Wörrstadt holt im dritten Spiel siebten Punkt

Feiern lassen wollte sich die Torhüterin von TuS Wörrstadt wegen dieser Heldentat nicht. „In der ersten Hälfte hatte ich ein blödes Gegentor gefangen. Den Fehler wollte ich wiedergutmachen“, schilderte die Keeperin.

Und dann sagte sie etwas, was tief ins Innenleben von TuS Wörrstadt blicken lässt: „Nach dem Gegentreffer hat mir die Mannschaft geholfen. Deshalb war es mir wichtig, dass ich am Ende der Mannschaft helfen konnte“.

Das dusselige Gegentor war der Ausgleichstreffer von Anica Neumann (24.). Vorausgegangen war das frühe 1:0 von Linda Simon (5.), dem die Gastgeberinnen in der ersten Hälfte den einen oder anderen weiteren Treffer hätten folgen lassen können. Nach dem Wechsel kamen die Siegelbacherinnen in dem an Torraumszenen armen Spiel stärker auf und waren dem 2:1 einen winzigen Deut näher als die Gastgeberinnen.

Mit dem 1:1 holten die Wörrstädterinnen nun sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen. Trainer Jockel Weinz, der das Team zusammen mit Jessica Wissmann betreut, war damit nicht zufrieden. „Wenn wir in der zweiten Hälfte gieriger auf den Sieg gewesen wären, hätten wir auch gegen Siegelbach gewinnen können“, meinte er. Er wünschte sich, alle Spielerinnen würden derart vor Ehrgeiz brennen wie Josephine Rothmann.

Linda Simon erzielte gegen den Tabellenvierten ihren dritten Saisontreffer. Wörrstadts Haupttorschützin Xueer Chen, bislang fünfmal erfolgreich, legte diesmal nicht nach.

Die 20-jährige Chinesin hat in dieser Saison einen großen Sprung gemacht. Chen ist nicht mehr aus der Wörrstädter Mannschaft wegzudenken. Ihre Qualitäten liegen im Läuferischen und Kämpferischen. Auch gegen Siegelbach eroberte sie ganz vorne die Bälle. „Leider habe ich sie aber nicht so lange halten können, bis die Mitspielerinnen nachgerückt sind“, bedauerte sie. Darüberhinaus spielte sie auch in den Situationen mannschaftsorientiert, in denen eher ein Tick Egoismus angebracht gewesen wäre.

Chen ist ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, am Ball zu bleiben. Seit zweieinhalb Jahren ist sie bei TuS Wörrstadt. Den Durchbruch schaffte die Informatikstudentin, die mit acht Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland kam und bei Eintracht Bad Kreuznach das Fußballspielen lernte, erst in dieser Saison.