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Der Spieltag
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Torreiches Derby mit am Ende glücklicheren Strauchern

Lammersdorf nach Niederlage endgültig aus dem Aufstiegsrennen

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Das Topspiel des 27. Spieltags fand am 11.05.2014 eindeutig auf dem Straucher Sportgelände statt. Der TuS aus Lammersdorf schielte dabei mit einem Auge immer noch Richtung Aufstieg und musste die Partie unter allen Umständen gewinnen um Ligaprimus Vichttal unter Druck zu setzen. Die heimische Hertha blickte nach zuletzt 13 Punkten aus 5 Spielen ebenfalls in obere Tabellenregionen und hatte vor dem Spiel noch aussichtsreiche Chancen den vierten Platz in der Endabrechnung zu ergattern. Allerdings sei bereits jetzt angemerkt, dass beide Mannschaften enorm ersatzgeschwächt in die Partie gingen und dabei auf bis zu 6 Leistungsträgern verzichten mussten. So nahmen sowohl beim TuS als auch der Hertha einige Verstärkungen der „Alten Herren“ auf der Bank Platz.

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Als Schiedsrichter Philipp Horbach die Partie gerade angepfiffen hatte ,ertönte bereits der erste Aufschrei seitens des Lammersdorfer Anhangs, denn Dennis Theißen tauchte nach Mario Eschs Stellungsfehler frei vor Hertha-Keeper Beerbohm auf (1. Minute). Glück für Strauch, dass der Winkel dabei etwas zu spitz geworden war und der Ball so zur Ecke geklärt werden konnte, welche dem TuS nichts Nennenswertes einbrachte. Ein Eckstoß auf der Gegenseite (5. Minute), kurz ausgeführt, brachte dann Marco Scheen in Schussposition.

Dieser entschied sich jedoch für eine gefühlvolle Flanke, die gefährlich knapp am Lammersdorfer Kasten vorbeischrammte. Unglücklicherweise verletzte sich dabei Mario Esch im Getümmel schwerer am Knie und musste in der Folgezeit (25. Minute), nach einigen Testversuchen, ausgewechselt werden. Zuvor leistete sich Bernd Uhlein in Straucher Unterzahl einen üblen Bock im Aufbauspiel und brachte Dennis Theissen so in gefährliche Position an der Grundlinie. Sein Querpass, von dort zurückgelegt, konnte dabei im allerletzten Moment entschärft werden (7. Minute). Die Straucher Mannschaft wirkte in der Anfangsphase erschreckend unkonzentriert und hatte bis dato unglaubliches Glück gehabt, nicht schon früh in Rückstand geraten zu sein. Danach beruhigte sich das Geschehen ein wenig und Torchancen blieben bis zur 20 Minute eher Mangelware.

Nach einem Befreiungsschlag von Brilon Grlica entstand dann plötzlich eine 2vs1-Kontersituation für Marco Scheen und Nico Rüttgers. Das Hertha Duo blieb jedoch in Person von Marco Scheen zu eigennützig, sodass aus seinem Rechtschuss keine wirkliche Torgefahr mehr ausging. In der 21. Minute resultierte aus Lammersdorfer Ungeschick eine weitere gute Torgelegenheit für Hertha Strauch. Nach aufgenommenem Rückpass hatte Bernd Uhlein per indirektem Freistoß die Chance zur Führung. Sein Linksschuss fand in der Lammersdorfer 8-Mann-Mauer allerdings kein Durchkommen. Zwei Zeigerumdrehungen später stritten sich Adem Kuruoglu und Nico Rüttgers in guter Schussposition um die Kugel und versauten sich so selbst eine 100prozentige Torchance.

Dies schilderte die Straucher Gangweise sinnbildlich wieder, denn mangelnde Konzentration hatte nicht nur hinten für arge Bedrängnis gesorgt, sondern vorne beste Chancen zunichte gemacht. Bestraft wurde dieses Verhalten dann in Minute 24, als die nächste Unkonzentriertheit der Hertha durch Strauch zur Lammersdorfer Führung genutzt werden konnte. Drei Minuten später stand in Leopold Schorr erneut ein TuS-Spieler völlig frei, verpasste es aber die Führung auszubauen, als ihm der Ball nach Theissen-Querpass unter der Sohle durchrutschte. Auf der Gegenseite war es dann Adem Kuruoglu, der nach schöner Einzelaktion Marco Scheen gut 20m vor dem TuS-Kasten bediente. Marcos Rechtsschuss parierte Dennis Johnen allerdings sicher. Danach folgte eine weitere Leerlaufzeit, in der Lammersdorf zwar die dominantere Mannschaft blieb, jedoch keine zwingenden Aktionen erspielte.
Daran änderte auch eine gefährliche Freistoßflanke von Michael Schmitz (39. Minute) nichts. Kurz vor der Halbzeit konnte Bernd Uhlein plötzlich Lars Breuer aus dem Mittelfeld in Szene setzen, wonach dieser nicht lange fackelte und die Kugel an Johnen vorbei in die Maschen schob. Ein etwas schmeichelhafter Ausgleich für eine Straucher Mannschaft, die zwar schon einige Torchancen vergeben hatte, aber in dieser ersten Halbzeit in allen Belangen unter ihren Möglichkeiten geblieben war. Entsprechend laut wurde es dann in der Hertha-Kabine, als der Unparteiische nach 46 Minuten zum Pausentee pfiff.

