2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
– Foto: Marcel Eichholz

RNL-Turnier: Zum Auftakt zwei mal 2:2

Am ersten Turniertag müssen beide Spiele ins Elfmeterschießen +++ Eintracht-Neuzugang trifft gegen Waldalgesheim +++ Hassia Bingen gibt gegen die Mainzer A-Junioren spät den Sieg aus der Hand

WALDALGESHEIM. Im Auftaktspiel des 33. Rhein-Nahe-Liga-Turniers trennten sich Hassia Bingen und die U19 von Mainz 05 in einer engagierten Partie mit zwei vom Spielverlauf her ähnlichen Halbzeiten 2:2 unentschieden (1:1). Ebenfalls 2:2 endete die zweite Partie zwischen Alemannia Waldalgesheim und der Kreuznacher Eintracht, die erst kurz vor Abpfiff ausglich und sich dann im Elfmeterschießen durchsetzte. 490 Zuschauer wollten am ersten Tag die Spiele des Rhein-Nahe-Liga-Turniers sehen.

In Gruppe eins traf die runderneuerte Alemannia mit sechs neuen Spielern in der Anfangsformation auf eine gegenüber dem Aufstieg in die Verbandsliga nur leicht modifizierte Kreuznacher Eintracht. Am Ende einer vom Anpfiff weg intensiven Partie auf Augenhöhe mit zwei komplett unterschiedlichen Halbzeiten hieß es leistungsgerecht 2:2 unentschieden.

Mit der ersten richtigen Chance gingen die eine Klasse höher angesiedelten Hausherren in Führung. Linksverteidiger Karim Zeghli traf aus spitzem Winkel (13.). Die Grün-Weißen dominierten, die Eintracht brauchte bis zur 25. Minute, ehe sich ihr eine Gelegenheit bot. Die hatte es aber in sich. Einen Freistoß von Maik Strunk konnte Alemannia-Keeper Andrej Juric nicht festhalten, Deniz Darcan vergab völlig frei aus kurzer Distanz. Tom Gürel hätte das fast im Gegenzug bestraft, Felix Basting im Tor der Gäste reagierte glänzend. Im Abwehrzentrum hatten Mike Brunswig und Adrian Simioanca immer wieder Schwerstarbeit zu leisten.

Für Eintracht-Trainer Thorsten Effgen war der erste Abschnitt eine riesige Enttäuschung. Seine Elf konnte kaum Bälle gewinnen, spielte die wenigen Offensivaktionen zudem schlecht aus. Anders die Alemannia, die ihrerseits versäumte, Zählendes nachzulegen. „Alles eine Frage der Haltung“, so Effgen. Alemannia-Coach Elvir Melunovic nahm nach der Pause die Gelegenheit wahr und gab einigen Gastspielern die Chance sich zu beweisen. „Hier geht es um die Mannschaft und darum zu sehen, wie weit der ein oder andere Spieler tatsächlich ist, uns helfen zu können. Dafür sind Testspiele da“, blickte er kurz und knapp zurück.

Fehlte der Alemannia vor und in den ersten Minuten nach der Pause nur die Konsequenz im Abschluss, änderte sich das Bild nach einer Stunde komplett. Die Eintracht war aktiver, kam durch Simioanca nach einer Ecke zum Ausgleich (65.). Die Freude währte jedoch nicht lange. Einen Freistoßlupfer von Baris Yakut nahm Tawfeeq Johnson auf und traf überlegt zur erneuten Führung (70.). Es war die letzte nennenswerte Offensivaktion des Oberligisten, der jetzt mehrfach Glück hatte, trotz Überzahl (Berkan Celebi erhielt eine Zehn-Minute-Strafe) immer fahriger wurde und durch Levi Mukamba noch das 2:2 fing (90.).

„So schlecht unsere erste Halbzeit war, so gut war die zweite“, bilanzierte Effgen. Ein Lob hatte er für den Geger: „Yakut und Johnson sind Ausnahmespieler. Und zum Transfer von Anes Abdiovski kann man der Alemannia nur gratulieren.“

Das Elfmeterschießen, das bei Gleichstand über ein Weiterkommen entscheiden kann, gewann die Eintracht mit 4:

Sowohl im ersten als auch im zweiten Abschnitt brauchte die Hassia einige Minuten, um sich zu finden, kam dann aber jeweils stärker in die Partie.
Schon nach 50 Sekunden ging der amtierende Deutsche A-Junioren-Meister nach einer Ecke durch Melvin-Joe Wiesnet in Führung, kurz vor der Halbzeitpause glich Deniz Wolf für die Hassia aus. Die Binger hatten zehn Minuten gebraucht, um sich zu schütteln, kamen dann über Ilker Yüksel (24.) und Dennis Esmaieli (29.) zu ersten Chancen. Die beiden Neuzugänge Tobias Lauterbach und Artjom Belavskis standen sicher, sorgten mit gescheiten Pässen für Sicherheit im Aufbauspiel.
Ein Kopfball von Sean Horozovic an das Hassia-Gebälk eröffnete den zweiten Durchgang (51.). Die tief stehenden Binger lauerten auf Konter und hatten sogleich Erfolg. Nach Foul an Noel Schywalski verwandelte Ilker Yüksel den fälligen Elfmeter (66.). Trotz vieler Wechsel gab es im mit offenem Visier geführten Spiel keinen Bruch. Leart Rexhepi (87.) und Malik Schäfer (88.) hatten die Entscheidung für die Hassia auf dem Fuß, mit der allerletzten Aktion gelang Marcel Kalemba der Ausgleich für den Nachwuchs der 05er. Das abschließende Elfmeterschießen, das nur bei Punkt- und Torgleichheit zählt, gewann die U19 mit 4:3.
„Unabhängig vom Ergebnis war es ein sehr guter Test. Uns ging es auch darum zu zeigen, dass wir deutlich weiter sind als vor einem Jahr.“ Thomas Klöckner war alles andere als unzufrieden. In Kompliment hatte er vor allem für Lauterbach und Belavskis, die „auf Anhieb gut harmoniert haben.“ Der Auftritt war gut, lediglich zwei Momente passten nicht: Die erste und die letzte Minute.

Aufrufe: 07.7.2023, 20:38 Uhr
Jochen WernerAutor