2024-06-06T14:35:26.441Z

Interview
Zuversichtlich: Teglingens Trainer Norbert Koers. Foto: Ahrens
Zuversichtlich: Teglingens Trainer Norbert Koers. Foto: Ahrens

"Wir bauen auf das Kollektiv"

Abgegrätscht: Teglinges Trainer Norbert Koers

Jahrelang schnürte er die Schuhe für den TuS Lingen, SV Meppen oder SV Dalum. Norbert Koers ist ein Trainer mit Erfahrung. Aus Dalum führte sein Weg im Sommer zum SV Teglingen. Nach elf Spieltagen steht seine Elf auf dem ersten Tabellenplatz. Wir haben ihn gefragt, woran das liegen könnte.

Norbert Koers, der SV Teglingen erinnert derzeit an den Phönix, der aus der Asche stieg.

Norbert Koers: (lacht) Ach, tatsächlich – und warum?

Erst hat Dein Team wichtige Spiele gegen den TuS Haren und VfL Herzlake II verloren. Dazu verletzte sich auch noch Euer Top-Torjäger Johannes Menke. Und trotzdem steht Ihr auf dem erster Tabellenplatz.

Norbert Koers: Natürlich schmerzt der lange Ausfall von Johannes (29 Tore in 30 Spielen der vergangenen Saison, d. Red.). Außerdem fallen auch Stephan Moß und Mathis Krüssel noch aus, das darf man nicht vergessen. Patrick Temmen kommt hingegen langsam wieder rein. Aber ich muss meine Mannschaft loben, die einen tollen Teamgeist gezeigt und unsere Personalsituation prima kompensiert haben.

Spitzenreiter ist der SV Teglingen nach dem 3:0 gegen Holtensia Holte. Wie hast Du das Spiel gesehen?

Norbert Koers: Das war ein absolutes Spitzenspiel. Ein hohes Niveau auf beiden Seiten mit dem besseren Ende für uns. Wir haben Geduld bewiesen, trotz zweier Niederlagen daheim. Ich habe den Jungs in der Pause gesagt: Wir bekommen noch unsere Chancen und wenn wir dann cool bleiben, machen wir das 1:0. Das haben wir umgesetzt.

Die Mannschaft wird scheinbar von Jahr zu Jahr jünger. Moß und Menke sind, wie angesprochen, verletzt. Langzeitkapitän Johannes Quatmann schnürt die Schuhe nur noch in der zweiten Mannschaft. Fehlt Dir manchmal ein erfahrener Leader?

Norbert Koers: Das stimmt schon. Unsere Mannschaft ist sehr jung und vielleicht fehlt ein erfahrener Spieler, an dem sich mancher aufrichten kann. Aber unsere Struktur hat auch Vorteile, denn jeder muss Verantwortung übernehmen. Und völlig egal, ob Christoph Runge im Mittelfeld, Henk Keetz in der Abwehr oder unser Keeper Thomas Kemper: Die haben das Kommando und das klappt richtig gut. Wir bauen auf das Kollektiv!

Am Wochenende geht es nach Polle, fünf Tage später reist der Absteiger SV Groß Hesepe an. Wie ist die Erwartungshaltung in Teglingen?

Norbert Koers: Wir wissen nicht, ob es am Ende für ganz oben reicht. Aber vereinsintern haben wir keinen Druck und spielen deshalb ganz frei auf. In dieser Liga kann scheinbar jeder jeden schlagen, weshalb wir in Polle gehörig aufpassen. Wenn wir erfolgreich sind, haben wir am Freitag das nächste Topspiel auf eigenem Boden. Gegen Groß Hesepe unter Flutlicht. Dafür muss doch jeder Fußballer brennen!

Aufrufe: 010.10.2014, 15:27 Uhr
Tobias AhrensAutor