2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Alles unter Kontrolle: Waldalgesheims Angreifer Lewis Long (grünes Trikot) schirmt den Ball gegen Karbachs Kapitän Jannik Mohr ab.	Foto: Edgar Daudistel
Alles unter Kontrolle: Waldalgesheims Angreifer Lewis Long (grünes Trikot) schirmt den Ball gegen Karbachs Kapitän Jannik Mohr ab. Foto: Edgar Daudistel

Waldalgesheim: Das Glück des Tüchtigen

Fußball-Oberligist Alemannia Waldalgesheim erkämpft sich 1:0 gegen starke Karbacher

Waldalgesheim. Einen Treffer erzielt, leidenschaftliche Abwehrarbeit, zwei überragende Torhüterparaden und das Glück des Tüchtigen – fertig war der 1:0 (1:0)-Erfolg des Fußball-Oberligisten SV Alemannia Waldalgesheim gegen den FC BW Karbach. Damit blieb die Mannschaft von SVA-Cheftrainer Elvir Melunovic nun im siebten Spiel in Serie ungeschlagen. „Da haben wir etwas Glück gehabt, das muss man schon sagen“, räumte der 52-Jährige ob des Karbacher Dauerdrucks nach der Pause ein. Der enttäuschte Gästecoach Patrick Kühnreich sprach von einer „brutalen zweiten Halbzeit“ und einem „Spiel auf ein Tor“.

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Das war es in den ersten 45 Minuten vor 297 Zuschauern nicht. Karbach hatte zwar mehr Ballbesitz, Waldalgesheim aber die besseren Chancen. Als Anes Abdiovski auf Tom Gürel passte, war das 1:0 perfekt. Der Angreifer ließ noch einen Gegenspieler aussteigen und vollendete überlegt (12.). Einen strammen Distanzschuss parierte der FC-Keeper prächtig, ein weiterer Versuch ging hauchdünn vorbei. Auch der für den urlaubenden Stoßstürmer Pierre Merkel in die Startelf berufene Lewis Long verpasste kurz vor der Pause ganz knapp. Kurz zuvor hatten die Gäste, die es erfolglos durchs verdichtete Zentrum probierten, das erste Mal aufs Waldalgesheimer Tor geschossen (40.).

Nach dem Wechsel entfachten die Karbacher enormen Druck. Über die Außen rollte Angriff auf Angriff auf den Waldalgesheimer Kasten. „Da haben wir uns hinten reindrängen lassen“, sagte Alemannia-Kapitän Daniel Braun. Außenverteidiger Nils Gräff sah das genauso: „Wir haben viel zu tief gestanden, nach vorne kaum Entlastung mehr geschafft.“

Was auch daran lag, dass nach starken Balleroberungen die Kugel oft schnell wieder hergeschenkt wurde. „Wir hatten sechs Jungs unter 21 Jahren im Team, die ihre erste Oberliga-Saison spielen“, erklärte Elvir Melunovic die überhasteten Ballverluste mit fehlender Erfahrung. Zudem hinterließ der enorme kämpferische Einsatz mit zunehmender Spieldauer auch kräftemäßig Spuren. Die Karbacher konnten daraus aber kein Kapital schlagen, weil sie aus guten Schusspositionen zu hoch zielten, an der vielbeinigen Abwehr oder am SVA-Keeper scheiterten. Andrej Juric bewahrte sein Team mit zwei starken Reflexen auf der Linie in der Schlussphase vor dem Ausgleich. „Wir haben wieder zu null gespielt, unsere Serie geht weiter“, freute sich der 20-jährige Torhüter und ergänzte: „Ich bin stolz auf meine Vorderleute.“ Denn die warfen sich in wirklich jeden Ball, jubelten nach gewonnenen Zweikämpfen wie nach einem Torerfolg. Und brachten den Erfolg über die Zeit. „Wie wir uns pushen, macht uns stark“, sagte Daniel Braun: „Das ist unsere große Qualität, alles reinhauen zu können.“ Dass der Sieg am Ende glücklich war, stellte niemand in Abrede. Aber: „Wie man gewinnt, interessiert doch am Ende keinen“, sagte Nils Gräff. Allerdings müssen die Alemannen am Ostersamstag in Dudenhofen auf Serdal Günes verzichten, der in der Schlussphase die Rote Karte sah. Der 31-Jährige hatte in einer unglücklichen Aktion den Karbacher Yannic Steinert am Kopf getroffen, der mit einer vermutlichen Jochbein-Verletzung ins Krankenhaus musste.

SV Alemannia Waldalgesheim: Juric – Gräff, Haas, Braun, Dennis, Zeghli – Agovic, Günes, Abdiovski (85. Ludwig) – Long (64. Marino), Gürel (90.+3 Skenderovic).



Aufrufe: 023.3.2024, 08:00 Uhr
Volker BuchAutor