2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Trainer Sven Schützek hat bei der SpVgg. Sterkrade-Nord eine Menge vor
Trainer Sven Schützek hat bei der SpVgg. Sterkrade-Nord eine Menge vor – Foto: SV Hö.-Nie.

Sven Schützek: „Meine Akkus sind voll und ich habe richtig Bock“

Der Trainer, der nach seiner Zeit bei der SV Hönnepel-Niedermörmter ein Jahr ohne Klub war, startet nun beim abstiegsgefährdeten Landesligisten Spielvereinigung Sterkrade-Nord durch. Das Ziel ist klar: Die Oberhausener wollen den Klassenerhalt schaffen. Der 45-Jährige im Interview.

Sven Schützek ist beim Landesligisten SpVgg Sterkrade-Nord Nachfolger des zurückgetretenen Dennis Charlier. Der 45-Jährige trat wiederum vor ziemlich genau einem Jahr beim Ligakonkurrenten SV Hönnepel-Niedermörmter zurück.

Der Coach, der in der Vergangenheit bei TuS Fichte Lintfort Erfolge feierte, ist auch deshalb eine naheliegende Option, weil er unter Georg Mewes auch bereits Co-Trainer beim GSV Moers sowie bei der SV Hö.-Nie. war. Gemeinsam schaffte man vor Jahren den Sprung in die Oberliga. Nun will das Duo in Oberhausen den Landesliga-Klassenerhalt perfekt machen. Im Interview mit FuPa erklärt der Coach, wie er das Ziel mit dem Team erreichen will.

Herr Schützek, weshalb hat Sie die Aufgabe bei der SpVgg Sterkrade-Nord gereizt?
Sven Schützek
Die Spielvereinigung Sterkrade-Nord ist ein richtig guter Verein. Als gegnerischer Trainer bin ich nie gerne dorthin gefahren, Sterkrade-Nord war immer eine unangenehme Mannschaft. Kampfstark und eklig. Da müssen wir wieder hinkommen. Meine Akkus sind voll und ich habe richtig Bock auf diese Aufgabe. Gemeinsam werden wir den Klassenerhalt schaffen. Davon bin ich überzeugt. Zumal wir überhaupt nicht so schlecht dastehen. Aber klar ist, dass wir in den Spiegel schauen müssen. Denn nach 15 Partien haben wir nur 16 Punkte auf dem Konto. Das ist nicht ausreichend. Das Gute: Der Abstand zum Tabellenmittelfeld, etwa auf Platz sechs, ist klein und beträgt nur drei Zähler.

Sie kennen Kaderplaner Georg Mewes noch aus gemeinsamen Zeiten bei der SV Hönnepel-Niedermörmter. Lag es daher nahe, dass er als Sportchef auf Sie zugekommen ist?
Schützek Nicht unbedingt. Nach der Zeit bei der SV Hö.-Nie. habe ich im vergangenen Jahr einige Anfragen bekommen, die ich aber allesamt abgelehnt habe. Ich habe mir Gedanken gemacht, ob ich überhaupt noch einmal Trainer sein will. Ich habe mir die Frage gestellt, was ich noch mitbringen kann und was ich mitbringen will und ob ich noch einmal mit dieser Generation zusammenarbeiten möchte. Als Georg Mewes sich bei mir meldete, habe ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass es um den Trainerjob in Sterkrade-Nord gehen würde.

Der Austausch mit den Klub-Verantwortlichen war dann aber fruchtbar?
Schützek Wie gesagt: Ich habe mir im Vorfeld meine Gedanken gemacht. Erst habe ich die Mannschaft analysiert, ich habe mir auch einige Spiele angesehen. Ich wusste daher, dass mit dieser Truppe einiges möglich sein würde. Sonst hätte ich es nicht gemacht. Kurz vor Weihnachten habe ich mich dann anderthalb Stunden mit dem Vorstand ausgetauscht. Und da bekam ich ein richtig gutes Gefühl. Ich war einer von mehreren Kandidaten, aber man hat sich sehr bewusst für mich entschieden. Und ich finde es auch klasse, noch einmal mit Schorsch Mewes zusammenarbeiten zu dürfen. Wir kennen uns sehr gut, er war sogar auf meiner Hochzeit.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass das Ziel Klassenerhalt erreicht wird?
Schützek Davon bin ich zu 120 Prozent überzeugt, sonst hätte ich es auch nicht gemacht. Wenn nur die leisesten Zweifel dagewesen wären, hätte ich es sein gelassen. Die Mannschaft hat eine höhere Qualität als der Tabellenplatz vermuten lässt. Und die Videosequenzen haben mir auch sehr deutlich gemacht, dass wir es schaffen können, wenn wir an einigen Stellschrauben drehen. Ich lasse mich am Klassenerhalt messen. So selbstbewusst gehe ich die Aufgabe schon an.

Was muss Ihre Mannschaft besser machen, um das Ziel zu erreichen?
Schützek Zunächst müssen wir einmal festhalten, dass die Mannschaft in der Hinrunde nicht eine einzige Klatsche kassiert hat. Es gab viele enge Spiele, in denen teilweise einfach das Spielglück fehlte. Hinzu kamen immer wieder individuelle Fehler. Und wenn du ständig anrennst, aber immer wieder Gegentore einstecken musst, dann senken sich irgendwann die Köpfe. Nun gilt es vor allem, Selbstvertrauen zu tanken. Dafür sind Erfolgserlebnisse wichtig. Die nötigen Abläufe werden wir einstudieren. Wichtig ist, dass wir künftig ab Minute eins bis zum Spielende hellwach und gallig sind. Dann werden wir uns auch belohnen. An der Konzentration werden wir auch in der Vorbereitung arbeiten.

Georg Mewes hatte zuletzt öffentlich moniert, die Mannschaft müsse vom Trainer härter angepackt werden. Sind Sie dafür der richtige Mann?
Schützek Nun, ich muss die Mannschaft erst einmal kennenlernen. Es bringt nun nichts, sofort draufzuhauen. Aber klar ist auch, dass ich durchaus dafür bekannt bin, auf bestimmte Regeln und Abläufe großen Wert zu legen. Spaß und Lockerheit müssen immer dabei sein, das gilt aber auch für die Disziplin.

Muss im Winter personell noch etwas passieren?
Schützek Wir haben entschieden, personell nichts mehr zu machen. Mertcan Akdeniz, Jason Michael Schiewer und David Alexander Forbeck kommen von den Sportfreunden Hamborn 07, das steht schon lange fest. Mit Samuel Kahnert kehrt ein wichtiger Spieler nach einer Schulterverletzung zurück. Also habe ich eigentlich vier neue Spieler. Zudem sind wir zu der Analyse gekommen, dass uns kein Spielertyp fehlt.

Wollen Sie langfristig mit der Spielvereinigung Sterkrade-Nord zurück in die Oberliga?Schützek Daran denke ich nun überhaupt nicht. Wir wollen unbedingt den Landesliga-Klassenerhalt schaffen und dafür werden wir alles tun. Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, schauen wir weiter.

Aufrufe: 09.1.2023, 14:44 Uhr
Maarten OversteegenAutor