Direkt nach der Pause folgte der nächste Hertha-Schock, denn Brilon Grlica verletzte sich nach einem Pressschlag schwer. Die ohnehin ersatzgeschwächte Straucher Truppe kompensierte ihren zweiten verletzungsbedingten Ausfall allerdings gut, wozu auch der eingewechselte Razul Raquib sowie „Oldie“ Manfred Eßer (46!) beitrugen, denn die Hertha fand nun deutlich besser in die Partie. Nach zwei Halbchancen auf beiden Seiten (50. Schorr; 53. Rüttgers; 57. Kuruoglu; 58. S. Grlica) brachte „Peter-silie“ Schneider Blau-Gelb das erste Mal in Front. Eine windunterstütze Hereingabe von Lars Breuer fiel aus einigen Metern Höhe genau in den Lammersdorfer 16er. Dort konnte Marco Scheen den Ball geschickt ablegen und legte dem einschussbereiten Schneider seinen 1. Saisontreffer auf. Genau zwei Minuten später entstand eine fast identische Situation. Erneut brachte Lars Breuer die Kugel windunterstützt in den TuS-16er, diesmal Michael Hammerschmidt vor die Füße.

Als sein Schuss noch geblockt werden konnte bedankte sich Marco Scheen und hämmerte die Kugel von der Strafraumgrenze in die Maschen (65. Minute). Strauch deutlich höheres Engagement in der zweiten Hälfte war durch einen Doppelschlag belohnt worden, wobei die Freude des 2-Tore-Vorsprungs nicht lange anhielt, als Schiedsrichter Horbach in der 66. Spielminute auf Foulelfmeter entschied. Eine harte Entscheidung seitens des Unparteiischen, hatte selbst der TuS-Anhang kaum reklamiert. Leopold Schorr nutzte diese Schusschance jedenfalls eiskalt und verkürzte auf 2:3 aus Lammersdorfer Sicht.

Strauch versuchte in der Folgezeit den Sieg über die Zeit zu bringen und staffelte sich nach einigen Umstellungen deutlich kompakter. Lammersdorf rannte foglich immer weiter an, schaffte es aber nicht sich nennenswerte Szenen zu erspielen. Strauchs Kontersituation wurden nicht mehr vernünftig zu Ende gespielt und so erlebten die Anhänger beiden Seiten eine erlebnislose Schlussphase. In der Nachspielzeit erfolgten allerdings noch zwei Aufreger: zunächst zirkelte Marco Scheen einen Freistoß aus halblinker Position genau in Richtung des rechten Torwinkels und zwang TuS-Keeper Johnen zu einer sensationellen Parade. Wenige Augenblicke später fand sich Marco Scheen dann in einer Auseinandersetzung mit Leoplod Schorr um den Einwurf wieder. Nach kurzem Gerangel und dem Zulauf einiger Spieler verwieß Schiedsrichter Horbach die Spieler Marco Scheen & Julien Wolff des Feldes und setzte mit zwei sehr harten Roten Karten einen traurigen Schlusspunkt.

Nichts desto trotz heimste Strauch drei weitere Punkte ein und hat nun sogar wieder Chancen Platz 2 zu erreichen. Die bis dato zweitplatzierten Lammersdorfer verabschiedeten sich nun endgültig aus dem Aufstiegsrennen und spielen fortan ebenfalls „nur“ noch um die Plätze hinter Ligaprimus Vichttal.

Bedanken möchte ich mich abschließend bei Schiedsrichter Philipp Horbach für eine gute Leistung, auch wenn man sich als Amateursportler in manchen Situationen etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht hätte.

Aufrufe: 012.5.2014, 10:00 Uhr
Kevin BreuerAutor