Nach abruptem Ende in Garching: Flicker heiß auf neue Herausforderung

Flicker sollte in Garching einen Neuaufbau nach dem Abstieg aus der Regionalliga einleiten. Die Corona-Pandemie hatte dem Verein schwer zugesetzt, das Budget war äußerst schmal. Aufgrund der für Bayernliga-Verhältnisse sehr bescheidenen Mittel war allen Beteiligten klar, dass es auch eine Klasse tiefer alles andere als einfach werden würde. Der Start war wie zu erwarten holprig, aber just kurz vor seinem Rücktritt schien Flickers Arbeit Früchte zu tragen. Warum also das abrupte Ende?

Der 35-Jährige begründete damals seine Entscheidung wie folgt: "Es gibt gewisse Faktoren, die unseren Erfolg gefährde und ich bin eben ein Trainer, der sehr konsequent ist. Veränderungen und neue Wege sind unbequem. Ich hatte das Gefühl, dass nicht alle diese Wege zu hundert Prozent mitgehen." Gut drei Monate später hat er seinen Schritt nicht bereut, er bleibt bei seiner Meinung: "Es kann einfach nicht zu 100 Prozent funktionieren, wenn man das Gefühl hat, es ziehen nicht alle an einem Strang. Das wäre aber fundamental wichtig gewesen, um wieder in die Spur zu finden. Bei mir hatte sich der Eindruck verfestigt: Ich investiere zu viel Kraft für zu wenig Mehrwert."

»Die geilste Zeit im Herrenbereich hatte ich bisher in Aiglsbach.«

In den vergangenen Wochen hat der zweifache Familienvater, der in Wolnzach lebt, das Ganze sacken lassen. Zudem hat er seine bisherige Trainerlaufbahn ein wenig Revue passieren lassen: "Die geilste Zeit im Herrenbereich hatte ich bisher in Aiglsbach. Da hatte ich das Gefühl, dass alle in die gleiche Richtung gehen. Noch dazu hatten wir immer viele Zuschauer, die uns super unterstützt haben. Das hat mich schon sehr beeindruckt." Vor seiner Zeit bei den Niederbayern hatte Flicker erfolgreich im Nachwuchsleistungszentrum des FC Ingolstadt gearbeitet.

Jetzt fühlt er sich bereit für neue Aufgaben. "Spätestens im Sommer will ich wieder an der Seitenlinie stehen. Es sollte schon eine ambitionierte Aufgabe sein." Muss es denn wieder Bayernliga sein? "Im Prinzip bin ich für vieles offen, wenn das Umfeld und die Aufgabe reizbar ist und sich gewisse Dinge entwickeln lassen", betont der ehrgeizige Übungsleiter.