Stadtderby wird zum Benefizspiel: „Ein bewegender Moment“

Pentenried – Es war, als würde sich der Himmel über die wohltätige Aktion freuen, die sich da am Sportplatz des TSV Pentenried abspielte. Bei strahlendem Sonnenschein und infolgedessen vor den Augen von knapp 500 Zuschauern trafen die Ü40-Mannschaften von FC Bayern München und TSV 1860 München zu einem Benefizspiel aufeinander. „Das Wetter war perfekt“, sagt Thomas Penzenstadler, Sprecher des FC-Bayern-Fanclub Pentenried. Dieser zeichnete für das Zustandekommen des Derbys verantwortlich.

Hinter dem Event stand eine wohltätige Idee. Zum einen kamen die Erlöse aus der Partie zu 100 Prozent der gemeinnützigen Einrichtung „Helfende Hände“ zugute. Der Verein engagiert sich bereits seit fast 50 Jahren für Förderung und Betreuung von Kindern und Erwachsenen mit schweren Mehrfachbehinderungen. „Ein paar Tausend Euro sind zusammengekommen“, berichtet Penzenstadler. Die genaue Summe hat er bislang nicht. Noch werde gezählt. Unter anderem spendete der TSV 1860 München 500 Euro; ein Scheck wurde feierlich überreicht.

Einen weiteren guten Zweck stellte die Partie selbst dar. 25 von „Helfende Hände“ unterstützte Menschen waren zum Pentenrieder Sportplatz gekommen, um sich das Spiel anzusehen. „Unter den betreuten Kindern und Erwachsenen gibt es wahnsinnig viele Bayern-Fans“, sagt Penzenstadler. „Fußball ist auch dort ein großes Thema.“ Gerade für die Menschen mit Beeinträchtigung sei es das Größte gewesen, Kicker in den Trikots ihrer Lieblingsvereine hautnah zu erleben – wenngleich die Ü40-Teams der beiden Traditionsklubs lediglich aus Amateurfußballern bestehen.

Los ging’s um 14 Uhr, doch schon zwei Stunden zuvor startete der Essensverkauf. Bereits um 13 Uhr war die Anlage am Römerfeld gut gefüllt. Der Andrang an Zuschauern war immens, die Parkplatzkapazitäten des TSV Pentenried reichten bei Weitem nicht aus.

Dass das Benefizspiel am Ende 7:1 für den FC Bayern endete, blieb eine Randnotiz. Viel wichtiger für die vielen anwesenden Nachwuchskicker des TSV Pentenried und umliegender Vereine war das, was im Rahmenprogramm passierte. So durften sie nach Abpfiff des Spiels noch eine halbe Stunde lang Elfmeter auf den Keeper der Bayern schießen. Die Ü40-Brigade des Rekordmeisters war außerdem im Mannschaftsbus gekommen. Dieser wollte natürlich ganz genau inspiziert werden. „Ein bewegender Moment war, als die Spieler beider Vereine die anwesenden Menschen mit Behinderung einzeln per Handschlag begrüßten“, sagt Penzenstadler. „Es war ein toller Tag.“

Das sieht auch der Verein „Helfende Hände“ so. 25 betreute Kinder und Erwachsene erlebten einen Nachmittag, den sie so schnell nicht vergessen werden. Ganz besonders der im Rollstuhl sitzende Simon: Er durfte nach einer Auktion ein von der Profimannschaft signiertes FC-Bayern-Trikot sein Eigen nennen.