2024-05-16T07:18:09.875Z

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Trainer Markus Deibler hört nach der laufenden Saison beim Bezirksligisten TSV Ziemetshausen auf – und weiß nicht, ob er noch einmal an die Seitenlinie zurückkehrt.
Trainer Markus Deibler hört nach der laufenden Saison beim Bezirksligisten TSV Ziemetshausen auf – und weiß nicht, ob er noch einmal an die Seitenlinie zurückkehrt. – Foto: Ernst Mayer

Markus Deibler macht Schluss in Ziemetshausen

Der Trainer des Bezirksligisten erklärt, warum er nach der Saison aufhört +++ Die Entscheidung über den Nachfolger steht noch aus

Seit mehr als einem Jahrzehnt arbeitet Markus Deibler als Trainer in der Region Günzburg. Spieler wie Vereinsfunktionäre schätzen seinen Sachverstand wie sein Engagement über alles. Nun soll, mindestens für eine Weile und vielleicht sogar für immer, Schluss sein. Nach der aktuellen Saison 2021/22 beendet der 42-Jährige seine Trainertätigkeit beim Bezirksligisten TSV Ziemetshausen. „Aus freien Stücken“, wie er betont, zieht er sich in eine Art Vorruhestand zurück. „Ob ich daraus noch einmal zurückkomme, weiß ich nicht.“

Seine Entscheidung sei über Monate gereift und basiere auf einer Kombination verschiedener Einzelgründe, berichtet Deibler. Zum einen fühlt er sich beruflich mehr beansprucht als in früheren Zeiten, zum anderen möchte er seine Freizeit verstärkt für Privates nutzen. Mit der sportlichen Lage seiner Mannschaft – Ziemetshausen ist abstiegsbedroht – habe sein Rückzug dagegen nichts zu tun, versichert der 42-Jährige. Er habe auch keinerlei Differenzen mit Teammanager Georg Stötter. „Es gibt wirklich kein Haar in der Suppe“, bekräftigt Deibler.

Einen großen Kritikpunkt hat er dennoch. „Für viele Spieler ist Fußball nicht mehr das Wichtigste. Ich habe das Gefühl, dass nicht jeder alles für den maximalen Erfolg tut. Und ich habe das Gefühl, ich bin ehrgeiziger, als es die junge Generation heute ist“, sagt Deibler. Diese Einschätzung sei einfach die Summe an Kleinigkeiten, mit denen er in den vergangenen Jahren beim TSV Ziemetshausen und bei anderen Vereinen konfrontiert wurde. Deibler ist überzeugt, dass die meisten Fußballer mehr leisten könnten, wenn sie ihr Hobby ambitionierter betrieben. Doch statt sich für die letzten zehn Prozent Leistungspotenzial zu schinden, würden viele Akteure heute nur Ausreden suchen. Deibler: „Ich verstehe das – aber für mich ist das nicht genug. Und bevor ich mich ärgere und schlechte Laune habe, höre ich lieber auf.“

Nach der Saison, wohlgemerkt. Bis dahin hat der Coach mit seinem Team noch Großes vor. Er möchte sich auf jeden Fall mit dem Klassenerhalt verabschieden. Wie schwer das wird, zeigt allein ein Blick auf den Kader. Drei Akteure haben im Winter aufgehört. Der 33-jährige Thomas Pietsch (Hüftschaden), der 28-jährige Stefan Mayer (Meisterschule) sowie der 24-jährige Alexander Zott (beruflich zu eingespannt) waren im bisherigen Rundenverlauf allesamt Stammspieler. Ob die Mannschaft ihr Fehlen ausgleichen kann, muss sie erst beweisen – und das ohne Neuzugang.

Unterdessen gibt es einige Spekulationen, wer Nachfolger von Deibler werden könnte. Ein viel genannter Name ist Sven Müller. Der frühere Profi hatte sich vor ein paar Wochen vom Kreisliga-Primus VfR Jettingen verabschiedet. Dem Vernehmen nach gab es Gespräche zwischen beiden Seiten. Eine Entscheidung steht indes aus.

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Aufrufe: 012.2.2022, 10:38 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor