2024-04-25T14:35:39.956Z

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Wer jubelt und wer sitzt am Sonntag nach Abpfiff auf dem Rasen? Am letzten Spieltag fallen Entscheidungen. F: AslanidisF: Aslanidis
Wer jubelt und wer sitzt am Sonntag nach Abpfiff auf dem Rasen? Am letzten Spieltag fallen Entscheidungen. F: AslanidisF: Aslanidis

Saisonfinale ist Festschmaus für Zahlenfüchse

Im spannenden Abstiegskampf der Kreisliga 1 und Kreisklasse 2 ist Punktgleichheit möglich +++ Aufstiegs-Showdown in Pretzfeld

Der letzte reguläre Spieltag im Fußballkreis Erlangen/Pegnitzgrund hält am Sonntag ab 15 Uhr auf zahlreichen Sportplätzen und in mehreren Ligen noch wichtige Entscheidungen im Aufstiegs- und Abstiegskampf bereit. Die Nordbayerischen Nachrichten Forchheim geben einen Überblick. Der Anblick von Spielern, die nach Abpfiff mit leerem Blick auf dem Rasen sitzen; er unterscheidet sich in der Kreisliga nicht weit von dem in der Bundesliga. Momente, in denen sich Sportler, Amateure wie Profis, den Emotionen hingeben, weil der Fußball eben manchmal doch nicht nur ein Spiel ist.

Kreisliga 1

Am vergangenen Wochenende sah man ausgepumpte Eggolsheimer im Gras sitzen sehen, und einen Trainer, der wieder aufrichten musste. Erst vor wenigen Wochen im Mai haben sie bei der DJK Tobias Dachwald, der eigentlich erst in der neuen Saison anfangen sollte, aus der Auszeit direkt in den Abstiegskampf der Kreisliga 1 geholt. Der frühere Poxdorfer Spielertrainer und Landesliga-Akteur sollte der verunsicherten jungen Mannschaft von Aufstiegstrainer Michael Rödl noch einmal frische Impulse geben. Übernommen hat Dachwald die Truppe auf Tabellenplatz 13 mit zwei Punkten Rückstand auf die SpVgg Uehlfeld. Den Relegationsplatz hat Eggolsheim noch immer inne, der Abstand auf das rettende Ufer beträgt nur noch einen Zähler. Am letzten Spieltag ist noch alles möglich. Trotzdem saßen sie am Boden nach der jüngsten 2:4-Niederlage gegen Großenseebach, weil sie mit einer blutleeren Vorstellung eine große Chance auf den Klassenverbleib verspielt hatten. Es lag in den vergangenen Tagen an Dachwald und seiner Erfahrung, seine Leute vor dem Saisonfinale wieder aufzurichten.

Zeitgleich bekommt es Konkurrent Uehlfeld mit Großenseebach zu tun. Der Blick auf dieses Ergebnis lohnt jedoch nur, wenn ein eigener Sieg bei der fünftplatzierten SpVgg Zeckern gelingt. Keine leichte Aufgabe angesichts des Drucks. Denn selbst die Relegation hat Eggolsheim nicht sicher, von hinten droht ja noch ein Überholmanöver durch Dachwald früheren Mitspieler Christian Michl und die Bayernliga-Reserve der SpVgg Jahn Forchheim, die beim TSV Kirchehrenbach gastiert. Mit einem Remis in Zeckern hätte die DJK zumindest ein Entscheidungsspiel in der Tasche, das bei einem Forchheimer Sieg und Punktgleichheit erfolgen soll. Verliert Uehlfeld zudem in Großenseebach, müssten alle drei Teams mindestens noch einmal ran um einen festen Absteiger und einen Relegationsteilnehmer zu ermitteln.

Klar kommen bei solchen Konstellationen Verschwörungstheorien auf. Ausgeschlossen ist in diesem Zusammenhang eine Aufrüstung der Jahn-Reserve durch Bayernliga-Akteure. Laut Sportvorstand Uwe Schüttinger dürfen nur Spieler eingesetzt werden, die in weniger als fünf Bayernliga-Partien der Rückrunde in der Startelf standen. Mit Timo Noppenberger hat sich einer der in Frage kommenden Youngsters schon zu seinem neuen Verein verabschiedet, während Edeljoker Dominik Zametzer noch im Urlaub weilte. Die Verletzungen von Georg Neudecker und Kapitän Tuncay Özgur trüben die Aussichten zusätzlich. Immerhin Klaus Faßold, der sich Anfang der Rückrunde in der Bayernliga-Startelf festgespielt hatte, wird nach überstandener Schulterverletzung sein Comeback geben. „Wir geben die Hoffnung nicht auf. Schließlich hat es der HSV auch geschafft“, lautet des Motto beim Jahn.

Kreisklasse 2

Vergleiche mit dem Bundesliga-Dino kann mit zehn Jahren Spielklassen-Zugehörigkeit aus einem abstiegsbedrohten Quartett wenn überhaupt nur der SV Mittelehrenbach anstellen. Das Team um den scheidenden Spielertrainer Johannes Frank und Tobias Meixner überwinterte auf Tabellenplatz 5, ehe mit nur acht Punkten im laufenden Kalenderjahr der Absturz auf Rang 11 folgte. Doch mit 35 Zählern hat Mittelehrenbach, das zum Ausklang in Kleinsendelbach antritt, mit Abstand die besten Karten im Abstiegsrennen. Mit einem Unentschieden ist der SV gerettet und muss selbst bei einer Niederlage nur dann etwas befürchten, wenn sämtliche drei Verfolger gewinnen sollten. Dann wäre Mittelehrenbach punktgleich mit Schlaifhausen und dem TSV Neunkirchen II. Entscheidungsspiele müssten folgen. Ansonsten machen die Kreisliga-Reserve vom Brandbach, Schlaifhausen (beide 32 Punkte) und die SpVgg Dürrbrunn (33) den letzten Absteiger unter sich aus. Schlaifhausen hat mit dem abgeschlagenen Schlusslicht Neuses die lösbarste Aufgabe vor sich, Neunkirchen gastiert bei der ebenfalls schon abgestiegenen SpVgg Neideck Muggendorf. Schwer wird es für Dürrbrunn zu Hause gegen den Tabellenvierten FC Wichsenstein.

A-Klasse 3

Bei einem Saisonfinale gibt es sie in Zeiten der sozialen Netzwerke in Hülle und Fülle, die Jubelbilder euphorischer Sieger. Der spannende Kampf um die Meisterschaft spitzt sich nach dem Willersdorfer Triumpf im Topduell gegen Pretzfeld spät zu einem Zweikampf um Platz 2 zu. Der berechtigt ebenfalls zum Aufstieg in die Kreisklasse. Dabei sah es zu Weihnachten noch nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel zwischen den punktgleichen Willersdorfern und Pinzbergern aus, die beide beeindruckende 41 Punkte sammelten. Bei einem Spiel weniger betrug der Pretzfelder Rückstand sechs Zähler. Im neuen Jahr leistete sich Pinzberg im Gegensatz zum verlustpunktfreien Spitzenreiter aber gleich drei Niederlagen und fiel sogar auf Rang 3 zurück. Die Gelegenheit, den Konkurrenten mit beruhigendem Polster hinter sich zu lassen, ließ Pretzfeld jedoch verstreichen. Mit zwei Punkten Vorsprung und dem Vorteil, das ein Remis reichen würde, geht man ins direkte Aufeinandertreffen. Der Showdown findet auf dem heimischen Platz statt.

A-Klasse 4

Schon zur Winterpause war der designierte Meister vom SV Kirchenbirkig seinen Verfolger um Längen enteilt. Dahinter stritten sich fünf Vereine um Aufstiegsplatz 2. Kurz vor der Ziellinie sind drei Kandidaten übrig geblieben. Nachdem der zweitplatzierte FC Thuisbrunn (52 Punkte) am vergangenen Spieltag den Matchball im direkten Vergleich gegen den FC Pegnitz (51) liegen ließ, wäre ein weiterer Patzer im Heimspiel gegen die Pottensteiner Reserve fatal. Auf der Lauer liegen nicht nur die Pegnitzer, die in Kirchenbirkig sicher nichts geschenkt bekommen, sondern auch der FC Leutenbach (51). Die Truppe von Trainer-Fuchs Walter Horsch will den Druck auf Thuisbrunn mit einem Dreier aufrecht erhalten und trifft dabei auf die Reserve des SV Auerbach, bei der unklar ist, in welcher Verfassung sie aufläuft. Bekanntlich wechselt der Verein in den Bezirk Oberpfalz und hat die Abschieds-Partie seiner Ersten in der Kreisliga abgesetzt.

Aufrufe: 012.6.2015, 17:03 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor