2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview der Woche
– Foto: Foto: System/ Stock.Adobe/ Oliver Zimmermann

"Schließen die Sportheime anderer Vereine zu"

Nachspielzeit mit Björn Strack +++ Abteilungsleiter des SV Viktoria Waldlaubersheim über die sportliche Situation, den Zusammenhalt und personelle Veränderungen +++ Arthur Gontscharow kommt als Spielertrainer für die Erste

In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Björn Strack. Der 43-Jährige ist Schiedsrichter und Abteilungsleiter Fußball beim SV Viktoria Waldlaubersheim, darüber hinaus Spielertrainer der zweiten Mannschaft der SG Waldlaubersheim/Gutenberg. Für die neue Saison bekommt die Erste, die in der A-Klasse gegen den Abstieg kämpft, nun Verstärkung auf dem Platz und im Trainerteam. Wer der Neue ist und mit welchen Zielen die Kombinierten die Play-offs angehen, verrät Björn Strack im Interview der Woche.

Björn, es gibt Neuigkeiten bei euch, was kannst du uns verraten?

Derzeit liest man ja viel, wie sich andere Vereine für die Zukunft aufstellen. Auch wir haben nun die Weichen für die neue Saison gestellt und mit Marco Enkler für die erste Mannschaft und mir als Trainer für die Zweite verlängert. Zusätzlich wollten wir aber auch den Fokus darauf legen, uns auf und neben dem Feld zu verstärken. Das ist uns nun auch gelungen und wir freuen uns sehr, dass Arthur Gontscharow im Sommer aus Rüdesheim zu uns wechseln wird. Er ist 26 Jahre alt, wohnt in Bretzenheim und wird Marco in der neuen Runde als Spielertrainer zur Seite stehen.

Was erhofft ihr euch davon?

Ganz klar, dass wir auf dem Spielfeld mehr Zugriff haben und jemanden, der die Vorgaben des Trainers auf dem Platz vorlebt. Als Arthur uns signalisiert hat, dass er sich diese Konstellation sehr gut vorstellen kann, war es für beide Vereine gar keine Frage, dass wir das auch machen werden. Er ist ein Bombentyp, passt sehr gut in das Gefüge rein und deshalb sind wir sehr glücklich, dass das geklappt hat. Natürlich wird er uns auch qualitativ verstärken. Gleichzeitig möchten wir uns aber auch bei Marcel Kropp bedanken, der nach zwei Jahren aus privaten Gründen aufhört.

Björn Strack (links) und Marco Enkler (rechts) freuen sich über die Zusage von Arthur Gontscharow.
Björn Strack (links) und Marco Enkler (rechts) freuen sich über die Zusage von Arthur Gontscharow. – Foto: SG

Sportlich sieht es für euch aktuell nicht gut aus. In der Abstiegsrunde habt ihr nun auch das wichtige Spiel gegen die SG Nordpfalz mit 1:4 verloren. Was gibt es zur bislang absolvierten Runde zu sagen?

Klar kann man jetzt die Nadel im Heuhaufen suchen, um zu schauen, was alles schlecht gelaufen ist. Aber ich muss sagen, dass wir einfach auch viele unglückliche Spiele hatten. Besonders das Spiel gegen Sponheim, wo wir nach 2:3-Rückstand 5:4 geführt haben und dann noch das 5:5 kassieren, und die 1:2-Niederlage vor drei Wochen in Gräfenbachtal, war unter aller Kanone. Da wusste unser Gegner selbst nicht, wie sie das Spiel gewonnen haben. Wenn ich die Punkte dazurechne, die wir eigentlich hätten einfahren müssen, wären wir als Tabellenführer in die Abstiegsrunde gegangen.

Stattdessen seid ihr nun aber Vorletzter mit gerade einmal sieben Punkten. Wie soll es nun weiter gehen?

Natürlich wäre alles entspannter, wenn du jetzt schon zwölf Zähler auf dem Konto gehabt hättest. Dann wäre die Ausgangslage nun, da du gegen die vier Teams aus der anderen Gruppe spielst, eine andere. Teams wie Kirn II oder Meisenheim II haben natürlich andere Möglichkeiten, von oben aufzufüllen. Aber wir sind dennoch davon überzeugt, dass wir die A-Klasse halten können.

Und was, wenn nicht?

Dann sind wir trotzdem gut aufgestellt und können dann vielleicht direkt wieder den Aufstieg in den Fokus rücken. Man muss ja aber auch bedenken, dass wir seit dem Zusammenschluss von Gutenberg und Waldlaubersheim noch nicht eine vollständige Runde gespielt haben. Das wäre glaube ich unser aller Wunsch, nächste Saison mal eine normale Saison in einer dann wieder großen Staffel spielen zu können.

Eure zweite Mannschaft spielt in der B-Klasse und müsste bei einem Abstieg der Ersten ebenfalls runter. Wie seht ihr die Situation?

Auch da sind wir positiv gestimmt, denn das Gefüge zwischen erster und zweiter Mannschaft ist echt top. Das ist eine riesige Gemeinschaft und meist trainieren wir auch alle zusammen. Natürlich machen wir uns auch Gedanken, ob wir die Zweite auf lange Sicht in der B-Klasse halten können. Dort spielen viele erste Mannschaften, die ganz andere Möglichkeiten haben. Gerade der neue Modus ist für die kleineren Vereine eine Hürde, weil du doch öfter an unterschiedlichen Orten spielst und dann anders aufteilen musst. Darüber werden wir dann zu gegebener Zeit aber nochmal mit den Spielern sprechen. Vielleicht kommen bis zum Sommer ja auch noch ein paar Neuzugänge dazu.

Wie ist beim Thema Personal der aktuellste Stand?

Das müssen wir abwarten. Ich bin kein Fan davon, aktiv auf andere Spieler zuzugehen. Vielmehr hoffen wir, dass Leute eher auf uns zukommen, weil sie merken, dass hier etwas passiert. Waldlaubersheim liegt ja direkt an der Kreisgrenze, aber durch die SG sind wir wieder näher an den Kreis Kreuznach rangekommen. Da sehe ich schon Möglichkeiten, neue Spieler zu bekommen.

Dabei punktet ihr vor allem mit eurem Zusammenhalt oder?

Absolut, ich glaube da haben wir uns schon einen Namen gemacht. Im Kreis Kreuznach gehören wir sicher zu den Top-Drei der am besten feiernden Mannschaften. Meist schließen wir bei Auswärtsspielen die Sportheime der anderen Klubs zu. (lacht) Ich kann mich noch an ein Spiel in Pfaffen-Schwabenheim erinnern, da haben sie uns irgendwann gesagt, dass sie jetzt zu machen und wir das Leergut einfach unter das Carport stellen sollen, wenn wir gehen. Das zeigt ja, was für eine Gemeinschaft wir haben und das sollte Jeden reizen, dem das noch etwas wert ist.

Aufrufe: 030.3.2022, 08:30 Uhr
Martin ImruckAutor