2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Souveräner Rückhalt im ersten Spiele als neue Nummer eins der SpVgg Unterhaching: der erst 19 Jahre alte Torhüter Nico Mantl.  Robert Brouczek
Souveräner Rückhalt im ersten Spiele als neue Nummer eins der SpVgg Unterhaching: der erst 19 Jahre alte Torhüter Nico Mantl.  Robert Brouczek

Zwei 19-Jährige bestehen ihre Feuertaufe bei der SpVgg Unterhaching

Punkteteilung bei der SpVgg Unterhaching

Starker Saisonstart in die 3. Liga: Beim Aufstiegsfavoriten 1. FC Kaiserslautern erreicht die SpVgg Unterhaching vor 20 000 Zuschauern ein 1:1-Remis.

Unterhaching – Wenn es darum geht, Stimmungsschwankungen zu erkennen und zu deuten, funktioniert Manfred Schwabl wie ein Seismograph. Und so registrierte der Präsident der SpVgg Unterhaching mit Wohlwollen, dass bei der Mannschaft nach dem auf den ersten Blick passablen Punktgewinn die emotionale Befindlichkeit anders ausfiel als erwartet: „Die Enttäuschung hat überwogen.“

Ziemlich genau zweieinhalb Monate ist es her (und nicht „ein paar Wochen“, wie SpVgg-Cheftrainer Claus Schromm bei der Pressekonferenz auf dem Betzenberg sagte), dass die SpVgg Unterhaching bei den Pfälzern 0:4 unterlag. Ein 1:1 jetzt braucht also keine Enttäuschung zu sein. „Trotzdem hat sie Mannschaft nicht gesagt: ,Hey, ein Punkt – ist doch alles super‘. Nein, letztlich war sogar mehr drin. Dass es deshalb hängende Köpfe gab, spricht für unsere Truppe. Diese Reaktion gefällt mir sehr gut.“

Was Schwabl ebenfalls „absolut beeindruckte“: die Leistung der beiden 19-Jährigen, Nico Mantl und Niclas Stierlin. „Nico Mantl hat in seinem ersten Spiel als auserkorene Nummer eins keine Spur von Nervosität gezeigt. Weder beim Aufwärmen noch in er zweiten Hälfte, als der vor der Lauterer Wand trotz der vielen Fans im Rücken bei Standards bravourös reagierte“, lobte Schwabl den Torwart. Und Neuzugang Niclas Stierlin, in der hektischen Schlussphase für Sascha Bigalke eingewechselt, sei „total cool geblieben, obwohl das Spiel da gerade auf des Messers Schneide stand“. Anspannung beim „Pfälzer Bub“ in der alten Heimat, wo der gebürtige Mannheimer jahrelang in der Jugend des 1. FC Kaiserslautern spielte und entsprechend viele Freunde auf der Tribüne saßen? „Nein, er hat das super gemacht und sofort Bälle gefordert“, lobte Schwabl den 19-Jährigen.

Slalom-Tor bringt 1. FC Kaiserslautern in Führung

Was das Stammwortwart-Debüt von Nico Mantl anging: An der 1:0-Führung der „roten Teufel“ in der 19. Spielminute traf ihn keine Schuld. Ein Steilpass in den Hachinger Strafraum erreichte Florian Pick – der setzte sich wie ein Slalomläufer gegen Alexander Winkler und Markus Schwabl durch, knallte die Kugel unhaltbar ins lange Eck.

Nicht minder schön anzusehen war der Ausgleich der Hachinger durch Lucas Hufnagel (50.). Bigalke leitete den Spielzug ein mit einem klugen Pass auf Luca Marseiler, den den Ball per Hackentrick Richtung Elfmeterpunkt zauberte – dort stand Hufnagel und erzielte mit beherztem Nachsetzen das 1:1.

Wenn man berücksichtigt, dass Haching weitere gute Chancen besaß, zum Beispiel bei einem Lattentreffer von Bigalke (45.) und kurz vor Schluss durch den eingewechselten Stefan Schimmer, der am FCK-Keeper scheiterte: Kein Wunder, dass die Lauterer Fans aus Leibeskräften auf ihr Team pfiffen. „Das ist schon ein Brandherd am Betzenberg“, schrieb Schwabl die Stimmung. Schromm sah gar „eine Phase, in der Lautern am Boden lag“. Wenn die Hachinger einen Fehler gemacht haben, dann den, dass sie diese Schwächephase nicht nutzten. Deshalb die Enttäuschung.

1. FC KAISERSLAUTERN – SpVgg UNTERHACHING 1:1

Kaiserslautern: Grill - Schad, Kraus, Scholz (78. Fechner), Hercher - Bachmann, Sickinger - Hemlein (68. Starke), Pick - Kühlwetter, Thiele (68. Bjarnason)

Unterhaching: Mantl - Schwabl, Winkler, Greger, Heinrich - Stahl, Dombrowka - Hufnagel, Marseiler (60. Schimmer) - Bigalke (77. Stierlin), Felix Schröter (85. Kraus)

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Tore: 1:0 Pick (19.), 1:1 Hufnagel (50.)

Zuschauer: 20 147

Gelbe Karten: Sickinger, Kühlwetter, Kraus - Heinrich, Greger, Dombrowka

Aufrufe: 021.7.2019, 23:38 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Martin BeckerAutor