2024-05-02T16:12:49.858Z

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Rene Papst: \\\"Wir haben verdient verloren.\\\" F: Thomas Rinke
Rene Papst: \\\"Wir haben verdient verloren.\\\" F: Thomas Rinke

Reideburg steht im Finale

Der Underdog überrascht den Nietlebener SV Askania

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Die Überraschung ist perfekt! Im Halbfinale des Kicker Arena- Stadtpokals musste sich der Favorit geschlagen geben und dem Reideburger SV den Vortritt lassen. Nietleben wollte in den Landespokal, kam aber nur bis Reideburg. Nach 90 Minuten stand es 2:0 für den Stadtoberligisten aus Reideburg. Das Finale findet am 1. Mai im HWG- Stadion am Zoo statt. Der Reideburger SV ist dabei. Einen Wunschgegner haben sie auch!

Die Pokalhistorie des Stadtpokals in Halle ist um ein weiteres Kapitel reicher. Mit dem Reideburger SV steht der Tabellenelfte der Stadtoberliga im Finale. Damit hat wohl vor der Saison niemand gerechnet. Vor dem Spiel war die Devise beim Tabellensiebten der Landesklasse 4 klar. Alles andere als ein Sieg wurde schon im Vorfeld als Enttäuschung eingestuft. Und so kam es dann auch. Des einen Freud, ist des anderen Leid.


"Wahnsinn! Ich weiß nicht, wann Reideburg letztmalig im Halbfinale stand. Im Finale schon gar nicht", so Reideburg- Trainer Enrico Schaaf nach dem Spiel. Die Stimmung könnte kaum besser sein in Halles Osten. Vor dem Spiel gab sich Schaaf optimistisch und er sollte Recht behalten. "Mit Sicherheit sind uns die schlechten Platzbedingungen zugute gekommen", so der Coach weiter. Aber im Großen und Ganzen sieht er diesen Grund nicht als ausschlaggebend. Viel mehr "Kampf und Wille" und einfach "den besseren Tag" hätte seine Mannschaft erwischt.

Dass der Gast aus Nietleben in Halbzeit eins spielbestimmend war, bestreitet Enrico Schaaf nicht im Ansatz: "Natürlich hatten sie mehr Ballbesitz, doch unser Defensivverhalten war sehr gut." Große Torchancen konnte er beim Gegner nicht ausmachen.

In der 29. Minute stand es dann plötzlich 1:0 für das Heimteam. Reideburgs Mannschaftskapitän Florian Lang fasste sich aus gut 20 Metern ein Herz und drosch das Spielgerät, unhaltbar für Christian Kersten, in den Winkel. Zu diesem Zeitpunkt überraschend, jedoch nicht unverdient.

Die Führung hatte auch noch bis zum Seitenwechsel bestand. "Da waren wir mit Fortuna im Bunde", so Enrico Schaaf weiter. Was war passiert? Nach einem Elfmeterpfiff kurz vor dem Seitenwechsel, schnappte sich der Nietlebener Martin Stutzer den Ball. Das war die Chance auf den Ausgleich, doch Stutzer bugsierte den Ball am Tor vorbei und so ging es mit der knappen Führung in die Kabine.

Der Landesklassist spielte natürlich auf den Ausgleich. "Uns war klar, dass wir irgendwann einen Konter bekommen und so war es dann auch", versuchte Rene Papst die zweite Halbzeit zu erklären. In der 70. Minute nutzte Peter Stiller einen sauber vorgetragenen Konter zum 2:0. Wiederum setzte sich der stark aufspielende Florian Lang gegen meherere Gegenspieler durch und bediente Stiller, welcher den Ball sicher im Tor der Nietlebener unterbrachte.

"Die Entscheidung, das muss man so deutlich sagen", resümiert Papst weiter. Seiner Mannschaft will er keinen Vorwurf machen. Die Laufbereitschaft hätte gestimmt und auch der Wille war deutlich zu erkennen. Rene Papst weiter: "Die Reideburger waren einfach einen Tick besser als wir und wir haben unsere Chancen auch nicht konsequent genutzt."

Am Ende sei der Sieg des Underdog "völlig verdient", denn in der Schlußphase spielte der Gastgeber noch den ein oder anderen Konter schlecht aus. Nico Sonntag hatte die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, als der kurz vor Schluß den Torwart umspielte, den Ball jedoch ans Außennetz setzte.


Wunschlos glücklich ist Trainer Enrico Schaaf noch nicht. Ganz genaue Vorstellungen hat er vom Finalgegner. "Für mich kommt da nur die ESG in Frage", sagte Schaaf schmunzelnt. Seit Kindheit her ist er mit Ralf Nagelschmidt (Präsident ESG Halle) befreundet.

Die Reideburger würden sich gegen stärkere Mannschaften leichter tun, doch das ist nicht der einzige Grund: "Wir haben zusammen Silvester gefeiert und noch unsere Späße gemacht, dass Reideburg und die ESG ins Finale kommen."

Seine fußballerische Laufbahn begann als Kind schon bei der ESG Halle. Ein Wiedersehen mit seinem Freund wäre sein größter Wunsch.

Aufrufe: 017.2.2014, 15:42 Uhr
Daniel JanowiczAutor