2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der 4:2-Heimsieg des SV Plößberg II (in grüner Spielkleidung) am letzten Spieltag gegen den VfB Rothenstadt kam zu spät. Die Stiftländer müssen die A-Klasse verlassen und gehen in der kommenden Spielzeit in der untersten Liga an den Start.F: Rosenau
Der 4:2-Heimsieg des SV Plößberg II (in grüner Spielkleidung) am letzten Spieltag gegen den VfB Rothenstadt kam zu spät. Die Stiftländer müssen die A-Klasse verlassen und gehen in der kommenden Spielzeit in der untersten Liga an den Start.F: Rosenau

Rückblick A-Klasse Ost-Teil 3: Packender Abstiegskampf

TSV Waidhaus nach der Vorrunde schon abgeschlagen +++ SV Plößberg II erhielt Quittung für bescheidene Saisonleistung +++ Entscheidungsspiele um den Relagationsplatz +++ DJK Letzau nach drei vergebenen Chancen zweiter Absteiger

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Der dritte und letzte Teil des Rückblicks auf die „alte“ Saison beschäftigt sich mit der ungemütlichen Tabellenregion, dem so genannten „Rotlichtviertel“. Hier lieferten sich vier Teams einen packenden, spannenden und leidenschaftlichen Kampf um den Erhalt der Klasse. Der TSV Waidhaus schien dabei nach Ende der Vorrunde mit nur 2 Zählern auf dem Konto als der sichere erste Absteiger zu gelten. Doch es kam anders…..“Erwischt“ hat es schließlich den SV Plößberg II und nach drei vergebenen Chancen bei zwei Entscheidungs- und einem Relegationsspiel auch die DJK Letzau. Beide Mannschaften müssen in der kommenden Spielzeit in der B-Klasse praktisch ganz von vorne wieder beginnen, die Letzauer tun dies übrigens mit einer neuen Spielgemeinschaft.

TSV Waidhaus – 11. Platz – 5/6/15 – 21 Punkte – 36:57 Tore

Was war das für eine Saison beim TSV Waidhaus. Mit sage und schreibe 2 Punkten im „Sack“ beendete die Elf von der Landesgrenze die Vorrunde, nach einem 5. Platz in der Spielzeit 2014/15 ein unerklärliches Ergebnis. Mehrfach stand der TSV kurz vor dem ein oder anderen Punktgewinn, um am Ende dann doch mit leeren Händen da zu stehen. So war klar, wenn der Knoten irgendwann platzen würde, dann startet die Truppe von Klaus Karl zur Aufholjagd. Pünktlich zum Rückrundenstart war es so weit: Mit dem 2:0 gegen die DJK Weiden II wurde der "Bock" endlich umgestoßen. Das Selbstbewusstsein war zurück, was bereits eine Woche später die SpVgg Moosbach zu spüren bekam, die einem entschlossenen TSV zuhause völlig überraschend mit 1:2 unterlag. Ein Unentschieden gegen den SV Wurz folgte, man hatte aus drei Spielen 7 Punkte geholt und war wieder dran an den Nichtabstiegsplätzen.

Als im März diesen Jahres der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde, fightete das Team um „Kapitän“ Daniel Grötsch weiter mit einer unglaublichen Energie. Rückschlage blieben dabei, wie erwartet, nicht aus, doch wurden die „Big Points“ gemacht, um letztendlich die schon nicht mehr für möglich gehaltene Chance auf den Verbleib in der A-Klasse zu ermöglichen. Vom 20.-24. Spieltag holte die Karl-Crew mit einem beeindruckenden Kraftakt 11 von möglichen 15 Punkten (u. a. ein beachtliches Remis gegen Ligaprimus Waldau und drei Siege in Folge gegen Letzau, Rothenstadt und Thanhausen) und hatte sich damit zunächst einmal aus dem größten Sumpf befreit.

Bis zum Schluss wurde gezittert, am Ende war die Elf von der deutsch-tschechischen Grenze mit der DJK Weiden II und der DJK Letzau punktgleich. Gegen Letzteren ging es in ein Entscheidungsspiel. Und trotz des großen Kraftaufwands bei seiner Aufholjagd präsentierte sich der TSV auf den Punkt topfit. Beim überzeugend heraus gespielten 6:0 in der Waldauer „Elmarena“ ließ man den Letzauern nicht den Hauch einer Chance. Eine unglaubliche, aber auch nervenaufreibende Spielzeit hatte ein überragendes und heftig gefeiertes positives Ende gefunden.

Nur fünf volle Erträge reichten, um auch in der Saison 2016/17, dann allerdings in einer Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn SV Pfrentsch, in der A-Klasse dem runden Leder nachzujagen. Um die Statistik zu vervollständigen: Sechs Unentschieden und fünfzehn Einbußen (elf waren es ja schon nach Vorrundenende!) stehen rückblickend ebenfalls zu Buche.

DJK Weiden II – 12. Platz – 6/3/17 – 21 Punkte – 31:61 Tore

Es hat gereicht für die "Newcomer" vom Weidener Flutkanal. Obwohl die DJK die meisten Niederlagen aller Teams der A-Klasse Ost hat einstecken müssen, hat sie das erklärte Saisonziel in Form der Klassenerhalts in einer Zusatzschicht erreichen können. Dass es für seine Mannschaft vom ersten Spieltag weg ums nackte Überleben gehen würde, war dem Trainerfuchs Klaus Kaiser klar. „Wir werden gegen den Abstieg spielen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Doch vertraue ich meiner Mannschaft und bin optimistisch, dass wir am Ende in der Liga bleiben. Mithalten können wir auf jeden Fall, das weiß ich“, meinte der in Fußballkreisen Weidens und Umgebung bekannte Übungsleiter in einem Statement vor Beginn der Spielzeit.

Das Auftaktmatch gab ihm zunächst Recht. Mit 3:0 gegen den TSV Waidhaus glückte seinem aus einer Mischung von jungen mit erfahrenen Kräften bestehenden Team ein Start nach Maß in der neuen Umgebung, die Freude am Flutkanal war groß. Doch schon die beiden folgenden Spieltage zeigten der Mannschaft deutlich, dass in der A-Klasse ein rauher Wind weht. Zwei Niederlagen holten die DJK auf den Boden der Tatsachen zurück. In Folge waren die Ergebnisse durchwachsen, gegen Ende der Vorrunde nahmen sie eine negative Tendenz an. Die Folge war, dass sich die Mannen um die alten Haudegen Pedro Feiler und Stefan Krebs urplötzlich auf dem Relegationsplatz wieder fanden.

Die Rückrunde begann dann nicht unbedingt verheißungsvoll, der "Schleudersitz" schien irgendwie abonniert. Am 16. Spieltag übernahm die Flutkanalelf nach einem 0:5 in Moosbach gar die "Rote Laterne" für eine Woche, jetzt schrillten die Alarmglocken. Doch Klaus Kaiser ist bekanntermassen ein Kämpfer, aufgeben ist nicht. Diese Eigenschaft konnte er offensichtlich auf sein Team übertragen, das durch lebenswichtige Erfolge gegen die DJK Letzau am 17., beim SV Plößberg am 20. und gegen den VfB Thanhausen am 21. Spieltag die Grauzone verlassen und einen Abstand zum Relegationsplatz auf vier Punkte schaffen konnte. Der Durchbruch schien geschafft, doch folgten zwei furchtbare Klatschen, die schon wieder das Schlimmste vermuten ließen. Beim 0:6 gegen Schönkirch und beim 0:4 in Neustadt schien die DJK von allen guten Geistern verlassen. Als der Abgrund unmittelbar bevor stand, gab es eine dicke Überraschung, Kaiser gelang mit seinem Team ein ausgesprochener Coup. Mit einem nie und nimmer erwarteten 2:1 beim Meisterschafts- und Aufstiegsanwärter TSV Flossenbürg am vorletzten Spieltag hielt man sich die Möglichkeit offen, am letzten Spieltag mit einem Punktgewinn im Heimspiel den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Leider hieß der Gegner aber SV Waldau, der keine Geschenke verteilte und mit einem 1:0 am Flutkanal den Aufstieg und die Meisterschaft feiern konnte.

So hieß es also „Nachsitzen“. Mit Waidhaus und Letzau punktgleich mussten Entscheidungsspiele her, um den Relegationsplatz, Platz 13, zu vergeben. In der ersten Runde hatte die DJK ein Freilos, es kam dann zum Aufeinandertreffen mit dem Verlierer der ersten Partie, DJK Letzau. Niklas Aha, Patrick Ott, Sebastian Sollmann und Maximilian Voegtel ließen mit ihren Treffern zum deutlichen 4:0 keine Zweifel aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Der Jubel war groß, der Ligaerhalt geschafft.

Zum Schluss wieder nackte Zahlen: Sechs Saisonsiegen standen drei Unentschieden und siebzehn Einbußen gegenüber.

