2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Die Macher bei den VfB-Fußballern und die Geehrten. Hintere Reihe von links: Abteilungsleiter Dalibor Buspanovic, Boban Savic (Sportlicher Leiter Jugend) und Beisitzer Klaus Segelbacher; vordere Reihe (von links): Roland Jäger, Hermann Amrein und Gerha Klaus Eichler
Die Macher bei den VfB-Fußballern und die Geehrten. Hintere Reihe von links: Abteilungsleiter Dalibor Buspanovic, Boban Savic (Sportlicher Leiter Jugend) und Beisitzer Klaus Segelbacher; vordere Reihe (von links): Roland Jäger, Hermann Amrein und Gerha Klaus Eichler
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

VfB-Fußballer fehlen die Mittel zum Aufstieg

Hauptversammlung: Peter Heim tritt als Kassierer zurück

Friedrichshafen / sz - Bei der Hauptversammlung der Fußballer des VfB Friedrichshafen am vergangenen Donnerstagabend in der VfB-Stadiongaststätte ist eines deutlich geworden: Die VfB-Abteilung ist zwar schuldenfrei, doch Geld für große Sprünge ist nicht vorhanden.

Überhaupt zog sich das Thema Finanzen wie ein roter Faden durch die turnusgemäße Zusammenkunft. Eine Schlüsselstelle, die des Schatzmeisters, ist seit diesem Abend vakant. Kassierer Peter Heim trat aus gesundheitlichen Gründen zurück. Ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden.

Die verangenen drei Jahre spielte die erste Mannschaft des VfB Friedrichshafen immer im oberen Drittel der Landesliga Staffel 4 mit. Trotzdem waren es unruhige Zeiten, begleitet von wechselnden Trainern. Ob Michael Krause oder das Duo Rolf Weiland/Ralf Bühler: "Gegangen sind sie immer freiwillig, warum auch immer. Wir haben keinem gekündigt", sagte Abteilungsleiter Dalibor Buspanovic.

Umso schöner sei es, dass Christian Wucher dem VfB auch in der kommenden Spielzeit zugesagt hat. "Dass die Mannschaft für höhere Ziele bereit ist, hat sie in den letzten Heimspielen der Saison gegen Ehingen-Süd und Oberzell bewiesen", so Buspanovic. Das lasse für die kommende Spielzeit hoffen. Vier Jahre wollte man sich Zeit geben, um den Aufstieg in die Verbandsliga zu realisieren. In der Spielzeit 2016/17 sollte es endlich soweit sein, doch Dalibor Buspanovic erteilte diesem Vorhaben eine klare Absage. "Aufstieg ist etwas Schönes, aber mit unseren bescheidenen finanziellen Mitteln ist die Landesliga das Maximum." Mit einem Budget von 44000 Euro für den Aktivenbereich sei nun mal kein Staat zu machen. Für Sponsoren wäre der VfB eine Klasse höher sicher interessanter. "Dazu fehlt es uns in Friedrichshafen aber am Mittelstand", ist sich der Fußballabteilungsleiter sicher.

Bis auf Thomas Müller, der den Verein aus privaten Gründen verlassen hat, können für die nächste Spielzeit, die Anfang August beginnt, alle Spieler gehalten werden. Müller war 24 Jahre Mitglied beim VfB. Zudem wurde von der SpVgg F.A.L. ein zusätzlicher Torhüter verpflichtet. "Das heizt den Wettbewerb auch auf dieser Position an", so Buspanovic. Neun Spieler stoßen von den A-Junioren zu den Aktiven, sechs bleiben dem VfB erhalten. "Doch die Kluft zwischen A-Junioren-Verbandsstaffel, die wurde immerhin Vizemeister, und der Landesliga ist groß", so Buspanovic. Man werde die Jungs aber behutsam aufbauen, "man muss ihnen Zeit geben".

Enttäuscht war Dalibor Buspanovic davon, dass die zweite Mannschaft den Aufstieg von der Kreis- in die Bezirksliga nicht geschafft hat - und lieferte auch gleich die Begründung hinterher: "Die Trainingsbeteiligung nach der Winterpause war einfach katastrophal." Hier sei in der neuen Saison noch Luft nach oben.

Boban Savic, Sportlicher Leiter der VfB-Jugend, blickte auf ein durchaus erfolgreiches Jahr zurück, auch wenn die C-Junioren nach nur einem Jahr wieder aus der EnBw-Oberliga absteigen mussten. "Viele Spieler haben uns in der Rückrunde verlassen", sagte Savic, "diese Entwicklung kann ich überhaupt nicht verstehen". Auch hier hatte der VfB nicht die Mittel, um die Klasse zu halten. "Mir macht das Sparen auch keinen Spaß", sagte Buspanovic, es sei "einfach frustrierend".

Gute Jugendtrainer sind Kapital

200 Kinder und Jugendliche spielen in 13 Mannschaften beim VfB Friedrichshafen, von den Bambini bis zu den A-Junioren. 26 Trainer werden dafür benötigt, was viel Geld koste. "Aber wir brauchen gute Jugendtrainer", sagte Savic, "das ist unser Kapital". Allein die Schiedsrichterkosten im Jugendbereich schlugen mit 6000 Euro zu Buche, bei einem Jahresbudget von 82000 Euro. Zum Teil finanziert über die 36000 Euro Mitgliedsbeiträge, wobei 6000 Euro davon direkt an den Hauptverein wieder abfließen.

Weitere Einnahmen generiere man aus Eintrittsgeldern, Bandenwerbung und dem MTU-Hallencup. "Wir holen viele Jugendliche von der Straße, die Stadt aber lässt uns finanziell hängen", gab Rolf Langenstein der anwesenden Stadträtin und Ex-Abteilungschefin Gerlinde Ames mit auf den Weg. Ames übermittelte den Dank der Stadt für die gute Arbeit, die beim VfB Friedrichshafen geleistet wird.

Nach der einstimmigen Entlastung der Vorstandschaft bescheinigte Kassenprüfer Walter Jung dem scheidenden Kassierer Peter Heim eine tadellose Buchführung. Heim ist seit 55 Jahren Mitglied beim VfB, davon 42 Jahre in verschiedenen Ehrenämtern, und musste aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Kassierers aufgeben. "Dank dir stehen wir so gut da", sagte Dalibor Buspanovic. "Es wird unsere Aufgabe sein, in den nächsten zwei, drei Monaten eine geeignete Person für diesen wichtigen Posten zu finden."

Ehrungen

für 25 Jahre Mitgliedschaft: Gerhard Wiedmann

für 60 Jahre Mitgliedschaft: Hermann Amrein und Roland Jäger.

Aufrufe: 03.7.2016, 21:03 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Klaus EichlerAutor