2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Hans Krämer

Zu wenig Lohn fürs Investment

Kreisliga B Mosel/Hochwald: Warum das einstige Spitzenteam FC Schöndorf in dieser Saison noch auf Form-Suche ist..

Die Spielertrainer Benny Leis und Florian Berens wollte eigentlich mit ihrem Team wieder vorne mitspielen. Die Realität sieht aber anders aus: Denn nach der schmerzhaften 1:2-Heimniederlage gegen die zweite Mannschaft des Derbyrivalen DJK Pluwig-Gusterath und der 2:4-Pleite bei der FSG Ehrang II hat der FCS die Tuchfühlung zu den elitären Plätzen verloren und ist ins Mittelfeld durchgereicht worden. Als Siebter hat man aus sechs Partien gerade mal sieben Zähler gesammelt.
„Wenn man gegen den Erzrivalen verliert, beidem sowohl Florian als auch ich fast zehn Jahre gespielt haben, ist das sehr enttäuschend. Wenn ich zudem sehe, dass wir zum zweiten Mal in der Nachspielzeit die Punkte liegenlassen, tut das noch mehr weh“, sagt Leis im Rückblick auf das Pluwig-Spiel, das am Donnerstag vor einer Woche auf dem Ausweichplatz in Schillingen stattfand. Ausgerechnet bei der FSG Ehrang/Pfalzel II, die bis dahin nur verloren hatte, verlor das Hochwälder Team zuletzt. Die Bezirksligareserve hatte sich gerade neu sortiert und einige gestandene Spieler nebst Trainer Lucas Heck reaktiviert (FuPa berichtete). Bereits gegen die SG Longuich, als „wir über 90 Minuten eine sehr starke Partie gemacht haben, mussten wir mit dem Schlusspfiff den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen“. Leis konstatiert, dass sich die Jungs trotz allen Engagements zurzeit nicht belohnen für „ihr Investment“.

Will der FCS wieder ein Wörtchen in der Spitzengruppe mitreden „müssen wir auch mal enge Spiele gewinnen und das Glück bemühen“. Doch das Trainertandem plagen enorme Verletzungsprobleme. Zahlreiche Stammspieler stehen momentan nicht zur Verfügung. So hatte der Heimauftritt gegen Pluwig-Gusterath II noch einen weiteren bitteren Beigeschmack. Denn Spielertrainer Berens verletzte sich, musste nach einer Viertelstunde raus, weil er sich einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Bei Leis brach in der 60. Minute eine alte Verletzung wieder auf. „Ich habe mir wohl die Ferse verstaucht und hoffe, dass es nicht allzu schlimm ist.“ Und Torwart Mathias Dietzen hat nach einem Tritt gegen die Schulter eine Oberarmprellung erlitten. Gerade das Fehlen seines Spielertrainerkollegen schmerze, so Leis: „Mit Flo Berens fehlt uns das spielerische Element, der Taktgeber und Ballverteiler."

Für Leis sind die Positionen zwölf bis 15 qualitativ „noch okay“, doch der Leistungsunterschied ab der Position 16 im Kader sei einfach zu groß. Der Schöndorfer hat auch eine Vermutung, woran die hohe Verletzungszahl liegt: „Die coronabedingte Pause hat die Situation verschärft – die Verletzungsanfälligkeit ist höher, als wenn alle Spieler durchgehend trainiert hätten. Einige haben im privaten Bereich zu wenig physisch gearbeitet.“

Die drei Neuzugänge sind unterdessen voll integriert, auch wenn Torwart Benjamin von Osch noch keine Einsatzzeit bekam. „Benny kam aus der A-Jugend. Ihn hat in der jüngsten Vergangenheit eine Herzmuskelentzündung auf Eis gelegt." Marvin Mokelke, der jüngere Bruder von Stürmer Mike (21) habe sich „sehr schnell integriert. Marvin ist eine absolute Bereicherung, menschlich und sportlich. Er bringt eine hohe Schnelligkeit und Torgefährlichkeit mit, doch ab November ist er aufgrund seines Studiums in Karlsruhe nur noch sporadisch dabei". Mit Moritz Poth, der ebenfalls aus der A-Jugend aufrückte, hat sich ein Innenverteidiger sofort einen Stammplatz erkämpft. „Auch Moritz ist ein super Typ, hat aber anfangs die Messlatte für sich selbst zu hoch angelegt. Durch seine Körpergröße und fußballerische Intelligenz kann er auf Dauer zu einer festen Größe werden“, sagt Leis. „Manchmal spielt dann vielleicht auch die Angst mit, wenn man mit einem überhasteten Torabschluss nicht schnell genug den Rückwärtsgang einlegen kann. Wir haben deshalb auf diese Weise zu viele Gegentore bekommen.“

Aufrufe: 016.10.2020, 16:55 Uhr
Lutz SchinköthAutor