2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines

Als Marc Beckert seine drei Tore vorhersagte

Der 1. FC Bocholt hat am vergangenen Sonntag sein erstes Spiel der neuen Spielzeit gewonnen. Verteidiger Marc Beckert sorgte quasi im Alleingang für den Sieg des Aufstiegsaspiranten.

Es war die Geschichte des ersten Spieltages der Oberliga Niederrhein. Gleich zwei Verteidiger erzielten drei Tore und schossen ihre Mannschaften damit zum Sieg. Zum einen Robin Müller vom VfB Hilden, der seinem Verein zum 3:2-Sieg beim 1. FC Mönchengladbach verhalf und zum anderen Marc Beckert vom 1. FC Bocholt, dessen Team in der 94. Minute durch einen von ihm verwandelten Elfmeter einen knappen 3:2-Erfolg gegen die Sportfreunde Niederwenigern feiern konnte. Natürlich wurden auch beide Abwehrspieler in die FuPa-Elf der Woche gewählt.

Das Besondere an den drei Treffern von Marc Beckert war, dass er alle drei Tore per Elfmeter erzielte. „Ich gehöre ja schon zum älteren Stamm der Mannschaft und habe in der Vorbereitung und im Pokalspiel gegen Kleve ja auch schon Strafstöße geschossen und habe beide verwandelt. Deshalb hat mich der Coach zum Schützen ernannt“, so der 29-Jährige Verteidiger.

Allerdings hätte Beckert nicht damit gerechnet, dass es gleich drei Elfmeter werden. Daher gab es vor dem zweiten Strafstoß auch eine kleine Diskussion mit Angreifer Andre Bugla, wie er verrät: „Es konnte ja keiner ahnen, dass es drei Elfmeter werden. Beim zweiten hatte Andre mich gefragt, aber ich hatte genug Selbstbewusstsein, um auch den zweiten zu verwandeln.“

Oberliga Niederrhein: Die Elf der Woche nach Spieltag 1

Beim dritten Elfer war Bugla dann schon gar nicht mehr auf dem Feld, so dass klar war, dass Beckert auch diesen schießen wird. „Man kann es kaum glauben, aber beim ersten Elfmeter war ich nervöser als beim letzten in der 94. Minute. Das Spiel hatte gerade erst begonnen und dann hat man ja eine gewisse Grundnervosität“, erklärt der Abwehrspieler, der auch schon für die Zweitvertretung von Alemannia Aachen kickte und ergänzt: „Nachdem ich schon links und rechts geschossen hatte, hatte ich erst überlegt den Strafstoß in die Mitte zu schießen. Aber da der Torwart eine Art Showmaker ist, der versucht hat, mich mit hibbeligen Bewegungen zu irritieren, habe ich etwas verzögert und gewartet, was er mir anbietet und den Ball dann dahin geschoben.“

Für Beckert, der in der Jugend noch etwas offensiver gespielt hat, war es der erste Dreierpack bei den Senioren. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals drei Treffer erzielt habe. Aber ich bin ja auch eher der Spieler, der über Vorlagen und nicht über Tore kommt“, so der 29-Jährige, der noch eine lustige Anekdote erzählt: „Ich habe Samstagabend geguckt, was Hilden gemacht hat und habe gesehen, dass dort ein Abwehrspieler drei Mal getroffen hat. Da habe ich aus Scherz zu meiner Freundin gesagt, dass ich das auch kann. Dass es dann wirklich passiert, hätte ich nie gedacht. Ich habe nach dem Spiel auch Glückwünsche meiner Verwandtschaft aus Genf und Stuttgart bekommen. So richtig realisiert hatte ich das da aber noch nicht.“

Am morgigen Sonntag geht es für Beckert und den 1. FC Bocholt beim FSV Duisburg weiter. Der Verteidiger hofft auf einen besseren Auftritt seiner Mannschaft: „ Wir müssen an die erste Halbzeit des Niederwenigern-Spiel anknüpfen, denn da haben wir es sehr gut gemacht. Ich glaube aber auch, dass der FSV etwas mehr mitspielen wird als Niederwenigern, was uns deutlich mehr entgegenkommt. Ein Sieg muss für uns aber Pflicht sein, sonst ist der Elfmeter aus der 94. Minute nichts mehr wert und man kann schon von einem verkorksten Auftakt sprechen.“

Aufrufe: 012.9.2020, 14:53 Uhr
Florian FischerAutor