2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die neue sportliche Spitze: Thomas Simmeth (r.) und Tobias Ollert haben das Sagen in Bad Kohlgrub. foto: fcbka
Die neue sportliche Spitze: Thomas Simmeth (r.) und Tobias Ollert haben das Sagen in Bad Kohlgrub. foto: fcbka

Simmeth übernimmt: Aufstiegs-Coach kommt nach Bad Kohlgrub

Der 48-Jährige überspringt die Kreisklasse

FC Bad Kohlgrub – Viel Zeit zum Durschnaufen blieb Josef Geipl nicht nach dem Relegations-Wahnsinn, den die Fußballer des FC Bad Kohlgrub-Ammertal ihrem Chef beschert hatten.

Ein bisschen pathetisch könnte man durchaus vom Wunder von Eberfing sprechen. Mit dem Klassenerhalt in der Kreisliga hatten die Kicker ihren Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen. Für Geipl war die Arbeit damit aber nicht getan. Der Rückzug von Coach Dennis Destek direkt vor diesem finalen Doppelpack an Entscheidungsspielen riss schließlich eine Lücke, die Geipl selbst ja nur vorübergehend füllte. Der Vorsitzende musste sich also auf die Suche nach einem Nachfolger begeben. Und er wurde fündig: Thomas Simmeth (48) heißt der neue Mann bei den Ammertalern. Kein Unbekannter in der Region. Vor vielen Jahren betreute er bereits den SV Ohlstadt. Zuletzt führte er den ESV Penzberg zurück in die Kreisklasse.

Der erste Kontakt kam kurioserweise beim Relegations-Drama in Eberfing zustande. „Sepp hat mich dort aber nur gefragt, ob er mich mal anrufen darf“, schildert Simmeth die Situation. Er willigte ein. „Ich hab’ ihm gesagt, dass er das immer darf.“ Schließlich kennen sich beide schon lange. Aus dem vorsichtigen Herantasten wurde schnell mehr. Geipl ist kein Freund des Zauderns. Er bevorzugt rasche Lösungen. Kein Wunder. Die Trainersuche im Landkreis gleicht mittlerweile einer Herkulesaufgabe. „Das wissen wir selbst aus der Vergangenheit ganz gut“, bestätigt Geipl. Schon beim ersten Gespräch klärten die Beteiligten die Fronten, und das Interesse Simmeths wurde augenscheinlich. Letztlich willigte er ein. „Ich bin froh, dass wir uns mit ihm einig geworden sind“, sagt Geipl. „Einen Aufstiegstrainer zu bekommen, so etwas klappt schon eher selten.“

Für Simmeth ist es definitiv ein Fortschritt. Im Grunde genommen überspringt er eine Klasse. Dass er in Penzberg trotz des Aufstiegs nicht weitermachen durfte, verwundert. Simmeth bekam schlichtweg kein Angebot mehr bei den Eisenbahnern. Die ließen den Kochler trotz einer herausragenden Rückrunde mit 32 von 39 Punkten lange zappeln und dann im Regen stehen. Natürlich hat Geipl nachgehakt – und die Antworten bekommen. „Ich kenne die Hintergründe“, stellt der FC-Chef klar. Aber auch er hält dicht. Eines aber sagt er: „Für uns ist das jedenfalls eine günstige Konstellation.“

Simmeth freut sich auf die neue Aufgabe. „Allerdings begebe ich mich auch in eine Art Abenteuer“, betont er. „Diese geografische Richtung ist für mich doch ziemliches Neuland, aber vielleicht ist es auch ganz gut so, unvorbelastet an die Sache ranzugehen.“ Den Trainingsauftakt zur neuen Saison am heutigen Montag sehnt der neue Coach jedenfalls richtig herbei. „Ich freue mich total darauf, die Jungs kennenzulernen.“ Ein bisschen was hat er von seinem Team ja bereits gesehen – in Eberfing, als das große Relegations-Comeback gelang (4:1). „Das hat mir richtig gut gefallen. Da ist jeder mit 120 Prozent in die Partie gegangen und hat bis zum Schluss maximal bis auf 110 Prozent nachgelassen.“ Die Mannschaft habe demonstriert, zu was sie in einer aussichtslosen Situation fähig sei. „Da haben alle an einem Strang gezogen, jeder wollte.“ Ein paar mahnende Worte hat er für den Kader aber auch parat: „Den Spielern muss klar sein, dass dieser Auftritt für mich nun die Messlatte sein wird, an der ich sie künftig messe.“
Verändern wird sich die Mannschaft der Kohlgruber kaum. Lediglich Torhüter Lukas Gerhauser will eine fußballerische Pause einlegen. Der Kader sollte aber auch wieder wachsen. „Natürlich hoffen wir, dass ein paar Verletzte zurückkehren werden“, betont Geipl.

Das Trainerteam unterstützt in der neuen Saison noch ein Mann aus den eigenen Reihen: Tobias Ollert. „Er will sich in die Thematik einarbeiten“, erklärt Geipl. Daher wird er Simmeth zur Seite stehen – aber auch selbst noch spielen.

Aufrufe: 03.7.2017, 08:56 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt - Andreas KöglAutor