Zuhause empfingen die Siedler die formstarken Heidecker – zugleich engster Verfolger des derzeitigen Tabellenzweiten in der Kreisliga Ost. Doch wie heißt es so schön: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Die Truppe von Spielertrainer Dominik Pöllet wollte der Siegesserie der Gäste ein Ende bereiten – mit Erfolg. Pöllet sprach von einer „ausgeglichenen Partie mit Chancen auf beiden Seiten.“ Dass es für die Wolfsteiner Torfabrik nicht einfach werden würde, war dem TSV-Coach aber bereits vor Spielbeginn bewusst. „Es hat schon seinen Grund, warum Heideck aktuell so erfolgreich ist.“ Beeindruckt zeigte sich der 28-Jährige von der Kompaktheit der Heidecker. Sie hätten sowohl vorne als auch hinten robuste Spieler und dazu noch einen guten Trainer.
Auf dem Platz boten beide Teams eine kämpferische Leistung, „ein spielerischer Leckerbissen war es aber nicht“, gesteht Pöllet. Grund dafür dürften wohl die zahlreichen Verletzten der Wolfsteiner sein, wobei auch die Gäste auf einige Leistungsträger verzichten mussten. Das Tor des Tages erzielte Wolfsteins Torjäger Andreas Merchel (46.): Nach dem Wiederanpfiff eroberten sich die Hausherren den Ball im Mittelfeld, Dustin Frank schickte den pfeilschnellen Merchel, der den Ball ins lange Eck zirkelte. Einziger Wermutstropfen: Nun steht ein weiterer Name auf der Verletztenliste des TSV Wolfstein. Daniel Hartl (33.) musste noch in der ersten Hälfte mit einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden.
Nach dem Abpfiff zeigte sich der TSV-Trainer zufrieden: „Wir haben heute alles gegeben, auch wenn es spielerisch nicht ganz so stark war.“ Sein Blick richtet sich indes schon nach vorne. „Wir bekommen es mit Wendelstein zu tun, das wird nicht einfach.“ Im Halbfinale rechnet Dominik Pöllet mit einer 50:50-Chance, gerät dennoch ein bisschen ins Träumen: „Bis ins Finale, das wär‘ schon eine schöne Sache.“
Beide Trainer ließen ordentlich rotieren, aber Schwabach hat in seiner zweiten Reihe einfach mehr zu bieten als die TSG. Insofern sahen die Zuschauer einen überlegenen Gast, bei denen ausnahmsweise Kapitän Sadikis in die Spielmacher-Rolle schlüpfte – und sich dann auch nach Vorarbeit von Duraku für die Pausenführung verantwortlich zeichnete (30.). Nach dem Wechsel machte der Bezirksliga-Dritte beim Bezirksliga-Drittletzten schnell den Deckel drauf. Der eingewechselte Salim Ahmed (47.) und Bozkan mit einem schönen 18-m-Freistoß (80.) erhöhten auf 3:0. Schwabachs Torhüter Körner wurde kaum einmal gefordert. Bislang war für den SC 04, immerhin Titelverteidiger, der Pokal eher Beiwerk. Jetzt, wo man im Halbfinale steht, will ihn Trainer Stefan Pröpster natürlich: „Gewinnen“, wie er nach dem Spiel sagte.
In der Liga treffen sie die Kiste nicht, im Pokal bleibt die Speer-Elf aber ein Favoritenschreck. Das musste auch Bezirksligist FV Dittenheim zur Kenntnis nehmen. Die Hausherren begannen stark. Allerdings dauerte es bis zur 62. Minute, ehe sich das dann auch endlich in Zahlen ausdrückte. Felix Hammel war gefoult worden, und vom Elfmeterpunkt behielten die Gastgeber in Person von Rene Schwefel die Nerven und trafen zum 1:0. Die Schwarz-Gelben konnten sieben Minuten später den TSV überraschen. Während diese n och bei einem Freistoß die Defensiv-Zuordnung festlegten, hatte Prosiegl blitzschnell ausgeführt, und Minnameier traf aus 12 Metern zum 1:1 (70.). Davon unbeeindruckt schlugen die Speer-Schützlinge aber fünf Minuten später wieder zurück. Einen tollen Konter schloss Uwe Pelz zur erneuten Führung ab (75.). Mit etwas Glück hätten die Wendelsteiner das Resultat sogar noch höher schrauben können, aber das Thema Abschlussschwäche ist am Schießhaus in der Marktgemeinde kein unbekanntes.
Ersatzwortwart Stranka, ein Feldspieler, der die beiden verhinderten Keeper vertrat, wurde zum Held des Elfmeterschießens. Während die Gastgeber alle Versuche verwandelten, hielt einmal Stranka, einmal ging der Ball an den Pfosten. Beide Mannschaften waren stark ersatzgeschwächt in die Partie gegangen und lieferten sich ein faires Derby, in dem die Gäste im ersten Abschnitt ihre Vorteile hatten. Die Folge: ein schnelles 2:0 durch Sven Müller (9.) und Zottmann (29.). Aschenbrenner machte das Spiel aber kurz vor der Pause mit dem Tor zum 1:2 aus spitzem Winkel wieder spannend. Nach dem Seitenwechsel stellte Trautner für die Rother den alten Abstand wieder her (58.). Doch die Hembis übernahmen j etzt die Initiative, kamen durch ein Eigentor zum zweiten Mal zum Anschluss (63.) und durch Jelitsch tatsächlich noch zum Ausgleich (85.). Danach ging es gleich ins Elfmeterschießen. Und da hatten die Hausherren das bessere Ende für sich und verdienten sich ein Halbfinalspiel gegen den SC 04 Schwabach.