2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Jenny Szmajda
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"Wir wollen uns in der Liga etablieren"

Aufsteiger FC Inde Hahn hat die Vorbereitung auf die Fußball-Mittelrheinliga aufgenommen. Stadtmeisterschaft und Kreispokal.

Zum Auftakt gab es am Sonntag nur ein lockeres Spielchen, aber der Blick von Oliver Heinrichs ließ keinen Zweifel daran, dass die Vorbereitung ab heute schweißtreibend wird. „Dienstag geht es richtig los“, sagte der Trainer des FC Inde Hahn am Sonntag ruhig – doch man spürte, mit welchem Ehrgeiz der Aufsteiger in die neue Saison geht. Als einziger Klub aus dem Fußballkreis Aachen ist Hahn nach den Abstiegen von Alemannia Aachen II, dem SV Breinig und dem SV Eilendorf in der Mittelrheinliga sportlich zu Hause.

„Dass wir als einziger Klub aus der Region in der fünften Liga vertreten sind, ist eine riesige Aufgabe und eine riesige Verantwortung, der wir in allen Bereichen gerecht werden wollen, spielerisch, aber auch infrastrukturell“, sagte Heinrichs, der in seine 16. Saison als Cheftrainer bei Inde Hahn geht. Damals, als er angefangen hatte, spielte der Klub aus dem Aachener Süden noch in der Kreisliga.

Zugänge mit Erfahrung

Mit zehn Neuen geht Heinrichs in die „Abenteuer“-Saison. Bewusst baut der Coach bei den Zugängen auf Spieler, die schon Erfahrung in der Mittelrheinliga gesammelt haben, darunter die vier Ex-Alemannen Nils Hühne, Tim Gerhards, Yannik Böhr und Keeper Roy Flekken. „Das sind alles Spieler, die sich mehr bei der Alemannia ausgerechnet haben, als in der zweiten Mannschaft zu spielen. Und wir sind nun froh, dass wir ihnen die Möglichkeit bieten können, weiter in der Mittelrheinliga zu spielen“, so Heinrichs. Auch Lucas Domgörgen, zuletzt Kapitän bei Absteiger Breinig, kennt die Liga gut.

„Zudem haben wir die Zusammenarbeit mit Gerd Engels intensiviert“, erläuterte Heinrichs. Der Dürener sorgt in der Region dafür, dass japanische Fußballer in den Klubs Erfahrung sammeln können. Hitoki Ogisu (Heinrichs: „Er heiratet und kehrt nach Japan zurück“) und Joichiro Sugiyama (unbekannt) haben den Aufsteiger verlassen, dafür kommen vier neue Spieler aus dem „Land der aufgehenden Sonne“ nach Hahn: je einer für die Offensive und die Abwehr, zwei für das Mittelfeld. „Vom Leistungswillen und der Arbeitsbereitschaft her sind die japanischen Spieler einfach klasse“, freut Heinrichs sich über die Verstärkung.

Zudem hat er mit Masa Endo – nicht zu verwechseln mit dem früheren Walheimer Akteur Masahiro Endo – auch einen neuen japanischen Co-Trainer an seiner Seite. „Mit Endo kann ich mich auf Deutsch verständigen. Natürlich haben einige Spieler in den letzten drei Jahren schon mal bemängelt, dass es Sprachprobleme auf dem Platz geben würde“, so der Hahner Coach. „Aber ich sage, Sprache drückt sich auf dem Platz aus. Die japanischen Jungs haben bisher immer geschaut und dann sofort das umgesetzt, was sie gesehen haben.“ Nach dem Weggang seines bisherigen Co Bernd Wesemann unterstützt ihn als zweiter Co-Trainer Gökhan Batmaz, der aber auch weiter spielen wird.

Vier Einheiten stehen in der Vorbereitung auf dem Programm. Schon am Samstag (15.30 Uhr) kommt Regionalliga-Absteiger FC Wegberg-Beeck zum Test in Hahn vorbei, am 21. Juli (20 Uhr) Landesligist Hertha Walheim. Am folgenden Tag geht es bis zum 24. Juli in die Sportschule Duisburg ins Trainingslager. „Sollten wir erst später in der Saison auf unseren Liga-Konkurrenten Herkenrath treffen, wird es vielleicht zwischen uns ein Testspiel geben, der TV ist zeitgleich in Duisburg.“

Mit FVM-Pokal liebäugeln

Ansonsten stehen die Stadtmeisterschaft, deren Ausrichter Hahn ist, und der Kreispokal vor dem Saisonauftakt am 21. August auf dem Programm. „Als höchster Klub der Region und Ausrichter wollen wir natürlich gewinnen. Und sehr gerne über den Kreispokal wieder den FVM-Pokal erreichen. Und vielleicht kommen wir dann als Mittelrheinligist auch mal ein, zwei Runden weiter“, erinnert sich Heinrichs gerne an die Spiele gegen Alemannia Aachen und Fortuna Köln vor heimischem Publikum.

In Hahn herrscht Aufbruchstimmung. „Ich weiß, dass der Verein die Mittelrheinliga als Abenteuer begreift, wir sehen das so ähnlich wie damals der SV Eilendorf nach dem Aufstieg“, sagte der Trainer. „Aber wir wollen uns schon in der Liga etablieren. Unser Ziel ist der Klassenerhalt und dass wir uns frühestmöglich von der Abstiegszone distanzieren.“

Ein Platz im sonst ungeliebten „Niemandsland“ der Tabelle wäre für Hahn als Aufsteiger ein großer Erfolg angesichts der „Zwei-Klassen-Gesellschaft“, zumal Heinrichs Teams wie Bergisch Gladbach, Alfter oder Herkenrath ganz oben erwartet. „Bei allen drei Klubs sitzen nun Ex-Profis auf der Bank, solche Personalentscheidungen trifft man, wenn man nach oben will.“

In der Mittelrheinliga erwartet die Hahner ein anderes Niveau. „Das ist ein großer Unterschied zur Landesliga“, so der Coach, „trotzdem werden wir unseren Gedanken, unsere Idee, wie wir Fußball spielen wollen, nicht großartig verändern. Wir werden uns weiter sehr am Ballbesitz orientieren, auch wenn klar ist, dass die Steine, die uns in der Mittelrheinliga in den Weg gelegt werden, größer sind. Deshalb müssen wir noch intensiver arbeiten. Und darüber definieren wir uns in Hahn.“

Inde Hahn geht mit zehn Neuen in die Saison

Zugänge: Roy Flekken, Nils Hühne, Tim Gerhards, Yannik Böhr (alle Alem. Aachen II), Lucas Domgörgen (Breinig), Alfredo Miyu Kokuryo, Haku Yaneshita, Taiki Okuno, Kosei Omoya (alle Japan) und Marc Kuropka (VfR Würselen). Zudem als Co: Masa Endo

Abgänge: Michael Grümmer, Philipp Dunkel (beide Roetgen), Mergim Statovci (Breinig), Wojtek Walica (berufsbedingt Ende der Karriere), Hitoki Ogisu (Rückkehr nach Japan), Florent Sadiku, Joichiro Sugiyama, Mbala Biamuina (alle Ziel unbekannt)

Aufrufe: 012.7.2016, 14:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor