2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
F: Bruder
F: Bruder

Melnarowicz: "Uns fehlt in der Saison die nötige Konstanz"

Körles Torjäger Thomas Melnarowicz im FuPa-Interview +++ Wie er diese Saison bewertet +++ Wo er in der kommenden Saison spielt +++ Wie er das Pokalfinale gegen Schwalmstadt erlebt hat +++

Bis ins Pokalfinale hat es in dieser Saison der FC Körle erreicht. Doch seinen Vorjahrestitel konnte die Müller-Elf im Endspiel gegen Schwalmstadt nicht verteidigen. In der Gruppenliga liegt der FCK zwar als Achter hinter den angepeilten Saisonziel zurück, war in der Rückrunde aber auch personell gebeutelt. Das Prunkstück der Mannschaft ist die Offensive. Einer der Offensivspieler ist Thomas Melnarowicz, der mit neun Toren drittbester Schütze des FCK ist. Wir haben ihn für ein Interview gewinnen können und ihn unter anderem über das Saisonfazit sowie den Ausblick auf die kommende Serie befragt.

FuPa: Trotz guter Leistung habt ihr im Pokalfinale gegen Schwalmstadt mit 0:2 verloren. Ein Klassenunterschied war aber über die komplette Spielzeit nicht zu sehen. Wie hast du das Finale erlebt und wie bewertest du das Ergebnis?

Thomas Melnarowicz: Ich denke wir haben uns in diesem Finale besonders im kämpferischen Bereich sehr gut präsentiert und es Schwalmstadt besonders in der ersten Halbzeit schwer gemacht, da wir die Räume gut zu bekommen haben. Wir hatten im gesamten Spielverlauf zwar keine wirkliche Großchance, das lag aber daran, dass wir aus den vielen Standards aus dem Halbfeld und den Ecken kein Kapital schlagen konnten. Außerdem hätte der ein oder andere Angriff besser ausgespielt werden können.

Einen Klassenunterschied war auf jeden Fall bei den zwei Gegentoren zu sehen, bei denen uns Schwalmstadt durch zwei Fehler unsererseits innerhalb drei Minuten durch schnell herausgespielte Konter bestraft hat. Der Anschlusstreffer blieb uns leider verwehrt, da uns unter anderem durch die vielen aufeinanderfolgenden Englischen Wochen die nötige Kraft und Konzentration gefehlt hat. Wir mussten im April, wie im vergangenen Jahr schon, mit einem dezimierten Kader die gefühlt komplette Rückrunde spielen. Vielleicht sollte sich der Verband Gedanken über die Terminierung der Nachholspiele machen!

FuPa: War es etwas besonderes für dich das Finale in Uttershausen zu spielen, wo du vor deiner Körler Zeit selbst aktiv gespielt hast?

Melnarowicz: Es war für mich nochmal ein besonderer Ansporn ins Finale in Uttershausen einzuziehen und es dort zu spielen, da ich dort eine tolle Zeit hatte. Ich wurde von einigen alten Bekannten herzlich empfangen und konnte mich kurz mit Ihnen unterhalten.

FuPa: Die Körler Fans haben das Team ja wieder sehr gut nach vorn getrieben. Wie fandest du den Support der Anhänger und wie sehr pusht das zusätzlich?

Melnarowicz: Ich war schon im letztjährigen Finale begeistert wie die Fans uns unterstützt haben, doch ich muss sagen, dass es sie es dieses Jahr nochmal übertroffen haben! Es hat die Mannschaft auf jeden Fall gepusht und wir hätten sie gerne erneut mit dem Pokalsieg belohnt. Wir hatten durch unsere Fans trotz der Niederlage eine gute Stimmung, da sie einfach weitergefeiert haben und uns einen geilen Tag beschert haben!

FuPa: In der Liga spielt ihr auch in dieser Saison wieder eine gute Rolle und findet euch im ersten Tabellendrittel wieder. Wie fällt dein Resümee über die bisherige Spielzeit aus?

