2024-04-25T14:35:39.956Z

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Für die Trainer Achim Graf (l.) und Aslan Koc, gibt es nur ein Ziel: die sofortige Rückkehr in die A-Klasse. foto: metzler
Für die Trainer Achim Graf (l.) und Aslan Koc, gibt es nur ein Ziel: die sofortige Rückkehr in die A-Klasse. foto: metzler

BVTA FFB: Doppelabstieg nach Saison zum vergessen

Daran lags bei den Brucker Türken

BVTA Fürstenfeldbruck – Schon vor einem Jahr mussten die türkischen Kreisstadtfußballer vom BVTA (Beistandsverein türkischer Arbeitnehmer) Fürstenfeldbruck nach nur zwei Jahren Kreisklasse wieder in die A-Klasse absteigen.

Als sportliches Ziel in der Buchstabenliga wurde dann von Trainer Achim Graf ein Platz im oberen Tabellenbereich ausgegeben. Aber die Kreisstadt-Türken lieferten eine schwache Saison ab und wurden durchgereicht. Künftig sind sie nur noch B-klassig.

Präsident Serkan Ösmen nennt gleich mehrere Gründe, warum sich die sportliche Talfahrt so rasant fortgesetzt wurde. „Am letzten Tag der Wechselfrist haben drei Stammspieler ihre Abmeldung eingereicht. Für uns war es da zu spät, noch neue Spieler zu holen.“ Nach dem ersten Schock folgte gleich der nächste: Sechs Spieler der zweiten Mannschaft hatten keinen Bock mehr, Ösmen musste die Reserve abmelden, noch bevor es losging.

Der dritte Tiefschlag war schließlich, dass fünf Asylbewerber, die beim BVTA eine sportliche Heimat gefunden hatten, nach Rosenheim, Traunstein und Traunreut verlegt wurden. Mit ihnen stand Trainer Achim Graf ein Kader mit gerade mal 14 Spielern zur Verfügung. Ösmen: „Es blieb mir nichts anderes übrig, als die fünf Asylanten zu jedem Spiel mit der Bahn anreisen zu lassen, sonst hätten wir keine komplette Elf gehabt.“

Das Ergebnis zeigte sich dann zum Ende der Vorrunde, als die BVTA-Crew nur acht Punkte eingefahren hatte. In der Winterpause wurde sechs zunächst abtrünnige Spieler zurückgeholt. Und mit Aslan Koc wurde Graf ein im Umgang mit seinen Landsleuten erfahrener Assistent zur Seite gestellt. „Wir wollten mit aller Macht das Unmögliche versuchen“, so Özmen. Doch es war zu spät.

„Wenn man gewinnen muss, weil man mit dem Rücken zur Wand steht, dann klebt einem auch noch das Pech an den Schussstiefeln.“ So wurde in Geiselbullach in der 90. Minute mit 0:1 verloren, beim 0:0 in Emmering scheiterte der BVTA zweimal am Aluminium, hätte zu Hause gegen Wörthsee 3:0 führen müssen, stattdessen verlor man mit 0:1. Aber beim 1:6 in Olching offenbarte sich auch, warum die Mannschaft im Tabellenkeller stand: Die Spieler hatten erhebliche Konditionsmängel. Stand es nach 45 Minuten nur 0:1, brachen die Türken nach der Pause völlig ein.

Vor dem Rückrundenstart hatte die Mannschaft dem BVTA-Präsidenten bei einer Spielersitzung versprochen, noch einmal alles zu geben und sich voll reinzuhängen. Doch die Realität sah bereits im Training anders aus. „Als Vorstand habe ich alles getan, um der Mannschaft das entsprechende Umfeld zu bieten. Doch viele nehmen das Spielen nicht ernst genug. Denen ist wurscht, ob sie in der Kreisklasse, A-oder B-Klasse spielen. Hauptsache ist für sie, sie stehen 90 Minuten auf dem Platz.“

Für Ösmen kommt in der neuen Saison trotzdem nur die sofortige Rückkehr in die A-Klasse infrage. Deswegen schaut er sich auch auf dem Markt nach Verstärkungen um. „Ich habe einige hochkarätige Spieler, die auch in der B-Klasse uns helfen würden“, so Özmen. Doch noch ist nichts fix.

Aufrufe: 028.6.2017, 08:37 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt - Dieter MetzlerAutor