschaft muss auch in gewissen Bereichen wachsen. Der Tabellenzweite Cham zum Beispiel ist spielerisch nicht besser als wir, hat aber eine eingespielte und stabile Einheit, die deshalb weit vor uns steht.


Mit welchen Zielen geht ihr dann überhaupt noch in die Restrückrunde?
Wir stehen alle in der Pflicht, es nach der Winterpause wieder besser zu machen. Auch meine eigene Leistung war nach der Verletzung alles andere als gut. Ich hätte nicht gedacht, dass mich die lange Pause so aus der Bahn werfen wird. Wir haben die Möglichkeit, uns mit dem beim Meistercup gewonnenen Trainingslager in Spanien optimal vorzubereiten und an unseren Schwächen zu arbeiten. Ich bin überzeugt, dass wir den Charakter und die Qualität haben, eine gute Frühjahrsrunde zu spielen und noch den einen oder anderen Platz nach oben zu klettern.

»Ich bin derzeit noch weit davon entfernt, mich festzulegen, wo ich kommende Saison spielen werde.«



Dein Vertrag läuft im Sommer aus und du hast bestimmt viele Anfragen vorliegen. Hast du schon entschieden, wie deine sportliche Zukunft aussehen wird?
An Angeboten mangelt es mir wirklich nicht. Ich habe unzählige Anfragen als Spielertrainer erhalten, aber das kommt für mich noch nicht in Frage. Ich bin derzeit noch weit davon entfernt, mich festzulegen, wo ich kommende Saison spielen werde. Ich kann nur sagen, dass der 1. FC Passau mein erster Ansprechpartner ist. Die sportliche Leitung um Mario Tanzer hat ehrgeizige Ziele und will in der kommenden Spielzeit ganz vorne mitspielen. Um das zu schaffen, muss sich aber in vielen Bereichen etwas tun, vor allem in der dafür erforderlichen Struktur.


Du hast siebeneinhalb Jahre für den SV Schalding-Heining gespielt und in dieser Zeit für die Grün-Weißen stolze 96 Punktspieltreffer erzielt. Wie beurteilst du die positive Entwicklung, die dein Ex-Verein genommen hat?
Mich freut es riesig, dass es beim SVS so gut läuft und es macht mich auch ein wenig stolz, denn ich durfte ja auch meinen Teil dazu beitragen, dass das Fundament für den Regionalligafußball am Reuthinger Weg gelegt wurde. Die Truppe hat sich enorm entwickelt und es macht sich positiv bemerkbar, dass einige Spieler schon über Jahre in dieser starken Liga spielen und daher mittlerweile etablierte Akteure sind. In unserer Regionalligaanfangszeit waren wir ein Underdog und mussten es überwiegend über den Kampf und unser Konterspiel richten, jetzt ist Schalding ein gestandener Regionalligist, der auch fußballerische Akzente setzen kann.


Würde es dich nochmal reizen, in der Regionalliga anzugreifen?
Mein Ehrgeiz ist extrem groß, ich bin Sportler durch und durch. Ich bin in meiner Laufbahn gottseidank von größeren Verletzungen verschont geblieben und denke, dass ich die kommenden zwei Jahren noch auf einem hohen Niveau spielen kann. Deshalb wäre der Reiz definitiv vorhanden, aber wie bereits erwähnt, werde ich mir in den nächsten Wochen in Ruhe Gedanken machen, wie meine fußballerische Zukunft aussehen soll. Aktuell gibt es überhaupt keine Tendenz.

Aufrufe: 017.12.2018, 09:42 Uhr
Thomas SeidlAutor