2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Offensivspieler Phil Sarrasch (Nummer 19) versuchte durch Dribblings in den Rücken der St. Pauli-Abwehr zu kommen, setzte nach Ballverlust sofort nach. F: Krause
Offensivspieler Phil Sarrasch (Nummer 19) versuchte durch Dribblings in den Rücken der St. Pauli-Abwehr zu kommen, setzte nach Ballverlust sofort nach. F: Krause

U17 unterliegt dem FC St. Pauli II

Fußball-U17 Regionalliga: Aufsteiger A/O/Heeslingen belegt am Saisonende einen ausgezeichneten fünften Platz

Ahlerstedt. Die U 17 des JFV A/O/Heeslingen bot den zahlreichen Fans im letzten Saison-Heimspiel erfrischenden Offensiv-Fußball, unterlag jedoch der U 16 des FC St. Pauli mit 1:4 (1:1). Der Mut des Regionalliga-Aufsteigers wurde nicht belohnt, das Team ließ gute Chancen liegen und wurde in Hälfte zwei klassisch ausgekontert. Die Kiez-Kicker steigen trotz des Sieges ab, der SC Borgfeld schaffte als Aufsteiger den Sprung in die Bundesliga.

Wie gegensätzlich die taktischen Ausrichtungen doch waren. Das Trainer-Duo Viol/Dahlke setzte, wie schon die ganze Saison, auf Offensiv-Power, wollte ein schnelles 1:0. „Wir wollten über eine gute Defensive und Konter zum Abschluss kommen“, bemerkte St. Pauli-Coach Malte Schlichtkrull, der mit Michel Oelkers und Aurel Loubongo zwei Kicker aus der U 17-Bundesliga in die Startelf beorderte. Und die Offensivspieler machten in der Summe schon den Unterschied. Der dreifache Torschütze Batuhan Evren und Nathanael Kukanda standen ebenfalls im Fokus.

Das Spiel entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Wobei die Aktionen der Gastgeber eher zum Hingucker wurden, sie ließen den Ball geschickt laufen und suchten das tiefe Anspiel auf Stürmer Jan Friesen. Das mögliche 1:0 ließen Felix Poschmann und Leon Arizanov liegen (8./17.).

Der Gegner glänzte nach Ballgewinn durch ein gutes Umschaltspiel mit dem anschließenden langen Ball in die Spitze. In der 28. Minute brannte es lichterloh vor dem Tor von Keeper Jakob Bertog, doch Evren setzte die Kugel freistehend neben den Kasten. Der nächste Versuch saß, Kukanda schloß nach einem Zuspiel von Loubongo ungehindert zum 1:0 ab.

Die Viol-Truppe blieb unbeeindruckt, forcierte den Druck und glich durch Poschmann zum 1:1 aus (30.). Ein Treffer aus dem Lehrbuch: Tizian Backhaus dribbelte sich bis auf die Grundlinie, flankte auf Jan Friesen, der mit dem Rücken zum Tor per Brust für den Torschützen ablegte. „Wir sind die klar bessere Mannschaft, erspielen uns gute Chancen. Doch hinten agieren wir sehr offen. Das ist gefährlich“, so Ergänzungsspieler Eugen Hardt auf dem Weg in die Pause.

St. Pauli dreht richtig auf

Eine erste Duftmarke setzte Maximilian Köhnken nach dem Wiederanpfiff, scheiterte knapp aus der Distanz. Wie man es besser macht, zeigte Julius Jarchow, der die Kugel aus 20 Metern ins Tor hämmerte. Darauf reagierte Coach Viol, verstärkte die Offensive durch Stig Hartig und Luca Dosse (54./61.). Doch wirklich greifen tat die Maßnahme nicht. Die Überraschungsmomente oder der verdeckte Pass im letzten Drittel fanden nicht statt.

„Wir haben überragend von Abwehr auf Angriff umgeschaltet, sind nach gefährlichen Dribblings zum Abschluss gekommen“, lobte dagegen Gäste-Coach Schlichtkrull, der das 3:1 durch Evren gegen eine entblößte Deckung sah.

„Wir wollten in Hälfte zwei weiter offensiv agieren, die gegnerischen Konter besser verteidigen. Die Spielanlage war zunächst weiter gut, Chancen hatten wir einige“, so Co-Trainer Maximilan Dahlke, der in der 70. Minute das 1:4 sah. Der Torschütze war erneut der Spieler mit der Rückennummer 11, Batuhan Evren. Die Gastgeber kamen zwar zu Abschlüssen durch Friesen, Köhnken und Hardt, die aber alle an Keeper Friedrich Petrelli scheiterten (57./60./61./72.).

„Wir haben in Hälfte eins geschickt Ball und Gegner laufen lassen, uns gute Chancen erspielt. Aber in der Abwehr waren wir nicht konsequent genug, haben uns viel zu leicht ausspielen lassen“, so Yannick Viol abschließend.

3 Fragen an Yannick Viol


Ihre Mannschaft spielte als Aufsteiger eine überragende Saison. Der Aufwand, der dafür betrieben wurde, war riesig. Wie lässt sich das wiederholen? Das lässt sich nur wiederholen, wenn wir alles noch einmal steigern. Wir als Trainer-Team leben das, brennen, gehen über unsere Grenzen. Und wollen auch unser neues Team von unserer Spielidee überzeugen.

Der Bundesliga-Aufstieg war im Bereich des Möglichen, überwiegt zum Saisonende die Enttäuschung? Wir haben über einen Bundesliga-Aufstieg nie geredet, wollten unter die Top-Fünf-Teams. Das haben wir überzeugend geschafft. Ich bin keineswegs enttäuscht. Denn wir haben einen schwach ausgebildeten Kader qualitativ enorm gesteigert.


Nach dem Spiel gegen die U 16 des SV Werder Bremen hat Vorsitzender Carsten Schult Sie dem Koordinator des Leistungszentrums, Thorsten Bolder, wärmstens als großes Trainer-Talent empfohlen. Wird es bei Werder einen U-Trainer Viol geben? Den Trainer-Job auf der Ebene einmal auszuüben, ist mein primäres Ziel. Ich bin gut vernetzt, stehe im Austausch mit Verantwortlichen bei Werder, St. Pauli oder Hannover 96. (mk)

Aufrufe: 012.6.2018, 15:30 Uhr
Zevener Zeitung / Manfred KrauseAutor