1:1 – kein Sieger im Derby am Roten Steg

Eine Entscheidung ist nach den 90 Minuten jedenfalls gefallen. Die Rotblauen gehen auch in der neuen Saison wieder in der Landesliga auf Punktejagd. Ihnen hätte allerdings auch ein Dreier nicht gereicht, denn der SV Donaustauf erledigte seine Pflichtaufgabe gegen die SpVgg Osterhofen souverän. Anders ist die Situation bei den Kickern aus dem Wallfahrtsort. Für sie geht das Zittern weiter, sie brauchen im letzten Heimspiel gegen den ASV Cham mindestens noch einen Zähler – und danach womöglich auch noch den Rechenschieber.

Den besseren Start ins Derby hatten die Rosenkränzler. Die begannen mutig, attackierten die Badstädter früh und zwangen diese zu Fehler. Und sie gingen mit Hilfe der Rotblauen früh in Führung. Die hatten einen Freistoß an der Mittellinie und verloren dabei den Ball. Andreas Sturm war links auf und davon, seine Hereingabe erreichte Simon Meindl, der im zweiten Versuch zum 0:1 traf (11.). Die Neukirchener blieben das präsentere Team, bei den Bad Kötztingern lief weiter nichts zusammen. Stefan Hofners Schrägschuss nach einer Viertelstunde war die einzige erwähnenswerte Aktion der Gallmaier-Elf. Nach 30 Minuten musste sich FC-Keeper Stefan Riederer mächtig strecken, um den Schuss von Adam Vokac über die Latte zu lenken (31.). Dann war Schluss für Vokac, der sich bei einem Konter ohne Einwirkung eines Gegenspielers eine Muskelverletzung zuzog.

Erst in den Schlussminuten des ersten Durchgangs meldeten sich die Rotblauen nochmals zu Wort. Hanich verlängerte auf Eyerer, der zog davon, verfehlte aber das Tor von Josef Jurasi. FC-Coach Peter Gallmaier war angefressen und reagierte zur Pause. Jan Masek und Daniel Christoph kamen für Thomas Fredl und Moritz Graßl – und es sollte sofort besser werden mit einer Großchance von Matthias Graf. Er stand nach Süssers Freistoß am langen Pfosten völlig blank, seinen Kopfballaufsetzer lenkte SV-Torhüter Jurasi über die Latte (47.). Drei Minuten später fiel der Ausgleich. Dieses Mal brachte Süsser den Freistoß auf den kurzen Pfosten, Hanich verlängerte und Jan Masek nickte ein (50.).

Jetzt waren die Badstädter Chef im Ring und drückten auf die Führung. Stefan Hofner hatte diese auf dem Fuß. Hanich hatte ihn freigespielt, ein Neukirchener warf sich in den Ball. Im anschließenden Getümmel konnten die Rosenkränzler mit vereinten Kräften klären. Die bauten jetzt immer mehr ab, ihre anfangs so gefährlichen Konter blieben wirkungslos. In der Schlussviertelstunde verstärkten die Gastgeber ihre Bemühungen. Stefan Hofner schoss am Pfosten vorbei (74.). Danach war Keeper Jurasi zur Stelle. Süsser hätte ihn mit einem Freistoß beinahe überrascht, der Tscheche lenkte den Ball um den Pfosten. Die Neukirchener hatten in den Schlussminuten das Glück auf ihrer Seite. Zunächst tauchte Johannes Aschenbrenner nach einer Kopfballablage von Fabian Kaiser mutterseelenallein vor Jurasi auf, der mit einem Reflex noch rettete. In der Nachspielzeit wurde Hofners Flanke zu kurz abgewehrt, Martin Wimber setzte nach, sein Kopfball touchierte die Querlatte.

Dann war Schluss am Roten Steg. Am Ende war die Punkteteilung ein wenig glücklich für die Rosenkränzler, die zwar eine starke erste Halbzeit ablieferten, danach aber dem hohen Tempo mehr und mehr Tribut zollen mussten. Für die Badstädter war es am Ende ein versöhnlicher Abschluss vor heimischem Publikum, die die Mannschaft mit Applaus für eine starke Saison verabschiedeten.

Markus Meindl ( SV Neukirchen b. Hl. Blut): „Es waren nicht die besten Vorzeichen für uns. Wir mussten nach dem Warmmachen nochmals unsere Startformation ändern. Dennoch sind wir sehr gut in die Partie gekommen und haben Bad Kötzting immer wieder früh attackiert. Da sind wir auch verdient in Führung gegangen und hätten diese vielleicht auch ausbauen können. Nach der Pause sind die Bad Kötztinger dann stärker geworden. Sie haben gedrückt und sind zu Chancen gekommen. Da hatten wir einige Mal das Quäntchen Glück, unsere Konter haben wir dagegen schlampig gespielt. Am Ende glaube ich, dass das Ergebnis leistungsgerecht war. Wir werden wohl noch einen Punkt gegen Cham brauchen um nächstes Jahr in der Landesliga zu sein.

Peter Gallmaier ( 1. FC Bad Kötzting): „Der SV Neukirchen hat das Derby stark begonnen. Von meiner Mannschaft war ich im ersten Durchgang enttäuscht. Da hat nicht viel gepasst, uns fehlten die Laufbereitschaft und das Zweikampfverhalten der vergangenen Spiele. Neukirchen war zur Pause verdient vorne. Nach dem Wechsel haben wir vieles besser gemacht. Neukirchen hat dann stark abgebaut und wir waren am Drücker. Leider haben wir dann unsere guten Möglichkeiten nicht verwerten können. Insgesamt geht das Remis in Ordnung. Meiner Mannschaft möchte ich ein Kompliment aussprechen. Sie hat eine sehr gute Saison gespielt.“