In einem war man sich bei Union Sandersdorf im Nachgang einig. Würde man dem neutralen Fan die Spielsituation darlegen und unter dem Strich das schlussendliche 1:5 lesen, jeder würde den Scheibenwischer machen und fragen, ob man denn auf einem anderen Fußballplatz war. „Es ist eigentlich unglaublich“, analysierten sowohl der verletzte Rico Gängel als auch der sportliche Leiter Torsten Lehmann die erste halbe Stunde im Grimmaer Husarensportpark. „Am Ende bleibt festzuhalten, dass uns in vielen Situationen einfach der Typ fehlt, der die Kugel vorn bedingungslos über die Torlinie schiebt“, schüttelte Lehmann mit dem Kopf
Sandersdorfs Spielanalyse bekam nach der Partie FC Grimma gegen Union Sandersdorf noch Futter vom Trainer der gastgebenden Mannschaft. „Fünfundzwanzig bis dreißig Minuten waren die Sandersdorfer hier die bessere Mannschaft“, gab FCG- Coach Alexander Kunert vor den Gästen der Pressekonferenz zum besten. Doch genau das nützte den Jungs aus Sachsen- Anhalt hinten heraus an diesem Tag gar nichts.
Dieses machte der Hausherr per doppeltem Freistoß binnen Minuten. Einmal aus halblinks scharf und flach vom Strafraumeck um die Mauer gleich neben den kurzen Pfosten (Christoph Jackisch, 1:0/30.). Hier verpasste es Union, die Pfosten mit einem Spieler abzusichern, zumal man Jackischs Qualitäten am ruhenden Ball kannte. Das 0:2 aus Sandersdorfer Sicht hatte dann sämtliche Slapsticks, die es brauchte. Unionkeeper Tom Hermann wollte die Kugel aus der Hand abschlagen und versuchte sie zuvor noch in Torwartmanier auf dem Boden prallen zu lassen. Da dieser Boden völlig regendurchdrängt war, sprang der Ball nicht wie gewünscht zurück in die Handschuhe. Der Grimmaer Angreifer eilte hinzu, und Hermann nahm den Ball reflexartig wieder auf. „Indirekter Freistoß“ hieß die Konsequenz. Dieser wurde von Union dann noch so „elegant“ abgefälscht, dass der Schuss von Robin Brand unhaltbar direkt im rechten Torwinkel einschlug (2:0/33.).
Union Sandersdorf hatte bis zu diesem Zeitpunkt die Partie inklusive eigener Hochkaräter vollends im Griff und schaute binnen dreieinhalb Minuten nun komplett in die Röhre. Alles schien über den Haufen. Als über die rechte Grimmaer Angriffsseite dann auch noch der Spielzug zum 3:0 eingeleitet und mit einer Art Abstauber am zweiten Pfosten versenkt wurde (3:0 Jasper Hoffmann/41.), war das Spiel für die Gäste schon mit Halbzeitpfiff gelaufen.
Mitte der zweiten Halbzeit, Grimma hatte nun leichtes Spiel, fielen derer Tore vier und fünf (Kevin Wiegner/63., Kevin Ruppelt/70.). Dass der eingewechselte Martin Ludwig dann folglich noch vom Elfmeterpunkt für Union Sandersdorf scheiterte- der baumlange Pascal Birkigt steht seit Saisonbeginn für den einstigen Sandersdorfer Nico Becker (Ersatztorwart) im Gehäuse und hielt Ludwigs Strafstoß- passte noch vollends zum verregneten Sandersdorfer Sonntag im Sachsenland. Ludwig holte sich sein Tor nach Johannes Günthers Vorlage dann aus dem Spiel heraus doch noch (5:1/85.). Dies schien abschließend ein minimaler Lichtblick für ein arg enttäuschtes Sawetzki- Team. Dies schien abschließend ein minimaler Lichtblick für ein arg enttäuschtes Sawetzki- Team. Union Sandersdorf sortiert sich nach drei Siegen und nun auch drei Niederlagen mittlerweile auf Rang zehn der Oberliga Süd ein.