2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Wieder eine gute Eintracht-Chance: Kreuznachs Gürkan Satici scheitert mit diesem Seitfallzieher am gegnerischen Schlussmann. Yannik Wex (rechts) beobachtet.
Wieder eine gute Eintracht-Chance: Kreuznachs Gürkan Satici scheitert mit diesem Seitfallzieher am gegnerischen Schlussmann. Yannik Wex (rechts) beobachtet.

Wer seine Chancen nicht nutzt...

EINTRACHT Beim unnötigen 0:2 gegen Kandel viele Möglichkeiten liegengelassen und nach der Pause bestraft

WINZENHEIM. Eine völlig unnötige 0:2 (0.0)-Niederlage kassierten die Fußballer der SG Eintracht Bad Kreuznach in ihrem ersten Heimspiel der Verbandsliga-Saison gegen den VfR Kandel. Ein individueller Fehler leitete die Pleite ein, die nach einem schwierigen Start ins Spiel und deutlicher Steigerung dann doch überraschend zustande kam.

Die Gastgeber fanden gegen einen aggressiv vorwärts verteidigenden Gegner nur schwer ins Spiel und verzeichneten in der ersten Viertelstunde keine einzige nennenswerte Offensivaktion. Mit dem ersten SGE-Eckball in der 15. Minute änderte sich das Bild jedoch schlagartig. VfR-Keeper Patrick Aust musste gleich dreimal innerhalb weniger Sekunden die Kreuznacher Führung verhindern. Zunächst parierte er gegen den völlig frei zum Abschluss kommenden Adrian Simioanca, der gleich in Anschluss noch einen Kopfball-Aufsetzer aufs Tor brachte, den Aust an die Latte streichelte. Der Abstauber von Gürkan Satici konnte nur mit hohem Bein verhindert werden, das nicht geahndet wurde, aber gleich die nächste Flanke nach sich zog. Diesmal kam Satici per Seitfallzieher an den Ball und zwang Aust zu einer weiteren starken Parade.

Gäste aus Kandel stehen unter Dauerdruck

Mit diesen Szenen übernahm die Eintracht das Kommando und bestimmte fortan das Geschehen. Spätestens nach 28 Minuten hätte dann auch kurz zuvor schon aus spitzem Winkel gescheiterte Kapitän Deniz Darcan für die Führung sorgen müssen. Doch frei vor dem Tor schob er den Ball am linken Pfosten vorbei. Kandel konnte sich nun kaum noch befreien und sah sich ständigem Druck ausgesetzt, was zwangsläufig zu Fehlern führte. So nahm Aust einen Rückpass auf und bescherte den Gastgebern einen indirekten Freistoß aus acht Metern, den Beytullah Kurtoglu über die Latte setzte (32.).

Weitere Großchancen blieben in der ersten Halbzeit jedoch aus, sodass sich die Eintracht zum Seitenwechsel mit einem 0:0 zufriedengeben musste. Nach der Pause standen die Gäste insgesamt etwas sicherer, sodass die Kreuznacher sehr geduldig auf ihre Chancen warten mussten. Nach einer knappen Stunde hatte Yannik Wex Pech, als sein abgefälschter Schuss auf der Latte landete. Ansonsten schaffte es der VfR aber, die Gastgeber weitgehend von seinem Tor fernzuhalten oder immer wieder ins Abseits laufen zu lassen. Als Niklas Schneider (64.) und Satici (66.) doch einmal durchkamen, blieb der erfolgreiche Abschluss aus. Und wie so oft im Fußball sollten sich die Nachlässigkeiten rächen.

Als Kurtoglu sich zentral vor dem eigenen Tor einen Ballverlust leistete, kam Kandel zu seiner ersten echten Torchance des Spiels und spielte zu zweit den allein vor dem SGE-Tor verbliebenen Keeper Sinan Aydin aus. Yasin Özcelik hatte keine Mühe zum reichlich unverdienten 0:1 einzuschieben und damit den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen (67.).

Das einzig Gute daran: Der SGE blieben noch über 20 Minuten, um zu antworten. Doch die stürmischen Angriffe auf das Tor der Südpfälzer waren zu wenig durchdacht und selten zwingend. Auch die Standards brachten nichts mehr ein, sodass es bei einer weiteren Chance für Schneider (75.) blieb und der VfR mit einem Konter den Sack zumachte. Nach einer Freistoßflanke in die Arme von Aust leitete der den direkten Gegenzug ein, an dessen Ende David Wagner zum 2:0 traf (88.).

Ergebnis entspricht nicht dem Spielverlauf

Ein weiterer VfR-Konter in der Nachspielzeit brachte dann dem erst kurz zuvor eingewechselten Ivaylo Tsurev noch die Rote Karte für eine Notbremse ein, nach der Aydin einen scharf geschossenen Freistoß parieren musste, um das 0:3 zu verhindern. Eine Minute zuvor hatte schon Simionca mit Gelb-rot vom Platz gemusst, womit das unglückliche Ende für die Gastgeber komplettiert war.

„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben auf ganz unterschiedliche Art und Weise viele Torchancen herausgespielt. Bis zum 0:1 haben wir das richtig gut gemacht“, kommentierte SGE-Trainer Patrick Krick, der von einem „sehr, sehr guten Spiel“ seiner Mannschaft sprach. „Individuelle Fehler werden in der Verbandsliga eben bestraft. Das war ein Riesenbock von uns, aber die Jungs wollen es eben spielerisch lösen. Nach dem Rückstand haben wir dann zu wild gespielt. Das Ergebnis ist natürlich eine Enttäuschung.“

  • SG Eintracht Kreuznach: Aydin -– Pflüger, Baumann (88. Tsurev), Simioanca, Flühr – Darcan, Wex, Kurtoglu (70. Paulus) Scheick – Bayir (58. Schneider), Satici.
  • Tore: 0:1 Özcelik (67.), 0:2 Wagner (88.)
  • Schiedsrichter: Sascha Fischer
  • Zuschauer: 220
  • Gelb-Rote Karte: Simionca (90. + 1).
  • Rote Karte: Tsurev wegen Notbremse (90. + 2).


Aufrufe: 016.8.2017, 08:00 Uhr
Dirk WaidnerAutor