Zwei Unentschieden für Panthers und MCH

Um kurz nach 19 Uhr liefen die Teams vom MCH und den Futsal Panthers Köln in die Halle ein und stellten sich auf. Bis dahin war also noch alles völlig normal, doch was dann passierte, sorgte für Gänsehaut bei allen Anwesenden. Die Sennestädter rollten ein Plakat aus, auf dem in großen Buchstaben stand: „Benimle Evlenirmisin“, zu deutsch: „Willst du mich heiraten?“ Mit über 30 langstieligen roten Rosen, vier Luftballons in Herzform und einem funkelnden Ring ging MCH-Akteur Hakan Erdem mitten in der Halle vor seiner Seda auf die Knie und stellte ihr die alles entscheidende Frage. Und – wie sollte es anders sein – natürlich sagte sie „Ja“. „Wir haben uns hier in der Halle kennengelernt und darum wollte ich auch unbedingt den Antrag hier machen“, sagte Erdem mit zittriger Stimme, um sich dann bei seinem Team, den Kölnern und auch beim Schiedsrichtergespann zu bedanken, die im Vorfeld bereits eingeweiht worden waren und dem ganzen den perfekten Rahmen verliehen haben.

Nachdem alle Freudentränchen getrocknet waren, ging es dann zum Sportlichen über und da standen sich also der Spitzenreiter und der Zweite gegenüber. Es sollte in Anbetracht der Tabelle eine Vorentscheidung im Kampf um die westdeutsche Meisterschaft werden. Die Sennestädter gingen angeschlagen ins Spiel. Mit Memos Sözer, Aytürk Gecim und Ibrahim Kalemci hatten drei Akteure bereits 90 Minuten Fußball gespielt und Ersin Gül und Hakan Erdem hatten mit einer fiebrigen Grippe zu kämpfen. Und so wie es sich anhört, traten die Sennestädter in den ersten 30 Minuten auch auf. Es lief nichts zusammen, zu einfache Ballverluste luden die Kölner immer wieder zu Chancen ein.

Doch dank starker zehn Minuten in der zweiten Halbzeit errangen die MCH’ler noch ein 4:4. „Das ist eine gefühlte Niederlage für uns“, fasste es Trainer Sebastian Rauch zusammen. Zwischenzeitlich lag der MCH 0:3 zurück. Doch Erdem (30.) und Cleverson Pelc (31.) schossen den MCH zurück ins Spiel. Kalemci gelang der Ausgleich (33.), aber Köln traf zum 4:3 (34.). Mit dem Flying Goalie wählte Rauch noch einmal eine andere Taktik. Die Überzahl nutzte Memos Sözer zum 4:4 (39.).

Mit nur sechs Feldspielern und einem Torwart nahmen die Black Panthers den Kampf beim direkten Verfolger UFC Münster auf. Am Ende trennte man sich 5:5. „Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Sie hat die schwierige Situation super angenommen“, sagte Trainer Goran Novakovic. Nadir Serroukh, der die Führung besorgt hatte, prellte sich den Mittelfuß und konnte nicht mehr weitermachen. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. „Wir haben richtig gut mitgehalten“, lobte Novakovic. Als die Gäste vier Minuten vor Schluss mit 5:4 in Führung gingen, schien sogar ein Sieg möglich. Selbst als Münster 50 Sekunden vor dem Ende zum 5:5 kam, war die Begegnung noch nicht gelaufen. „Anschließend hatten beide Seiten jeweils noch eine hundertprozentige Chance. Insofern ist das Unentschieden absolut gerecht“, bilanzierte Novakovic, der sich über einen nicht gegebenen Sechsmeterstrafstoß dennoch etwas verärgert zeigte.