Das Positive betonen, Negatives mit Löschvermerk versehen – unter diesem Motto stand auch die Aufarbeitung des 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Magdeburg. Einer Stunde Zaghaftigkeit, in der das Spiel nach vorne vor allem durch die Angst vor Gästekontern geprägt war, fügten die Löwen nach dem Überrumpelungs-Tor durch Ex-Bayer Raphael Obermair (57.) noch eine halbe Stunde ansehnlichen Einschnür-Fußball hinzu. Erik Tallig traf mit seinem von Brian Koglin unhaltbar abgefälschten 17-Meter-Schuss zum 1:1 (76.), Stephan Salger vergab in der 87. Minute im Nachsetzen das mögliche 2:1.
„Wir hätten das Spiel gewinnen können, vielleicht müssen“, meinte Trainer Michael Köllner, der seine Mannschaft „besser“ gesehen hatte als beim Auftakt-3:1 in Meppen. Das Remis fühle sich „ein Stück weit wie eine Niederlage an. Wir haben uns im Vergleich zur letzten Saison gewaltig gesteigert, haben extrem gut verteidigt, extrem gut aufgebaut. Lediglich die Ausbeute, die Effektivität hat nicht gestimmt.“
Halb voll statt halb leer – ganz so positiv wie Extremist Köllner sah Lex die Sache nicht: „Wir wären natürlich gerne mit sechs Punkten gestartet, trotzdem werden wir uns wegen diesem 1:1 jetzt nicht die Köpfe runterreißen.“ Akuter Verbesserungsbedarf bestehe im Umgang mit tief stehenden Gegnern. Lex’ Vorahnung: „Zwickau wird gegen uns auch eher defensiv spielen – und das wird uns in dieser Saison noch öfters passieren, weil wir spielerisch einen Schritt nach vorne gemacht haben im letzten halben, dreiviertel Jahr.“ Zumindest dieser Erkenntnis wollte am Samstag niemand widersprechen.
Nicht immer lief es in der Saison gut, wenn die Löwen mit einer Erfolgsserie gestartet sind.