VfR Garching: Trainer Benjamin Flicker tritt zurück - Differenzen mit Team und Umfeld

Garching – Nach der bislang erfolgreichsten Woche der Saison kam am Sonntag in Garching der große Knall. Trainer und Sportlicher Leiter Benjamin Flicker bat um seine Vertragsauflösungen wegen Differenzen in der Mannschaft und dem unmittelbaren Umfeld. Auch die kurzfristigen Erfolge des Fußball-Bayernligisten lassen ihn nicht an eine langfristig gute Zukunft glauben. Der bisherige Co-Trainer Nico Basta übernimmt das Team bis zur Winterpause.

„Es gibt gewisse Faktoren, die unseren Erfolg gefährden“, sagte am Sonntag zurückgetretene Benjamin Flicker, „und ich bin eben ein Trainer, der sehr konsequent ist.“ Der Trainer glaubt nicht mehr daran, dass die von ihm öffentlich nicht weiter benannten Risse im Gebilde noch geschlossen werden können. Flicker beschrieb das Problem so: „Veränderungen und neue Wege sind unbequem. Ich hatte das Gefühl, dass nicht alle diese Wege zu hundert Prozent mitgehen.“

Nach den jüngsten Erfolgen und der 6:0-Gala gegen die Spitzenmannschaft Kirchanschöring kommt Flickers Schritt völlig überraschend. Er betont aber, dass seine persönliche Entscheidung das Ergebnis eines seit Wochen andauernden Prozesses ist. Flicker sieht auch kurzfristig mit fünf Punkten aus sechs Tagen Verbesserungen, aber sein Blick geht auf die langfristige Entwicklung und den Klassenerhalt im nächsten Sommer.

Der Vorstandschaft des VfR dankte Flicker dafür, „dass ich immer in Ruhe arbeiten konnte“. Dort sagt nun Vereinspräsident Uwe Cygan, „dass wir diese Entscheidung zu akzeptieren haben“. Das sei auch schon bei den Abschieden des langjährigen Fußball-Abteilungsleiters Franz Hölzl und der Trainerlegende Daniel Weber so gewesen.

Der VfR traf gestern auch schon eine erste Entscheidung, wie es weitergehen soll. Ab sofort übernimmt der bisherige Co-Trainer Nico Basta die Mannschaft als Cheftrainer bis zur Winterpause. Dann möchte Cygan in Ruhe die langfristigen Weichen stellen. Nach dem 35 Jahre jungen Flicker kommt mit dem 29-jährigen Basta ein noch jüngerer Coach, aber der hat im Verein ein sehr gutes Standing. Er begann als Jugendtrainer und stieg über die Zweite zur Ersten Mannschaft auf. In den noch ausstehenden acht Bayernliga-Spielen bis zur Winterpause hat er nun die Chance seines Lebens, als Trainer Riesenschritte auf der Karriereleiter zu machen. (NICO BAUER)