2024-05-17T14:19:24.476Z

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Tim Rieder ist jetzt ein „Roter Teufel“.
Tim Rieder ist jetzt ein „Roter Teufel“. – Foto: sampics

Nach Rieder Transfer: Köllner kritisiert  Planinsolvenz des FCK

„Früher neun Punkte Abzug gekriegt und fette Geldstrafe“

Michael Köllner muss auf Verstärkungen warten, während sich die Konkurrenz namhaft verstärkt. Vor allem die Transfers des FCK ärgern den Trainer des TSV 1860.
  • Michael Köllner kämpft in der Vorbereitung mit einer dünnen Personaldecke.
  • Den Trainer des TSV 1860 ärgert, dass der 1. FC Kaiserslautern trotz Planinsolvenz Spieler wie Tim Rieder verpflichten kann.
  • Köllner: „Ich habe immer gelernt: Wenn man kein Geld hat, kriegt man auch keins.“

Windischgarsten – Wenn die Löwen am Sonntag (15 Uhr, Stream bei loewen-tv.de) gegen den Zweitligisten FC Juniors ihre Generalprobe vor dem Totopokalfinale bestreiten, muss Michael Köllner mit dem vorhandenen Personal auskommen. Womöglich sogar mit einem Mann weniger, denn am Freitag verletzte sich Dennis Erdmann im Training. Wohl nicht allzu schlimm, aber immerhin wurde sein Knie bandagiert.

TSV 1860: Köllner kritisiert Transfers des 1. FC Kaiserslautern

Neuzugänge? Die geplante Aufstockung des Etats? Noch muss sich Michael Köllner in Geduld üben, was ihm in bewundernswerter Weise gelingt. Gelassen wie ein tibetanischer Mönch erträgt er den Stillstand. Sein Puls geht nur leicht in die Höhe, als die Sprache auf den Ligarivalen 1. FC Kaiserslautern kommt, der offiziell Insolvenz angemeldet hat, sich aber trotzdem ein potenzielles Aufstiegsteam zusammenkauft.

Eine Corona-Ausnahmeregelung des DFB macht’s möglich. Der früher übliche Punktabzug für Pleiteclubs entfällt aktuell – für Köllner, den bekennenden Dorfmenschen, ein schwer nachvollziehbarer Vorgang. „Früher hast du neun Punkte Abzug gekriegt und eine fette Geldstrafe“, ereiferte er sich über die Planinsolvenz des FCK: „Ich habe immer gelernt: Wenn man kein Geld hat, kriegt man auch keins.“ Ärgerlich vor allem, weil die Lauterer zu allem Überfluss auch noch in der Lage waren, Köllners „Schlüsselspieler“ Tim Rieder wegzukaufen. „Die können sich jetzt den Rieder leisten, holen vielleicht noch (Marvin) Pourie und, und, und.“ Gewaltige Pfälzer Transferpower, die Köllner ebenso gewaltig auf die Nerven geht.

TSV 1860: Trainer Köllner fordert Gleichbehandlung der Vereine

Köllner hat sich aber auch schnell wieder eingekriegt. „Die Regularien geben das leider momentan her: eine Insolvenz, ohne dass du irgendeinen Nachteil zu erfahren hast. Wir müssen immer eine Fortführungsprognose für zwei Jahre stellen. Ich hoffe, dass das bei solchen Vereinen auch mal irgendwann zu tätigen ist.“ Zeichnet sich bisher nicht ab. Dafür steht bereits ein Termin, an dem 1860 das Thema sportlich beantworten kann: beim ersten Duell am 15. Dezember.

(Uli Kellner)

Aufrufe: 029.8.2020, 08:54 Uhr
Münchner Merkur / tz / Uli KellnerAutor