2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Geschlossen zum Erfolg: Der VfL Gundersheim ist Bezirksligist. F: Wolff
Geschlossen zum Erfolg: Der VfL Gundersheim ist Bezirksligist. F: Wolff

VfL Gundersheim marschiert durch

5:1-Sieg im dritten Relegationsspiel gegen TSV Mommenheim +++ Sebastian Engelhardt mit Hattrick +++ TuS Framersheim gerettet

Schon vor dem dritten und entscheidenden Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga versammeln sich die Spieler des VfL Gundersheim zum Mannschaftskreis. Kapitän Franz Rogalski hält eine intensive Ansprache, peitscht seine Jungs ein. Mit Erfolg: Durch einen 5:1 (3:0)-Sieg gegen den TSV Mommenheim hat der Vizemeister der A-Klasse Alzey-Worms den Durchmarsch geschafft. „Es ging um den Simon, der sich am Mittwoch das Kreuzband gerissen hat“, erläutert der 28-Jährige mit Blick auf Simon Flörsch. „Die Ansprache war sehr emotional. Wir wollten unbedingt, dass diese Verletzung nicht umsonst war“, betont Sebastian Engelhardt.

Der 22-Jährige stellte in der ersten Halbzeit mit einem lupenreinen Hattrick die Weichen auf Sieg. Bei einer abgefälschten Hereingabe zum 1:0 (26.) und seinem nicht unhaltbaren Flachschuss nach Sebastian Schröders Querpass zum 2:0 (29.) war ein bisschen Glück dabei, das 3:0 nach Paul Höhns Kopfballverlängerung (40.) war schon die Vorentscheidung – auch wenn die insgesamt spielstärkeren Mommenheimer sich noch einmal wehrten, ebenso viele Chancen herausspielten, nur viel weniger treffsicher waren. Dennis Seckers spektakulärer Schuss von der Mittellinie genau unter die Latte (66.) war der verdiente Lohn für den TSV, der seit Sebastian Kleins Notbremse (37.) lange in Unterzahl spielte und drauf und dran war, noch einmal richtig ins Spiel zu kommen – bis Engelhardt Doppelpass mit 4:1-Schütze Hadi Ayache spielte (71.). Robert Wickert setzte gegen nun demoralisierte Mommenheimer den Schlusspunkt (73.), Dominik Göbig sah Gelb-Rot (84.) und die Party konnte beginnen.

Die ersten Getränke gab es von den Spielern der TuS Framersheim, die durch den Gundersheimer Aufstieg den Ligaverbleib in der A-Klasse sicher haben und sich dafür mit einem Kasten Pils bedankten. Schon in der Halbzeitpause hatte die TuS dem VfL Spalier gestanden, und während der 90 Minuten wurden die Gundersheimer unermüdlich vom eigenen Anhang angefeuert. „Wir steigen auf, wir steigen wieder auf“, hieß es immer wieder, und eines der Lieder endete auf „international“. Wer weiß, wohin die Reise noch geht. „Aller guten Dinge sind drei, heißt es ja“, lacht Markus Scriba. Vor einem Jahr war der VfL noch B-Klassist. Wer dem Trainer damals mit der Bezirksliga gekommen wäre, hätte ein kräftiges „Bescheuert?“ zur Antwort bekommen – sagt Scriba heute: „Ich bin jetzt seit drei Jahren hier. Im ersten Jahr wäre ich fast wieder gegangen, das war eine Katastrophe. Und jetzt das... Einfach nur geil. Aber das Wort Relegation kann ich nicht mehr hören.“

Voriges Jahr gab es ebenfalls nach dem eigentlichen Saisonende noch drei Spiele, ehe der Aufstieg feststand. Kommende Woche geht es erst einmal mit zwei Dutzend Leuten nach Mallorca. „Ich hätte nie gedacht, dass wir so einen deutlichen Sieg einfahren – unser 1:1 am Mittwoch kam aus dem Nichts, wir hatten so viele angeschlagene Spieler“, jubelt Engelhardt. „Vielleicht waren wir durch dieses späte 1:1 moralisch im Vorteil“, mutmaßt der Chefcoach – und schwärmt: „Was sich in diesem Verein entwickelt hat, ist unglaublich.“ Dann bekommt er das nächste Bier übergeschüttet. Man merkt, wie er das genießt.

VfL Gundersheim: Kaibel – Gecer, Ritter, Dahlem, Dambach – Ewald, Rogalski (77. Schmitt) – Wickert, Engelhardt, Höhn (43. Höflich) – Schröder (60. Ayache).

Aufrufe: 03.6.2017, 19:52 Uhr
Torben SchröderAutor