2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Benjamin Penzkofer blickt der neuen Saison erwartungsfroh entgegen
Benjamin Penzkofer blickt der neuen Saison erwartungsfroh entgegen – Foto: Becherer

Penzkofer: »Ich bin kein autoritärer Trainer«

Der 1. FC Bad Kötzting startet als Top-Favorit in die Landesliga-Spielzeit 2019/2020 +++ Weniger Gegentreffer zu bekommen steht auf der Agenda der Rot-Blauen ganz oben

Benjamin Penzkofer musste seine aktive Laufbahn wegen einer Reihe schwerer Knieverletzungen frühzeitig beenden. Der 28-jährige Rattenberger, der einige Jahre beim TSV 1860 München verbrachte, hat daraufhin die Trainer-Laufbahn eingeschlagen. Nach einer glücklosen Station beim TSV Bogen steht der Jungspund mittlerweile seit eineinhalb Jahren an der Seitenlinie des 1. FC Bad Kötzting, der mit großen Erwartungen in die neue Saison geht.

Herr Penzkofer, mit welchem Gefühl startet der 1. FC Bad Kötzting kommende Woche in die Spielzeit 2019/2020?
Mit einem guten. Wir haben im Training ordentlich gearbeitet und konnten unsere Schwerpunkte wie gewünscht abarbeiten. Die Stimmung und das Klima innerhalb der Mannschaft ist hervorragend.



Die Vorbereitung neigt sich ihrem Ende zu. Wie zufrieden waren sie mit dem Verlauf der Aufbauphase?
Der Einsatz und das Engagement meiner Spieler war lobenswert. Auch die Testspiele waren in Ordnung. Im Turnier in Miltach haben wir gegen Bayernligist Vilzing ein gutes Spiel gemacht und erst im Elfmeterschießen den Kürzeren gezogen. Auch bei der knappen 0:1-Niederlage gegen Cham waren wir mit dem Gegner auf Augenhöhe. Nur mit dem Auftritt in Wallersdorf war ich nicht zufrieden, weil man gegen einen Kreisligisten einfach mehr zeigen muss. Das Toto-Pokalturnier hatte für mich keine wirkliche Aussagekraft.


»In Sachen Mentalität können wir sicher noch ein paar Prozent drauf packen.«


Gibt es irgendwelche spezifischen Dinge, die im Spiel ihrer Mannschaft noch besser werden müssen? Woran wurde in den letzten Wochen ganz besonders gearbeitet?
Wir haben in der Vorsaison eindeutig zu viele Gegentreffer bekommen. Das ist natürlich auch im Training ein Thema, das wir in den Griff bekommen wollen, ohne dabei unsere Grundphilosophie aus den Augen zu verlieren. Wir wollen attraktiven und offensiven Fußball spielen. In Sachen Mentalität können wir sicher noch ein paar Prozent drauf packen.


Die Konkurrenz hat sie aufgrund der namhaften Transfers zum Top-Favoriten auserkoren. Wie geht ihr intern mit dieser Rolle um?
Wir wissen, dass wir von Beginn an die gejagte Mannschaft sein werden. Darauf müssen wir uns einstellen. Jeder Gegner wird gegen uns 110 Prozent geben. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch kämpferisch voll dagegenhalten und uns vor allem auswärts nicht den Schneid abkaufen lassen. Das ist auch eine Mentalitätsgeschichte, das habe ich mit den Jungs aber bereits vor dem ersten Training besprochen. Wir haben kein Problem mit der Favoritenrolle, aber auf dem Papier ist noch niemand Meister geworden.


Apropos Neuzugänge: Welchen Eindruck haben die neuen Spieler bislang hinterlassen? Hat sich jemand besonders in den Vordergrund gespielt?
Alle Neuzugänge haben sich schnell in die Mannschaft eingefügt. Da ich jeden einzelnen Spieler bereits im Vorfeld kannte, hatte mich keiner unserer Neuen überrascht. Ich weiß, was sie können und bin überzeugt, dass sie uns weiterhelfen werden.



Hätten sie sich noch weitere Transfers gewünscht? Gibt es im Kader noch Baustellen oder sind die Personalplanungen abgeschlossen?
Einen klassischen Mittelstürmer haben wir nicht. Das ist eine Position, die wir über kurz oder lang noch besetzen möchten. Aber geeignete Spieler, die das geforderte Anforderungsprofil erfüllen, sind leider rar. Grundsätzlich bin ich mit unserem Kader sehr zufrieden und wir sind daher auch nicht mehr auf der Spielersuche. Ich gehe davon aus, dass in der Sommer-Wechselperioode nichts mehr passieren wird. Aber komplett ausschließen sollte man so etwas nie.


»Es bringt nichts, wenn ich das Team in irgendein System presse, in dem es sich nicht wohl fühlt.«


Sie sind ein extrem junger Übungsleiter. Wie würden sie sich als Trainertyp charakterisieren?
Ich bin kein autoritärer Trainer, sondern ein ruhiger, sachlicher und ehrgeiziger Typ, der immer versucht, die Mannschaft mit ins Boot zu holen. Es bringt nichts, wenn ich das Team in irgendein System presse, in dem es sich nicht wohl fühlt.



Zum Start geht es für ihre Mannschaft nach Burglengenfeld. Wie blicken sie dieser Aufgabe entgegen?
Ein Auftaktspiel ist nie einfach, weil man nie genau weiß, wo man nach einer Vorbereitung steht. Burglengenfeld hat eine gestandene Landesligamannschaft, in der er es zahlreiche Veränderungen gegeben hat. Beim ASV gab es einen Trainerwechsel und im Kader zahlreiche Wechsel. Daher ist Burglengenfeld für mich ganz schwer einzuschätzen. Wir stellen uns auf ein schweres Auswärtsspiel ein, das wir aber natürlich erfolgreich bestreiten wollen.


Wer sind ihrer Meinung nach die Meisterschaftsanwärter?
Ganz starke schätze ich Weiden ein. Im vorderen Tabellendrittel erwarte ich zudem Fortuna Regensburg, Ettmannsdorf und Neumarkt. Auch Bogen traue ich einiges zu.


Vervollständigen sie bitte diesen Satz: Ende Mai 2020 hat der 1. FC Bad Kötzting eine gute Saison gespielt, wenn.....
wir eine Mannschaft echte Mannschaft geworden sind, die sich auch von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lässt. Wenn wir das schaffen, wird auch ein guter Tabellenplatz herausspringen.
Aufrufe: 08.7.2019, 09:30 Uhr
csvAutor