Zusammen mit Chris Schedlbauer, seinem Spezl aus gemeinsamen Hankofener Bayernligazeiten, gibt Fellinger beim ASV mittlerweile in der dritten Saison die Richtung vor. Die beiden 28-Jährigen werkeln akribisch daran, wieder an erfolgreiche Steinacher Zeiten anzuknüpfen. "Wir telefonieren täglich, diskutieren und sind auch des Öfteren mal unterschiedlicher Meinung. Aber wir verstehen uns super und finden immer einen gemeinsamen Nenner", betont Fellinger. Wie die Arbeitsteilung genau aussieht? Da muss der Mittelfeldlenker schmunzeln: "Mit vielen bin ich ja privat befreundet oder sogar familiär verbunden. Da ist es mitunter schwierig, den richtigen Ton zu treffen. Wenn mein Bruder zum Beispiel mal wieder eine Ansage braucht, muss Schedl herhalten." Schedlbauer, der unermüdlich im Sturmzentrum für sein Team rackert, scheint nach seiner Leidenszeit mit zwei Kreuzbandrissen auf einem guten Weg zu sein. Bis dato konnte er in allen elf Partien mitwirken, in zehn sogar über die vollen 90 Minuten.
Zwei Erfolgsfaktoren stechen im Moment besonders ins Auge: Zum einen ist der ASV nur ganz schwer ausrechenbar, der Gegner kann sich nicht bloß auf einen oder zwei Schlüsselspieler konzentrieren. Schon zehn Akteure haben sich in der laufenden Spielzeit in die Torschützenliste eintragen können. Zum anderen steht die Defensive der Steinacher äußerst stabil und lässt nicht viel zu. Erst ein einziges Mal musste Keeper Stephan Fuchs in einer Partie gleich zweimal hinter sich greifen - just im Auftaktspiel gegen den derzeitigen Tabellenletzten aus Schwarzach. "Mich wundert, dass die so weit unten stehen. Schwarzach hat uns das Leben richtig schwer gemacht. Es war dort, auf gut bayerisch, "greislig" zu spielen", erinnert sich Fellinger nur ungern an das 2:2 zurück. Summa summarum musste der ASV erst acht Gegentreffer schlucken. Nach elf absolvierten Partien steht immer noch keine Niederlage zu Buche. Der spielende Coach kann also mit Fug und Recht behaupten: "Es ist nicht leicht, gegen uns zu gewinnen. Ein großes Plus ist unser ausgeglichener Kader. Der Konkurrenzkampf ist groß, wir haben fast immer 25 Leute im Training. Die Auswechselspieler sind heiß und wollen sich zeigen. Das pusht die ganze Mannschaft." Einen Tiefschlag musste die Truppe allerdings zuletzt verdauen: Kapitän und Antreiber Manuel Mikutta (28) hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen. "Ganz bittere Geschichte. Er hat es noch zwei, drei Spiele lang versucht. Aber irgendwann wurden die Schmerzen zu groß und eine genaue Untersuchung lieferte die niederschmetternde Diagnose", erzählt Fellinger.
Auch für die Steinacher ist die reformierte Kreisliga Straubing noch immer Neuland. "Vor allem die Mannschaften aus dem Bayerischen Wald sind sehr kampfstark. Wir versuchen zumeist, mit spielerischen Lösungen zum Erfolg zu kommen", lässt Fellinger wissen und gibt einen kleinen Einblick in seine Fußball-Philosophie: "Als Mittelfeldspieler mag ich es nicht, wenn die Kugel ständig über mich drüberfliegt. Wir sind schon darauf bedacht, mit flachem Kurzpassspiel zu Torchancen zu kommen." Freilich weiß auch der 28-Jährige, dass stures Festhalten an einem System selten zum Erfolg führt: "Wir können auch mal einen Ball fliegen lassen und gehen dann auf die zweiten Bälle, so ist es nicht. Da muss man ganz pragmatisch sein. Wir wollen nicht in Schönheit sterben." Angesprochen auf die Aufstiegsambitionen hält Fellinger aber den Ball dann lieber wieder flach: "Deggendorf und Kirchroth sehe ich eigentlich vor uns. Auch Niederalteich ist sehr stabil, eine sehr gute Mannschaft." Am kommenden Wochenende können die Steinacher die Füße hochlegen - spielfrei! Kommt vielleicht gerade zur rechten Zeit, denn am nächsten Sonntag steigt dann zuhause das Top-Spiel gegen die SpVgg Niederalteich.