2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Archivbild
Archivbild – Foto: Chris Ham Photography Sportiv

1. FC Frankfurt: Last-Minute-Tor sichert Sieg gegen Klosterfelde

Brandenburgligist 1. FC Frankfurt gewinnt nach verspielter 3:0-Führung dank Geburtstagskind Derenik Mayilyan noch 4:3 gegen Union Klosterfelde.

Was für eine verrückte Partie mit unterschiedlichen Halbzeiten! Schnell führten die spielfreudigen Oderstädter mit drei Toren – und mussten am Ende doch froh sein über einen mühevollen und letztlich auch glücklichen Heimsieg gegen die Gäste aus dem Barnim.
Zweimal hatte der erst 18-jährige Paul Bechmann bis zur 20. Minute bereits zugeschlagen, dazu einmal sein Sturmpartner John Lukas Sauer. Die körperlich kompakte Union-Abwehr mit zwei großen Innenverteidigern sah sich mehrfach düpiert vom Tempo und der Passgenauigkeit des 1. FCF.

Der lang aufgeschossene, 1,96 Meter messende Bechmann strahlte hinterher: „Der erste Treffer war einfach, da brauchte ich nach Johns Zuspiel nur einzuschieben, die Rettungstat vom Torwart kam erst hinter der Linie“, schilderte der Sportschul-Abiturient. „Beim zweiten Tor hatte ich auf halblinks leichtes Spiel, weil die Verteidiger auf Abseits spekuliert haben“, so der Schlaks, der vor drei Jahren von der B-Jugend des FC Energie Cottbus in seine Heimatstadt zurückgekehrt war. Beim 3:1 in Petershagen hatte er getroffen, auch im Pokal gegen Grün-Weiß Lübben (5:0). Nun also gleich zweimal. „Wahnsinn, wie abgezockt der Bursche schon agiert“, applaudierte Trainer Jan Mutschler. Fast wäre dem jungen Lulatsch ein „Dreier“ gelungen, doch sein Kopfball traf nur den linken Pfosten (40.).

Auch Jugendleiter und Nachwuchstrainer Mathias König schwärmt von Bechmann: „Paul erkennt schnell Situationen, hat seine Chancenverwertung verbessert. Wegen seiner Größe hat er Vorteile im Kopfballspiel und auch die Übersicht, Bälle abzulegen. Menschlich eher ein ruhiger Typ, verlässlich, mit sympathischer Ausstrahlung. Und er kann auch mit Kritik umgehen.“

Alles deutete nach einem Viertel der Partie also auf einen klaren Gastgebersieg hin, zumal Robin Grothe noch zwei Möglichkeiten liegen ließ. Doch die Klosterfelder wehrten sich nun energischer, schafften durch Steven Nowark und den technisch starken Ex-Tasmanen Balla Keita den Anschluss. Und nach dem Ausgleich durch Felix Klaka nach einer Stunde waren sie mit viel Druck und Zweikampfschärfe gegen eine verunsicherte Frankfurter Defensive sogar nahe dran an ihrem zweiten Auswärtssieg – angetrieben von ihren engagierten Trainern Norman Jechow und Jan Hübner, die sich mit lautstarken Meckereien am Rande prompt die Gelbe Karte des Unparteiischen einhandelten.

Jetzt nach Altlüdersdorf

„Jungs, spielt wieder Fußball!“, musste auch Frankfurts Co-Trainer Björn Keller reinbrüllen. Viel half es nicht. Erst der eingewechselte Derenik Mayilyan erlöste an seinem 20. Geburtstag die Gastgeber, fand mit einem Schwenk zur Mitte die Lücke und sorgte in der Nachspielzeit noch für einen glücklichen Sieg. „Beim SV Altlüdersdorf und dann im Heim-
Kracher gegen den MSV Neuruppin müssen wir bis zum Schluss konzentrierter, stabiler vor allem in der Deckung sein, wenn wir die Tabellenspitze verteidigen wollen“, warf Mutschler schon einen Blick voraus.

Alle Daten zum Spiel sowie die Wahl zum Mann des Tages: Spielbericht

Aufrufe: 021.9.2020, 12:34 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor