2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Ins Straucheln kam die SpVg Olpe, hier mit Julian Scheppe (rechts), im Halbfinale beim FSV Gerlingen, hier mit Florian Brüser (links). Der Westfalenligist setzte sich erst nach Elfmeterschießen mit 5:2-Toren durch. Foto: leem
Ins Straucheln kam die SpVg Olpe, hier mit Julian Scheppe (rechts), im Halbfinale beim FSV Gerlingen, hier mit Florian Brüser (links). Der Westfalenligist setzte sich erst nach Elfmeterschießen mit 5:2-Toren durch. Foto: leem

Vorfreude auf das große Finale

Kreispokal: VfR Rüblinghausen im Endspiel gegen die SpVg Olpe klarer Außenseiter

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Nur noch ein kleiner Schritt bis zum großen Glück. Pokalfinale. Die beiden ungeschlagenen Fußballmannschaften des Kreises Olpe ermitteln die beste. Dass sich zwei unmittelbare Nachbarn treffen werden, ist Zufall. VfR Rüblinghausen gegen SpVg Olpe heißt das Endspiel, das am Mittwoch um 19 Uhr angepfiffen wird.

Die Sportanlagen der beiden Kontrahenten liegen nur 2500 Meter auseinander. „Theoretisch könnten wir zu Fuß kommen, aber ich glaube, dass wir mit Pkw anreisen werden“, lacht Björn Schneider, der Sportliche Leiter der SpVg Olpe, der sich auf die Partie freut: „Kurze Anreise, kurze Abreise – ist doch wunderbar.“ Auf der Strecke zum Sportplatz wird am Spieltag wahrscheinlich ähnlich viel Betrieb herrschen wie am letzten Wochenende beim großen Olper Stadtfest.

Es ist nicht nur der ewige Reiz, den ein David-Goliath-Spiel ausübt, es ist auch nicht die unmittelbare Umgebung, die die Rivalen verbindet – eine zusätzliche Magnetwirkung dürfte der Umstand auslösen, dass alle Getränke kostenfrei erhältlich sind. „Ja, das stimmt“, bestätigt Joachim Schlüter, Vorsitzender des VfR Rüblinghausen, im Gespräch mit FuPa Südwestfalen. Unterstützt wird die außergewöhnliche Aktion von der Firma Vatro, die auch Partner der beiden Endspielteilnehmer ist.

Wie viele Zuschauer angelockt werden, steht in den Sternen. Joachim Schlüter möchte sich jedenfalls nicht auf eine konkrete Zahl festlegen: „Ich gehe davon aus, dass wir an diesem Abend nicht anbauen müssen. Eine zusätzliche Tribüne würden wir nämlich nicht hinbekommen.“ Björn Schneider hat eine konkretere Betrachtungsweise: „800 bis 1000 Zuschauer kann ich mir vorstellen.“ Das Interesse an dem Finale und/oder an der Getränkeaktion ist jedenfalls riesengroß. So wird nach FuPa-Recherchen in Finnentrop und im Siegerland mindestens ein Bus für Fans eingesetzt.

So nebulös die Besucherzahl im Vorfeld sein mag, so unmissverständlich klar sind die sportlichen Rollen verteilt. Hier der A-Kreisligist VfR Rüblinghausen, da der Westfalenligist SpVg Olpe – der Drei-Klassen-Unterschied lässt keine Diskussionen über den Gewinner aufkommen. „Wir wollen das Spiel möglichst lange offen gestalten“, erklärt Joachim Schlüter: „Alles andere als ein Sieg des Westfalenligisten wäre eine faustdicke Überraschung.“ Stimmt. Und der Nachbar nimmt die Favoritenrolle an. „Ich respektiere jeden Gegner, aber wir wollen den Pokal gewinnen“, stellt der Olper Trainer Marek Lesniak klar.

Seine Elf hatte in diesem Wettbewerb jedoch die eine oder andere schwierige Hürde zu überspringen. So musste sie im Halbfinale beim 5:2 nach Elfmeterschießen gegen den FSV Gerlingen ebenso in die Verlängerung wie im Viertelfinale beim 4:3-Sieg über RW Hünsborn nach 120 Minuten. In den ersten beiden Begegnungen lief es problemloser: Dem 2:0 in Elben folgte ein 3:1 in Ottfingen. Der VfR Rüblinghausen schaltete mit der SG Finnentrop/Bamenohl (1:0) und dem SV 04 Attendorn (2:0) zwei Landesligisten aus und kassierte erst beim 4:1 im Halbfinale beim SV Listerscheid den ersten Gegentreffer. In Runde zwei siegte der Gastgeber des Finals mit 6:0 beim FC Finnentrop.

Wer wird Nachfolger des letztjährigen Pokalsiegers FC Lennestadt? Der VfR Rüblinghausen stand 1949 zum letzten Mal im Endspiel und verlor in Altenhundem mit 1:2 gegen die SpVg Olpe. Die Kreisstädter wiederum schafften in den letzten Jahren zweimal den Sprung ins Finale, scheiterten jedoch anno 2015 am SV Rothemühle (5:6 nach Elfmeterschießen) und 2013 an RW Hünsborn (1:2). „Alle sind heiß. Wir wollen das Ding endlich holen“, sagt der Olper Mittelfeldspieler Julian Scheppe.

Zusätzlicher Reiz: Der Pokalsieger qualifiziert sich für die erste Runde des Westfalenpokals. Auch deshalb wird der Favorit in Bestbesetzung antreten. „Ich wünsche mir, dass unsere Mannschaft das zeigt, was sie in der Westfalenliga gegen große Mannschaften gezeigt hat“, erklärt Jörg Hennecke, Vorstandsmitglied der Spielvereinigung. Die letzte große Mannschaft hieß Holzwickeder SC. Sie verlor am Sonntag am Kreuzberg mit 1:2-Toren.

Wie immer das Finale ausgeht – einer wird die Begegnung mit besonderem Interesse verfolgen: Werner Döppeler. Mit 93 Jahren ist er das älteste Mitglied des VfR Rüblinghausen. Mehr noch: Döppeler mischte 1949 im VfR-Trikot aktiv beim Pokal-Endspiel mit.

Aufrufe: 022.5.2017, 16:08 Uhr
Werner LeemreizeAutor