2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
F: Schulze
F: Schulze

Reideburg schreibt Vereinsgeschichte

Der Stadtoberligist bezwingt das favorisierte Team der ESG Halle

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Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stand der Reideburger SV im Finale des halleschen Stadtpokal. Gegen den Tabllendritten der Landesklasse 6 war die Elf von Trainer Enrico Schaaf klarer Außenseiter. Nach 120 Minuten kannte der Jubel keine Grenzen, denn der Pokal geht nach dem goldenen Treffer von Jan Wolke erstmalig nach Reideburg. ESG Halle enttäuschte und fand kaum Mittel gegen die kompakte Defensive des Underdogs.

Vor dem Spiel waren die Rollen klar verteilt und die knapp 500 Zuschauer rechneten fest damit, dass der Stadtoberligist sich hinten reinstellt und probieren würde, die Räume gegen die Tiffert- Elf eng zu machen. Doch nach nur kurzer Zeit wurden sie eines besseren belehrt. Reideburg versteckte sich keineswegs und schaltete immer wieder schnell um.

"Wir hatten keinen Druck, wollten das Finale einfach genießen", verriet Enrico Schaaf. So spielte seine Mannschaft auch. Reideburgs Timo Köhler traf nach sechs Minuten freistehend nur den Pfosten und John Teubner versuchte es frech zweimal aus der Distanz.

Reideburg-Trainer Schaaf verriet zudem, dass er schon ein paar Mal in einem Endspiel stand und wusste, welche Worte er finden musste. Das sah man dem Spiel seiner Mannschaft auch an. ESG Halle fand nie den gewünschten Zugriff auf das Spiel und strahlte in der Folge auch wenig Torgefahr aus.

ESG-Coach Steffen Tiffert war alles andere als zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft: "Sicherlich war das Spiel recht ausgeglichen, doch haben wir heute nicht unser Niveau abgerufen."

Die beste Phase des Spiels erwischte seine Elf in der Schlussphase, als der starke Torhüter Mathias Fahr gleich mehrere Glanztaten in kürzester Zeit präsentierte. In der 76. Minute trat Polembersky zum Freistoß an. Der Torschrei lag einigen ESG-Anhängern schon auf dem Lippen, doch Fahr lag in der Luft und entschärfte diesen Ball. Kurze Zeit später hielt Fahr klasse im direkten Duell gegen Othmane Bouzbouz. Spätestens da hätte der Favorit in Führung gehen müssen.

"Für Mathias freut es mich am meisten, denn er hat schon viel Kritik in letzter Zeit von Außen bekommen", erlärte Enrico Schaaf weiter. Aber am heutigen Tage hätte er gezeigt, dass er ein klasse Torhüter sei. Kurz vor dem Ende überschlugen sich nochmal die Ereignisse. In der 88. Minute prüfte Willi Schulz per frechem Lupfer ESG-Schlussmann Thielscher und kurze Zeit später forderten die Osthallenser einen Strafstoß. Der agile Peter Stiller umkurvte den Torhüter und wurde danach von Matthias Tiffert recht unsanft am Torschuss gehindert. Schwierige Entscheidung für den Schiedsrichter, doch er entschied auf Weiterspielen.

In der Verlängerung ging es dann hin und her, doch eine wirklich zwingende Chance hatte keine der beiden Teams mehr. Marcus Polembersky und Steffen Hoch erwiesen ihrer Mannschaft einen Bärendienst und kassierten in der 111. Minute und 115. Minute die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns. Als sich alle auf ein Elfmeterschießen einstellten, war Jan Wolke per Kopf erfolgreich. Nach einem Freistoß in der 117. Spielminute stimmte die Zuordnung in der ESG-Defensive nicht und der längste Reideburger stand völlig allein vor dem Gehäuse.

Der etwas sprachlose Wolke nach dem Spiel: "Das ist unglaublich, damit hätte ich nie gerechnet!" Als größten Erfolg in seiner Laufbahn wird er dieses Spiel "nie mehr vergessen".

Aufrufe: 01.5.2014, 17:16 Uhr
Daniel JanowiczAutor