2024-05-16T07:18:09.875Z

Ligavorschau
F: Schneider
F: Schneider

Türkspor Neu-Ulm: Schockstarre überwunden

Nach dem Trainer-Rücktritt hat sich der schwächelnde Bezirksligist schnell neu sortiert.

Die dunklen Gewitterwolken beim Bezirksligisten Türkspor Neu-Ulm haben sich rechtzeitig vor dem Spiel am Sonntag (15 Uhr) beim TSV Erbach verzogen.

Die anfängliche Schockstarre im Klub nach dem Rücktritt von Trainer Markus Deibler, der die Konsequenz aus der überraschenden 3:4-Pleite gegen Kellerkind FC Burlafingen zog, ist Vergangenheit. „Markus hat sich am Montag von der Mannschaft verabschiedet. Das war recht emotional. Die Spieler saßen schweigend in der Kabine. Wir haben dann nicht mehr trainiert“, berichtet der sportliche Leiter Attila Tütüncü.

Nach einer Vorrunde ohne Niederlage gab es in den ersten beiden Spielen 2019 keinen Punkt und lange Gesichter im Lager des Aufstiegsaspiranten. Deibler zog von sich aus einen Schlussstrich. „Von unserer Seite wäre eine Trennung nie gekommen. Markus hat einen sehr großen Anteil am Erfolg. Sofern wir aufsteigen sollten, wird er auf jeden Fall zur Feier eingeladen“, fügt der 29-jährige Tütüncü hinzu. Der Beamte der Bereitschaftspolizei Göppingen zeigte sich über die Reaktion von Deibler nicht begeistert. „Ich war schon enttäuscht“, betont er. Noch am Sonntagabend hatte sich Tütüncü mit dem Klubvorsitzenden Zihni Özer, Teammanager Artan Balaj und Spielleiter Özgür Tan getroffen. „Markus hat gemeint, dass sein Rücktritt in Ordnung ist, wenn es der Mannschaft gut tut. Wir haben dann tiefgründig diskutiert und seine Entscheidung akzeptiert“, ergänzt Tütüncü.

Bis zum Saisonende soll nun der bisherige Co-Trainer Salih Altintas als Chefkommandogeber das Schiff wieder auf Meisterschaftskurs bringen. „Es gibt schon den einen oder anderen Spieler aus der bisherigen zweiten Reihe, der wieder mehr Gas gibt“, meint Tütüncü. Für den früheren Torwart aus Berghülen zählt nur der Sprung nach oben: „Ich habe Vertrauen in die Mannschaft und in Salih. Ich bin überzeugt davon, dass wir direkt aufsteigen werden.“

Anschließend soll die Mannschaft unter Neu-Coach Ünal Demirkiran ihrem ehemaligen Kommandogeber das Gegenteil beweisen: „Ich habe gehört, dass Markus gemeint hat, die Mannschaft sei in dieser Besetzung nicht landesligatauglich sei. Es ist aber klar, dass wir Verstärkungen holen müssen. Der Kader soll aus 21 Feldspielern und zwei Torhütern bestehen“, meint Tütüncü. Schließlich soll auch die Landesliga nicht das Höchste der Gefühle für den ambitionierten Klub bleiben. Tütüncü: „Wir streben die Verbandsliga an, aber ohne zeitliche Vorgabe.“

Ünal Demirkiran übernimmt

Ünal Demirkiran wird ab Juli neuer Trainer bei Türkspor Neu-Ulm. Der heute 39-Jährige hatte dem Klub vor vier Jahren vor seinem Einstieg beim TSV Neu-Ulm in den letzten vier Spielen der damaligen Kreisliga A/Iller-Saison schon einmal auf der Kommandobrücke ausgeholfen. Der frühere Profi der Ulmer Spatzen war bei der TSG Thannhausen in der bayerischen Landesliga auch schon Co-Trainer des jetzt bei Türkspor zurückgetretenen Markus Deibler, der in der neuen Saison den Bayernligisten TSV Schwaben Augsburg übernimmt.

Aufrufe: 06.4.2019, 08:04 Uhr
Detlef Groninger | SWPAutor