2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Kirchdorfs Spielertrainer Andreas Apold ist konsterniert: „Die direkten Vergleiche gegen Au und Mauern sprechen für uns – doch geholfen haben sie uns nicht.“ F: Gleixner
Kirchdorfs Spielertrainer Andreas Apold ist konsterniert: „Die direkten Vergleiche gegen Au und Mauern sprechen für uns – doch geholfen haben sie uns nicht.“ F: Gleixner

Sondertabelle? Torverhältnis? "Einer fühlt sich immer benachteiligt"

Aufstiegsrennen in der Kreisklasse Donau/Isar 3

Verlinkte Inhalte

Kreisklasse Donau/Isar 3 – Vier punktgleiche Mannschaften an der Tabellenspitze, drei punktgleiche Teams im Tabellenkeller: Die Geschichte des letzten Spieltags in der Kreisklasse 3 hätte kein Krimi-Autor spannender schreiben können.

In beiden Fällen entschieden Sondertabellen über Meisterschaft und Abstieg. Doch der Modus ist nicht unumstritten.

„Ein Sch… ist er“, schimpft Mauerns Spielertrainer Volker Lippcke. „Und das nicht, weil wir jetzt betroffen sind, sondern weil für mich nicht nur sechs Spiele aus der Saison zählen.“ Doppelt bitter für die SpVgg: Mauern gewann 18 von 26 Partien (also eine mehr als Meister Nandlstadt, Au und Kirchdorf) und erzielte mit 86 Treffern im Schnitt 3,3 Tore pro Begegnung. Mit Sascha Dörner wurde paradoxerweise der beste Torschütze mit Bier geduscht, während der feiernde Nandlstädter Autokorso Halt im Kreisverkehr vor der Sportanlage in Mauern machte. „Für mich sollte das Torverhältnis zählen“, fordert Volker Lippcke. Seiner Ansicht nach gleiche sich Glück und Pech über die gesamte Saisondauer aus. „Jeder hat mal verletzte oder gesperrte Spieler oder einen schlechten Tag“, erläutert Lippcke seinen Standpunkt.

Lesen Sie hier den Kommentar von Matthias Spanrad

Unterstützung erhält Lippcke von Kirchdorfs Coach Andreas Apold, der bereits am Freitag vor der Entscheidung bedauert hatte, wie wertlos die – mit dem 2:1 in Mauern – nunmehr sieben Siege in Serie für den SCK sein könnten. „Die direkten Vergleiche gegen Au und Mauern sprechen für uns, doch geholfen haben sie uns nicht“, sagt Apold, der sich fragt, warum diese Kriterien keine Berücksichtigung in der Abschlusstabelle finden. Wie versteinert erlebte der Trainer den zweiten Treffer seines Teams in Mauern, Blickkontakt mit Lippcke aufnehmend, „weil mir da klar war, dass wir zwei als Dritter und Vierter die Deppen sind“.

Eine komplett andere Sichtweise brachte, ebenfalls vorab am Freitag, Nandlstadts Trainer Mike Tafelmaier in die Diskussion ein: „Die Sondertabelle zeigt auf, wer rein unter den Spitzenmannschaften die meisten Punkte gesammelt hat“, stellt Tafelmaier klar. Er hielte die Wertung des Torverhältnisses für problematisch: „Gerade im Hinblick auf die teilnehmenden Zweiten Mannschaften kommt ein verzerrtes Bild zustande.“ Er verweist beispielsweise auf das 11:2 von Mauern gegen Jetzendorf II. „So ein Resultat konnten wir nicht annähernd
erzielen, weil sie gegen uns komplett anders aufgestellt waren.“

Im Keller erwischte es den TSV Eching II im Sondertabellenvergleich mit Schweitenkirchen und Hallbergmoos II. Auch wenn die Tordifferenz den Zebras „nur“ zum Relegationsplatz verholfen hätte, favorisiert TSV-Sprecher Stefan Hoffmann diese Lösung. „Das wäre unser Grashalm zur möglichen Rettung gewesen. Die Mannschaft hätte die Relegation voller Euphorie angepackt“, versichert Hoffmann.

Nicht festlegen wollte sich dagegen Karl Höpfl, Coach des Vizemeisters Au: „Ich habe wenig Erfahrung mit solchen Kreuztabellen“, gestand Höpfl. „Für den Fan wäre wohl das Torverhältnis die einfachste Lösung, um die Plätze zu ermitteln.“ So oft käme eine Konstellation wie in diesem Saisonfinale ja nicht vor. „Aber eine optimale Lösung gibt es nicht, da sich immer jemand benachteiligt fühlt.“ Deshalb könne er mit beiden Varianten leben.

Nur eine Sache – und da waren sich alle Befragten einig – will keiner mehr: „Die Bereinigungsspiele halte ich wegen der zusätzlichen Belastung und aus Zeitgründen für keine Option“, sagt Höpfl stellvertretend für seine
Trainerkollegen.

Jochen Jürgens

Aufrufe: 07.6.2016, 08:45 Uhr
Jochen Jürgens - freier Mitarbeiter - Freisinger TAutor