2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Spielertrainer Christian Sameisla (links), SZ-Sportler des Monats Mai, spielt in der nächsten Saison mit dem SV Uttenweiler in der Landesliga. SZ-Archivfoto: Thomas Warnack
Spielertrainer Christian Sameisla (links), SZ-Sportler des Monats Mai, spielt in der nächsten Saison mit dem SV Uttenweiler in der Landesliga. SZ-Archivfoto: Thomas Warnack
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Ein akribischer Arbeiter

Christian Sameisla vom SV Uttenweiler ist Sportler des Monats der SZ

Biberach / sz - Der Spielertrainer des SV Uttenweiler, Christian Sameisla, ist von den Lesern der Schwäbischen Zeitung Biberach, Laupheim und Riedlingen mit großer Mehrheit zum Sportler des Monats Mai gewählt worden. Erstmals wurde damit ein Sportler aus dem Raum Riedlingen ausgezeichnet. Sameisla arbeitet in der fünften Saison in Uttenweiler und ist mit der Mannschaft jetzt als Meister der Bezirksliga Donau in die Fußball-Landesliga aufgestiegen. "Ich habe mich sehr gefreut, als mir ein Arbeitskollege die SZ mitbrachte. Diese Auszeichnung bedeutet schon etwas, auch weil sie von den Lesern kommt."

Sameisla ist ein Vollblutfußballer. Kein Wunder, stammt er doch aus einer fußballbegeisterten Familie. Vater Siegfried hat beim TSV Allmendingen gekickt, Bruder Fabian spielt beim Landesligisten SSV Ehingen-Süd. "Auf dieses Spiel freue ich mich natürlich ganz besonders", sagt Christian Sameisla. Schließlich sei es ja nicht alltäglich, gegen seinen Bruder zu spielen. Mit etwa vier Jahren hat Christian beim TSV Allmendingen angefangen mit dem Fußball. Sein Talent für höhere Aufgaben wurde früh entdeckt, noch in der Jugend wechselte der heute 32-Jährige zunächst zur TSG Ehingen und dann zum SSV Ulm 1846. "Mein damaliger Coach in Ulm war Dieter Märkle, der hat mich auch stark gefördert." Mit den Spatzen spielte Sameisla in der A-Jugend-Verbandsstaffel und dann noch ein Jahr in der Regionalliga.

Über Nürnberg zurück zur TSG

Inzwischen waren viele Späher auf den jungen Stürmer aufmerksam geworden. Sameisla war in den Fokus vieler Berater geraten. "Das waren gerade die Anfänge dieser Zunft", erinnert sich Sameisla, der 2006 zum 1. FC Nürnberg wechselte. "Ich hatte schon die Hoffnung, in den Profikader aufzusteigen." Einmal pro Woche durfte der Mittelstürmer auch im Kader von Hans Meyer mittrainieren. Ansonsten musste er sich mit der zweiten Mannschaft in der Bayernliga begnügen. "Der Club wurde damals deutscher Pokalsieger und spielte international. Da war für einen jungen Nachwuchsspieler offenbar kein Platz." Zu viele Nationalspieler tummelten sich am Valznerweiher. Nach zwei Jahren Nürnberg wechselte Sameisla erneut. Der Sprung ins Profilager war nicht gelungen. Der damals 24-Jährige schloss sich dem 1. FC Heidenheim an, der noch in der Oberliga Baden-Württemberg spielte und die 2. Bundesliga war für viele auf der Ostalb so weit entfernt wie für Island der EM-Titel. Das "Wunder" von Heidenheim erlebte Sameisla nicht mehr mit, denn inzwischen war seine Karriere beim FV Illertissen und bei der TSG Ehingen weitergegangen.

Sameisla war wieder seinen Ursprüngen nahegekommen - zumal er auch bis heute als Mechatroniker in Ehingen arbeitet. Irgendwann - nämlich genau am 1. Juli 2011 - landete Christian Sameisla beim SV Uttenweiler mit der Aufgabe, den Verein aus den Niederungen der Kreisliga wieder herauszuführen - als Spielertrainer. Das gelang auch eindrucksvoll. 2014 wurde Uttenweiler Meister der Kreisliga, zwei Jahre später Meister der Bezirksliga. Sameisla hatte Erfolg, auch weil er auf seinen Stationen viel gelernt hatte. "Ich habe versucht, von jedem Trainer, den ich hatte, etwas mitzunehmen. Ein echtes Vorbild habe ich aber nicht."

Sameisla gilt als akribischer Arbeiter und als Chef auf dem Platz. "Ich habe beim Training und beim Spiel schon das Sagen, anders würde es auch nicht funktionieren." Aber gegen einen geselligen Abend im Spielerkreis habe er auch nichts einzuwenden. Ob diese Mischung zum Klassenerhalt reichen wird - zumal der SV Uttenweiler keine neuen Spieler holen wird, aber auch keine Abgänge zu verzeichnen hat - wird sich in der Landesliga zeigen. "Der Verein setzt auf Eigengewächse. Ich trage das mit und glaube schon, dass wir eine reelle Chance haben, den Abstieg in der kommenden Saison zu vermeiden." Ab 13.August ist das zu überprüfen.

Aufrufe: 01.7.2016, 19:35 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Michael MaderAutor