DJK Letzau – 13. Platz – 5/6/15 – 21 Punkte – 31:73 Tore

Im FuPa-Bericht über das verlorene Relegationsspiel gegen die DJK Ensdorf II (0:3) war vom Ende eines „Leidensweges“ die Rede. Dieser beginnt eigentlich nicht erst mit den späteren Entscheidungsspielen, sondern umfaßt die gesamte Spielzeit 2015/16, betrachtet man die vielen Probleme, die die DJK Letzau vom Juli 2015 bis Mai 2016 zu bewältigen hatte. Trainer Rainer Klein fasst zusammen: „Wir hatten vom Saisonstart erhebliche personelle Probleme zu bewältigen. Aufgrund vieler Verletzungen und berufsbedingter Abwesenheiten waren wir gezwungen, immer wieder zu improvisieren, wodurch natürlich die Qualität unseres Spieles erheblich litt. Ein weiterer ganz erheblicher Faktor für unseren Abstieg war der verletzungsbedingte Ausfall unseres Stammtorhüters Jürgen Götz in der Endphase der Saison und während der Ausscheidungsspiele. Mit Roland Schärtl mussten wir einen eigentlichen Feldspieler ins Tor stellen, der sein Bestes gab und dem ich auch sehr dankbar für seine Unterstützung bin. Doch konnte er einfach nicht der notwendige Rückhalt im Abstiegskampf sein. Und ein dritter Grund unseres Scheiterns war das Manko, dass wir keinen Knipser in unseren Reihen hatten, der die ohne Zweifel vorhandenen vielen Torchancen in Zählbares umgesetzt hat“.

Schon der Saisonstart ließ Böses erahnen. 0:6 und 1:3 lauteten die Ergebnisse, ehe man beim 3:1 in Vohenstrauß das erste Erfolgserlebnis bejubeln konnte. In Folge waren die Leistungen Woche für Woche eine Berg- und Talfahrt, begründet, wie oben erwähnt, durch die vielen notwendigen Personalwechsel. Highlights, wie der Sieg in Thanhausen wurden „überschattet“ durch Pleiten wie das 3:6 gegen Weiden oder das 0:4 in Plößberg gegen Mitstreiter im Abstiegskampf.

Im zweiten Abschnitt der Runde sollten nach einem guten Einstand mit dem 0:0 gegen die Felixelf aus Neustadt viele Wochen der Erfolglosigkeit folgen. Nach drei dicken Klatschen gegen Flossenbürg (0:5), Waidhaus (1:6 mit Verletzung des Stammkeepers) und Moosbach (1:4) schienen langsam die Lichter auszugehen. Doch als die Moral am Boden schien und der Abstieg schon prophezeit wurde, zeigte die Klein-Truppe Reaktion und sammelte auf der Zielgeraden unerwartet noch sieben Punkte aus drei Partien. Man hatte sich also in die Entscheidungsspiele um den Relegationsplatz retten können. Hier allerdings zeigte sich, dass die Mannschaft in der Schlussphase der Saison wohl doch zu viel Substanz gelassen hatte, um das Ruder noch einmal herum zu reißen. Gegen den TSV Waidhaus (0:6) und gegen die DJK Weiden (0:4) war man mehr oder weniger chancenlos. Gegen die DJK Ensdorf hielt man lange Zeit mit, geriet dann unglücklich in Rückstand und war danach nicht mehr in der Lage, das Spiel noch zu drehen. Nun war man also doch dem Schrecken des Abstiegsgespensts erlegen. Um nun in der B-Klasse einen Neuanfang ohne die geschilderten personellen Engpässe zu schaffen, hat man sich entschlossen, mit der DJK Leuchtenberg eine Spielgemeinschaft einzugehen. Ein sinnvoller Zusammenschluss, ohne Zweifel.

Der Vollständigkeit halber die Bilanz der Letzauer: Fünf Dreier wurden eingefahren, sechs Unentschieden erkämpft und fünfzehn Mal stand die DJK mit leeren Händen da. Mit 73 Gegentreffern avancierte man im Übrigen zur "Schießbude der Liga", die Gründe dafür wurden vom Trainer ja sehr ausführlich geschildert.

SV Plößberg II – 14. Platz – 5/5/16 – 20 Punkte – 34:56 Tore

Ernüchterung im Stiftland. Nach einer mehr als enttäuschend verlaufenden Saison muss die „Zweite“ des Kreisligisten in den saueren Apfel des Abstiegs beißen. Bei den Verantwortlichen sucht man natürlich nach Gründen für das unerwartete, sich aber schon Mitte der Saison abzeichnende Versagen. Dabei hieß es vor der Saison noch „wir wollen von Anfang an nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, doch weit gefehlt. Die Realität sah Woche für Woche anders aus, man steckte schon frühzeitig im knallharten Abstiegskampf. Und dabei fehlte es einigen Akteuren an der notwendigen Einstellung und dem unbedingten Willen, sich für den Ligaerhalt rein zu hauen, hörte man aus Plößberger Kreisen. Für Coach Thorsten Haid gesellte sich die Problematik hinzu, dass man aus dem Aufgebot der Plößberger „Ersten“ keine großartige personelle Unterstützung erfahren konnte. Als einer der Topfavoriten um den Aufstieg in die Bezirksliga, spielte der SVP bis zum Schluß ganz vorne mit und hatte dabei immer wieder selbst verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen. So musste Haid mit dem vorhandenen Spielermaterial seiner „Zweiten“ mit nur wenigen Ausnahmen bis zum bitteren Ende auskommen.

Schon in der Vorrunde knirschte es heftig im Gebälk des SVP. Nach dem 13. Spieltag mit 12 Punkten wohl auf einem Nichtabstiegsplatz, fällt es schwer, Positives aus einer ausgesprochen frustrierenden Rückrunde zu entnehmen. Nach dem 1:0 gegen den TSV Waidhaus am 17. Spieltag (Begegnung wurde wegen Spielausfall erst im März 2016 ausgetragen), gelang der Haidtruppe bis sage und schreibe zum letzten Spieltag kein Dreier mehr. Das 4:2 gegen den VfB Rothenstadt kam dann zu spät, der Abstieg war besiegelt.

Zusammenfassend die letztlich zum Absturz in die B-Klasse führende Bilanz: Fünf Mal verließ der SVP den Platz als Sieger, fünf Mal freute man sich über zumindest einen gewonnenen Punkt und sechzehn Mal

Zum Abschluß noch ein paar weitere interessante Fakten und Zahlen:

Torjäger:

Der Top-Goalgetter der A-Klasse Ost schnürte seine Fußballstiefel für Meister und Aufsteiger SV Waldau. 26 "Buden" gelangen Tobias Guber, eine beeindruckende Bilanz für den erst 19jährigen Goalgetter. Mit jeweils 13 Treffern rangieren der Flossenbürger Christian Nossek und Sergej Wald vom ASV Neustadt/WN gemeinsam auf dem 2. Platz. „Bronze“ geht schließlich an Wolfram Richtmann vom VfB Thanhausen mit insgesamt 12 Einschüssen.

Fairnesstabelle:

Die „bösen Buben“ der Liga kommen aus Wurz und Neustadt/WN. 66 Gelbe Karten wurden den Spielern des SVW unter die Nase gehalten, acht Mal erhielten sie Gelb-Rot. 57 Akteure der Felixelf wurden verwarnt, vier Mal schickte man sie mit „Gelb-Rot“ vom Platz, ein Spieler erhielt “Glatt-Rot". Als „brav“ präsentierten sich dagegen die DJK Weiden II und der TSV Flossenbürg, die die Fairnesstabelle mit nur wenig erhaltenen Strafen anführen. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil beide Mannschaften, obwohl sie dick im Aufstiegs- als auch im Abstiegskampf verstrickt waren, der Fairness einen hohen Stellenwert zuordneten.

Insgesamt mussten die Referees 702 mal den „gelben Karton“ hoch halten, 44 mal wurden Spieler mit „Gelb-Rot“ des Feldes verwiesen und nur 10 mal zückten die Schiris die Rote Karte.

Ausblick:

Am 31. Juli startet die A-Klasse Ost in die neue Saison 2016/17 und begrüßt dabei drei neue Gesichter. Der SV Floss (Absteiger der Kreisklasse Ost), der SV Wildenau (Meister der B-Klasse 3) und die SpVgg Schirmitz II (Zweiter der B-Klasse 1) gehen auf den Plätzen an den Start, die Meister SV Waldau und die beiden Absteiger SV Plößberg II und DJK Letzau frei gemacht haben. „Neu“ ist auch die Spielgemeinschaft TSV Waidhaus/DJK Leuchtenberg.

Aufrufe: 019.6.2016, 08:00 Uhr
Werner SchaupertAutor