Scherers Schlenzer sorgt für Hermeskeiler Jubel

„Eigentlich schieße ich ja meistens in die Torwartecke“, verriet Siegtorschütze Scherer, der bereits in der 25. Minute alleine aufs Tor der Hausherren zugesteuert war und cool zum 0:2 abgeschlossen hatte. „Doch die Mauer stand nicht besonders gut, und da habe ich mal was anderes ausprobiert“, sagte der 21-Jährige. Mal wieder habe man als Team einen „Megakampf abgeliefert“. Gegen Mannschaften aus unteren Tabellengefilden gelinge dies nicht immer: „Vielleicht haben wir da zu viel Angst und stellen uns oft doof an.“

Schöndorfs Spielertrainer Florian Berens:

Während Schöndorfs Benjamin Leis zahlreiche Defizite im Auftritt des FC gesehen hatte, wollte sein Spielertrainerkollege Florian Berens mit seinem Team nicht allzu hart ins Gericht gehen: „Hermeskeil hat das über weite Strecken richtig gut gemacht, war sehr bissig und hat die Räume eng gemacht. Es lag heute eher am Gegner als an uns, dass es diesmal nicht zu einem Sieg gereicht hat.“

Das Freistoßtor zum 2:3 durch Lorenz Scherer:

Prunkstück der Gäste war die sichere Abwehrreihe mit den ungemein zweikampfstarken Innenverteidigern Johannes Barth und dem erst 18-jährigen Anton Nels. Viele Bälle wurden gegen gerade in der ersten Hälfte fahrige und oft zu ungenau agierende Schöndorfer gewonnen und dann schnell nach vorne gespielt. So wie in der zehnten Minute: Mathias Biwer düpierte die zu weit aufgerückte Verteidigung der Schöndorfer und schloss zum 0:1 ab.

Siegtorschütze Lorenz Scherer:

„Aktiv sein, Zweikämpfe gewinnen. Wir sind auf den letzten Metern immer zu spät“, versuchte Spielertrainer Leis, seine Mitspieler Mitte der ersten Hälfte noch einmal anzuspornen. Wenig später fiel aber bereits das 0:2 durch Scherer. Erst in der 38. Minute sahen die wenigen Zuschauer, welche trotz des regnerischen Wetters den Weg auf den Sportplatz gefunden hatten, eine ernsthafte Möglichkeit des FCS: Beim Schuss von David An­drzejewski musste sich HSV-Torwart Oliver Lauer schon ganz lang machen. So souverän, entschlossen und effektiv die Gäste in der ersten Hälfte noch agiert hatten, so schnell war der komfortable Vorsprung zu Beginn der zweiten Halbzeit aufgebraucht. Gerade einmal 78 Sekunden waren im zweiten Durchgang absolviert, da schloss Mike Mokelke nach einem zu kurz abgewehrten Ball erfolgreich ab. Plötzlich hatten die Aktionen des Tabellenführers wesentlich mehr Biss. Und nur gut drei Minuten später durften sich die Schöndorfer erneut über einen Treffer freuen. Florian Berens, der in Elias Berrang einen unerbittlichen Widersacher hatte, traf aus 16 Metern genau in den Winkel des Hermeskeiler Tores. Die Gastgeber blieben dran, Hermeskeil schüttelte sich aber nur kurz und wäre beinahe nach einer Stunde wieder in Front gegangen; Biwer spielte einen Konter aber zu schlampig aus. Mokelke scheiterte an Lauer (72.), An­drzejewski köpfte knapp vorbei (73.). Auf der Gegenseite waren Lars Dengler und Scherer (73./78.) einem Treffer nahe – die Partie war bis in die Schlussphase hinein offen. Als es auf ein 2:2 hinauszulaufen schien, nahm dann Scherer erfolgreich Maß.

Hermeskeils Spielertrainer Björn Probst:

„Der Sieg war total unverdient, aber egal“, meinte Hermeskeils Spielertrainer Björn Probst nach dem Abpfiff und übertrieb das Understatement doch gewaltig. Nicht umsonst hatte seine abwehr- und konterstarke Mannschaft auch dank ihrer Standard-Stärke gewonnen.

FC Schöndorf – Hermeskeiler SV ⇥2:3

FC Schöndorf: Mathias Dietzen - Christian Jakobs, Christian Faß, Michael Mergens, Florian Berens, Kilian Falk, Timo Neumann, Christoph Marx, Benjamin Leis, David Andrzejewski, Mike Mokelke (75. Leon Falk).

Hermeskeiler SV: Oliver Lauer - Daniel Kratz, Anton Nels, Elias Berrang, Tobias Gosert (69. Johannes Ziegenhagel), Johannes Barth, Michael Weiler, Lorenz Scherer, Rene Probst (90.+3 Björn Probst), Lars Dengler, Mathias Biwer (90.+2 Sascha Seimetz)

Schiedsrichter: Sami Rasani (Kell) - Zuschauer: 37

Tore: 0:1 Mathias Biwer (10.), 0:2 Lorenz Scherer (25.), 1:2 Mike Mokelke (47.), 2:2 Florian Berens (50.), 2:3 Scherer (90.+2)