2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Traf per Kopfball ins lange Eck: Dennis Wulff markierte für Sachsenhausen das Tor zum Endstand.
Traf per Kopfball ins lange Eck: Dennis Wulff markierte für Sachsenhausen das Tor zum Endstand. – Foto: Fotografie Sportiv

Sachsenhausen nimmt den Titelaspiranten auseinander

MIT GALERIE: Sachsenhausen holt einen Kantersieg und beendet die Aufstiegshoffnungen der Frankfurter im letzten Spiel unter der Leitung des Schiedsrichters Seifarth

Ziel war, "dass auf unserer Anlage keine andere Mannschaft die Meisterschaft feiert", sagt TuS-Trainer Marc Flohr. Diese Vorgabe setzten die Spieler des TuS 1896 Sachsenhausen in beeindruckender Art und Weise um. Mit einer Galavorstellung wurde der 1. FC Frankfurt am letzten Brandenburgliga-Spieltag aus allen Meisterschaftsträumen geschossen. Die Oderstädter mussten sich im Fernduell mit dem punktgleichen Spitzenreiter Victoria Seelow (der schon zur Pause mit 2:0 führte und am Ende mit 3:1 in Petershagen gewann) früh geschlagen geben und verloren am Ende mit 1:5.

"Der Sieg des Gegners geht auch in dieser Höhe in Ordnung", räumte FCF-Trainer Jan Mutschler ein. Der Gegner habe ein ganz tolles Spiel gemacht. "Es war zu sehen, wozu Sachsenhausen im Stande ist. Sie beherrschten uns von der ersten bis zur letzten Minute und haben uns den Schneid abgekauft."

TuS in allen Belangen besser

Die personell arg gebeutelten Gäste gerieten durch Marvin Lewin (7.), der künftig für Union Klosterfelde spielen wird, früh in Rückstand und konnten sich gegen die beste Abwehr der Liga keine zwingenden Chancen erspielen. Im Gegenteil: Der TuS bestimmte das Spiel und baute die Führung durch Edgar Kordecki (31.) aus. Ihre beste Phase hatten die Oderstädter (die durch Tobias Fiebig verkürzten/37.) direkt nach der Pause, doch mit dem Treffer von Andor Müller in der 56. Minute entschieden die Sachsenhausener das Spiel. Flohr: "Wir sind ein hohes Tempo gegangen und haben die Chancen genutzt. Es müssen nur wenige Abstriche gemacht werden."

Cheftrainer Oliver Richter sprach von der besten Saisonleistung. In Kombination mit den sommerlichen Temperaturen und der dünn besetzten Frankfurter Bank fuhr der TuS so einen ungefährdeten Sieg ein. Zum Endstand trafen Pascal Heidenreich (67.) und Dennis Wulff (73.). "In der zweiten Halbzeit konnten wir das Spiel aufziehen, das uns liegt. Wir haben Treffer erzielt, die an anderen Tagen vielleicht nicht reingegangen wären", freute sich der Übungsleiter – und hob hervor, dass seine Mannschaft in der Saison ohne Platzverweis blieb und die beste Abwehr der Liga stellte (bei elf Spielen ohne Gegentor).

Marc Flohr zufrieden

"Wir mussten drei Spieler ersetzen, die nicht zu ersetzen sind, und können dieses Ergebnis einordnen", sagte Mutschler – und schickte Glückwünsche in Richtung Seelow. Wenngleich es nicht zum Aufstieg reichte, zieht der Frankfurt-Coach ein positives Saisonfazit. "Hätte uns vor der Saison jemand gesagt, dass wir mit 60 Punkten Dritter werden, hätten wir das sofort unterschrieben." Nach drei schweren Jahren habe sich das Team gefunden. "Es hat Spaß gemacht, mit der jungen Mannschaft zu arbeiten. Ich mache den Jungs keinen Vorwurf."

Zufrieden war auch Marc Flohr. "Wir wollten die 50-Punkte-Marke knacken und die Saison vor dem OFC Eintracht abschließen. Beides haben wir erreicht." Der Coach bedauert aber schon, dass viele Punkte verschenkt wurden. "Sicherlich gab es die Riesenchance, ganz nach oben zu kommen, weil es in dieser Saison keinen Überflieger gab. Und an Tagen wie gegen Frankfurt sieht man, welches Potenzial die Mannschaft hat."

Schiedsrichter beendet seine Laufbahn

Kay Seifarth beendete am Sonnabend seine Laufbahn als Schiedrichter.

Seit 1997 fungierte er als Unparteiischer, kam zu Einsätzen in der Regional- und Oberliga.

In der Brandenburgliga amtierte er in den drei zurückliegenden Spielzeiten als Referee und leitete zum Abschluss die Partie zwischen Sachsenhausen und Frankfurt.

Sekunden vor dem Spielende schritt Seifarth zur Seitenlinie, schüttelte dem Frankfurter Trainer die Hand und übergab TuS-Coach Oliver Richter seine Pfeife. Dieser beendete dann das Spiel und die Laufbahn des Schiedsrichters.

Der alleinerziehende Vater will nun sein Privatleben genießen, fungiert aber künftig auch als Beobachter.

Alle Daten und Fakten zum Spiel und die Wahl zum Mann des Tages: Spielbericht

Aufrufe: 023.6.2019, 21:30 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor