2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Der Waldauer Trainer Daniel Wolfrath (l.) und der Flossenbürger Coach Wenz Rosenberger stellten sich den FuPa-Fagen.
Der Waldauer Trainer Daniel Wolfrath (l.) und der Flossenbürger Coach Wenz Rosenberger stellten sich den FuPa-Fagen.

Waldau will den Aufstieg, Flossenbürg auf jeden Fall Platz 2

Die Trainer des Führungsduos im Interview +++ "Gigantentreffen" am 3. April

Am Ostermontag, dem 28. März, startet die A-Klasse Ost in die Restrückrunde. Sowohl der mit vier Punkten Vorsprung das Klassement anführende Ligaprimus SV Waldau (in Schönkirch), als auch sein einzig noch ernst zu nehmender Verfolger TSV Flossenbürg (zuhause gegen den ASV Neustadt/WN) haben dabei gleich sehr knifflige Aufgaben zu bewältigen. Man darf gespannt sein, wie das Führungsduo aus dem Winter kommt, und ob sich beide Teams weiter mit relativ großem Abstand einen Zweikampf liefern werden. Auf das direkte Aufeinandertreffen können sich sicher zahlreiche Zuschauer dann bereits am 3. April freuen, wenn die Truppe von TSV-Trainerroutinier Wenz Rosenberger bei Daniel Wolfraths „jungen Wilden“ in Waldau antritt. In einem mit beiden Trainern geführten Gespräch ziehen die Übungsleiter ein Resumee der bisherigen Saison und geben einen Ausblick auf die restlichen neun Spieltage im Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisklasse.

Daniel und Wenz, kurze Einschätzung der bisherigen Saison aus der Sicht des Trainers.

Wolfrath: Ich bin mit den Spielen bis zur Winterpause im Großen und Ganzen sehr zufrieden gewesen. Bis auf die schon unerwartete Niederlage zuhause gegen den SV Wurz denke ich, konnten wir nahezu immer das umsetzen was wir uns vorgenommen haben. Ausgezahlt hat sich auf jeden Fall, dass wir durchgehend drei Mal in der Woche trainieren. Zudem haben wir grundsätzlich eine sehr hohe Trainingsbeteiligung.

Rosenberger: Wir sind schlecht gestartet und haben gleich das erste Spiel, wenn auch unglücklich, verloren. Nach anfänglich leichten Problemen hat sich meine Mannschaft dann aber relativ schnell gefangen und hat – immerhin 16 Spiele lang ungeschlagen – eine beeindruckend gute Saison bislang gespielt. Ich bin sehr zufrieden.

Welches Team hat euch positiv, welches negativ überrascht?

Wolfrath: Ohne arrogant wirken zu wollen, hat mich natürlich meine Mannschaft sehr positiv überrascht. Ich hatte nicht erwartet, dass es gleich so gut anläuft, schließlich haben wir ja ein komplett neues Spielsystem eingeführt. Über andere Mannschaften möchte ich mich allerdings nicht äußern, da ich auch weiß, wie eng Freud und Leid zusammen hängen.

Rosenberger: Dass die Waldauer ganz vorne stehen, damit war zu rechnen, ist also nicht unbedingt eine Überraschung. Selbstverständlich habe ich die Neustädter weiter vorne erwartet, doch haben die bekannten Probleme unter anderem mit dem Trainerrücktritt ihre Wirkung nicht verfehlt. Ja, Waidhaus, so ein Einbruch war nicht vorherzusehen. Ich bin aber überzeugt, dass der TSV nicht absteigen wird.

Was habt Ihr euch mit euerer Elf für die Restrückrunde vorgenommen?

Wolfrath: Erstmal gut aus dem Winter zu kommen und erfolgreich zu starten. Ich denke, das wir sehr entscheidend sein. Doch Vorsicht! So wie man jetzt in der Hinrunde einen sehr positiven Lauf gehabt hat, kann das jetzt auch schnell in die andere Richtung gehen. Ein Paradebeispiel dafür ist ohne Zweifel der ASV Neustadt, der lange sogar vor uns war. Natürlich wollen wir da oben bleiben und den „Platz an der Sonne“ verteidigen, alles andere würde nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Doch sind es noch 9 sehr schwere Spiele, jeder Gegner gibt gegen den Spitzenreiter 120 Prozent. Und dann hat sich ja mittlerweile die Rolle des Jägers in die des Gejagten gewandelt. Ich bin sehr gespannt, wie meine junge Mannschaft mit dem jetzt doch größeren Druck umgeht.

Rosenberger: Wir wollen mit aller Macht den 2. Tabellenplatz verteidigen, das ist unser primäres Ziel. Ob uns der Sprung an die Tabellenspitze noch gelingen wird, bezweifle ich fast. Stell mir die Frage bitte am 3. April abends noch einmal (Ergänzung der Redaktion: da kommt es zum Spitzenspiel in Waldau)

Hat es im Winter personelle Veränderungen gegeben?

Wolfrath: Nein, wir hatten keine personellen Veränderungen. Wir gehen mit dem gleichen Kader in die restlichen Spiele. Wir wollen weiter unseren jungen Spielern die Möglichkeit geben zu spielen, dabei auch zu lernen und sich Woche für Woche für ihren Einsatz und ihre Leistungen zu belohnen.

Rosenberger: Nein, wir haben weder Zu- noch Abgänge zu verzeichnen. Wir bauen weiter auf unsere eigenen Leute, das heißt, unsere Philosophie lautet weiterhin, talentierte Nachwuchsspieler einzubauen. Wir verzichten auch immer noch auf Spieler aus dem Nachbarland Tschechien.

Wie verläuft die Vorbereitung?

Wolfrath: Die Vorbereitung läuft wahrscheinlich wie für viele Mannschaften aufgrund der Witterung nicht unbedingt befriedigend. So mussten wir auch mal in die Halle ausweichen. Eine Trainingseinheit haben wir allerding nicht ausfallen lassen und haben, egal wo, kontinuierlich und hart weiter gearbeitet. Die Motivation meiner Truppe ist stetig sehr hoch, im Durchschnitt sind 18 Mann im Training, das ist eine sicher beachtliche Zahl. Man merkt halt, dass sich die Jungs den Platz auf dem Thron nicht mehr weg nehmen lassen wollen.

Rosenberger: Die Vorbereitung auf die restliche Runde war schwierig. Das lag nicht wie wo anders vielleichz an den Platzverhältnissen, sondern an der Tatsache, dass wir in unserer Truppe viele Schicht- und Auswärtsarbeiter haben. So war die Trainingsbeteiligung eher bescheiden. Wir haben nun versucht, dieses Manko durch mehr Testspiele am Wochenende auszugleichen. Vier haben wir schon absolviert, zwei sind noch geplant, zwei wurden leider abgesagt.

Wo seht Ihr noch Verbesserungsbedarf im Spiel euerer Mannschaft?

Wolfrath: Ich will im offensiven Umschaltspiel noch mehr Geschwindigkeit und Zielstrebigkeit haben. Hier fehlt mir noch der erste Gedanke in die Offensive. Es hat sich gezeigt, dass viele Mannschaften defensiv agieren und gegen uns sehr tief stehen. Hält der Gegner da seine Ordnung konsequent, ist es ungemein schwer, Chancen heraus zu spielen. Umso wichtiger ist es, dass wir, wenn der Gegner auch nur ein wenig heraus kommt, schnell in die Tiefe spielen und Geschwindigkeit aufnehmen.

Rosenberger: Während wir in der Defensive sehr gut arbeiten – wir haben eine Reihe richtig starker Zweikämpfer – liegen die Probleme ohne Zweifel im Angriff. Da sind wir zwar gut aufgestellt, haben aber unsere Schwächen in der Chancenverwertung. Wir spielen uns eine Vielzahl von besten Möglichkeiten heraus, ohne die in Zählbares umzusetzen. Auch in den schon absolvierten Vorbereitungsspielen wurde das wieder deutlich, deshalb gilt es, daran weiter zu arbeiten.

Daniel, euer Auftaktprogramm hat es in sich. In Schönkirch und dann gleich der Knaller zuhause gegen Flossenbürg. Sechs Punkte wären sicher schon eine Vorentscheidung im Kampf um die Krone, oder?

Wolfrath: Also sollten wir tatsächlich aus beiden Partien sechs Punkte holen, dann ist das wahrscheinlich auch schon eine Art Vorentscheidung. Ich wäre aber auch zufrieden, wenn nach beiden schweren Spielen den Abstand zu unseren beiden schärfsten Verfolgern gleich bliebe. In Schönkirch wollen wir gewinnen und Flossenbürg war schon im Vorspiel sehr schwer zu spielen. Ein ungemein abwehrstarkes Team mit einer sehr effektiven Spielweise. Der TSV steht zu Recht ganz weit oben. Fakt ist, es werden sicher sehr enge und hart umkämpfte Spiele, auf die ich mich sehr freue und nach denen wir wissen, wohin die Reise geht.

Wenz, ihr startet ebenfalls mit zwei schweren Partien in die Restrückrunde. Zuerst kommt die unberechenbare Felixelf aus Neustadt in die „Burgarena“, dann folgt gleich das „Gigantentreffen“ in Waldau. Wäre nach einer Niederlage in Waldau für euch schon die Messe gelesen?

Rosenberger: Sollten die Waldauer ihre ersten beiden Spiele gewinnen, ist definitiv eine Vorentscheidung gefallen. Aber wie schon gesagt: Wir wollen in erster Linie Platz 2 absichern.

Daniel, habt ihr aufgrund des bisherigen Verlaufs der Saison euer Saisonziel neu formuliert?

Ja, klar, das mussten wir schon. Es wäre ja nicht glaubwürdig zu sagen, mit derzeit vier Punkten auf den Zweiten und gar zehn auf den Dritten wollen wir weiter nur vorne mit spielen. Nein, also unser einziges Ziel ist jetzt ganz klar der direkte Aufstieg in die Kreisklasse. Dabei war dieses beeindruckende Abschneiden nicht vorhersehbar, aber nach der bisher gespielten tollen Runde haben wir uns fest vorgenommen, auch nach dem letzten Spieltag Platz 1 zu belegen, um die Meisterschaft zu feiern. Meine Spieler haben auch den festen Willen bekundet, alles zu geben, um das große Ziel zu realisieren. Es liegt nun an jedem einzelnen, ob uns dieser Coup gelingt. Sobald wir nur etwas auf locker machen, wird es nicht reichen. Wenn wir weiter jedes Training und jedes Spiel an unsere Grenzen gehen, dann schaffen wir es auch, da bin ich mir sicher.

Wenz, euer Saisonziel hieß vor der Saison „oben mitspielen“. Bei nur einer Niederlage und vier Punkten Rückstand seid ihr auf dem besten Weg, dieses auch zu realisieren. Sei ehrlich, rechnest du noch damit, am Schluss vielleicht gar ganz vorne zu stehen?

Man darf die Hoffnung nie aufgeben. Ob wir Waldau noch überholen können, hängt von mehreren Faktoren ab. Wir müssen gut aus der Winterpause kommen, die ersten beiden Partien gewinnen, vom Verletzungspech verschont bleiben und auf eine Schwächephase des Spitzenreiters hoffen. Wenn die kommen sollte, wollen wir da sein.

Aufrufe: 015.3.2016, 19:00 Uhr
Werner SchaupertAutor