Melnarowicz: Ansichtssache! Ich denke wir spielen unter unseren Möglichkeiten! Wir sind zwar fulminant gestartet, konnten unsere Form aber leider nicht beibehalten. Es wurden zu viele Punkte unnötig abgegeben und wir mussten immer wieder Rückschläge in Form von Sperren und Verletzungen hinnehmen. Nun bangen wir sogar um einen Platz unter den ersten Fünf, welches die Zielsetzung für diese Saison war. Ich hoffe wir können uns in den letzten Saisonspielen noch einmal zusammenreißen und die Punkte nach Körle holen!

FuPa: Welches Spiel in dieser Saison ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum?

Melnarowicz: Um ehrlich zu sein keines der Saisonspiele! Wenn ich ein Spiel rauspicken müsste, dann vielleicht das Pokal-Halbfinale gegen Wabern, wo wir in der 93. Minute den Ausgleich erzielen konnten und das Spiel mit einer starken Teamleistung noch zu unseren Gunsten drehen konnten! Dabei musste wirklich jeder an bzw. über seine Leistungsgrenze hinausgehen!

FuPa: Ihr spielt auch in dieser Saison wieder eine gute Rolle aber für den Sprung nach ganz vorne reicht es wieder nicht aus. Ist die Gruppenliga das Maximum, das für den FCK drin ist? Die Partie gegen Schwalmstadt hat doch eigentlich gezeigt, dass man selbst gegen Verbandsligisten ordentlich mithalten kann.

Melnarowicz: Die Gruppenliga ist zurzeit das Maximum für uns! Ich schätze unser Team zwar keineswegs schlechter als Wabern oder Bad Wildungen ein, allerdings fehlt uns im Vergleich die nötige Konstanz! Wir sind mit einem besseren und vor Allem breiteren Kader als letzte Saison gestartet, allerdings hat dieser sich im Laufe der Saison teils unnötig, teils unglücklich durch Sperren und Verletzungen dezimiert. Des Weiteren hatten wir viele Spiele, in denen wir durch unsere klägliche Chancenverwertung unnötig Punkte liegen gelassen haben.

FuPa: Deine Bilanz fällt in diesen Jahr mit neun Toren und sieben Assists wieder gut aus. Wie zufrieden bist du mit deiner eigenen Leistung?

Melnarowicz: Um ehrlich zu sein überhaupt nicht! Ich habe der Mannschaft durch zwei Rotsperren nicht unbedingt weiter geholfen und mir selber die Saison vermasselt! Allerdings nehme ich das als Ansporn, sowas nicht mehr vorkommen zu lassen und meine Emotionen besser in den Griff zu bekommen.

FuPa: Wo sind deine Stärken und wo siehst du noch Verbesserungspotenzial?

Melnarowicz: Meine Stärken sehe ich vor Allem in meiner Physis und mit dem Ball kann ich auch das Ein oder Andere anfangen , allerdings muss ich mich insbesondere im Kopfballspiel und der Chancenverwertung verbessern und an meiner Frustrationstoleranz arbeiten!

FuPa: In den letzten drei Jahren hast du dich mit Körle in der Gruppenliga etabliert und mehr als einmal gezeigt, dass du in der Liga ohne Probleme mithalten kannst. Welche Liga traust du dir selbst zu?

Melnarowicz: Die Verbandsliga.

FuPa: Sieht man dich auch in der nächsten Saison im Körler Trikot? Was sind deine mittelfristigen Ziele mit dem FCK?

Melnarowicz: Hinsichtlich der Planungen und Ziele für die nächste Saison habe ich in Körle für die nächste Saison zugesagt. Ich sehe Potenzial in der Mannschaft und noch viel Luft nach oben! Wenn der Kader noch etwas an Breite und Qualität zunimmt, denke ich, dass wir in der nächsten Saison auch mal ganz Oben ein Wörtchen mitreden können, was auch deckend mit meiner Zielsetzung mit dem FCK ist!

FuPa: Auch in dieser Saison hast du für die Reserveelf drei Spiele absolviert, in denen du sieben Tore erzielt hast. Du bist da nicht der einzige aus der ersten Mannschaft, der in der zweiten Mannschaft aushilft. Zeichnet das auch den Zusammenhalt und Charakter der Mannschaft aus, dass sich keiner zu schade ist, für die Zweite aufzulaufen?

Melnarowicz: Auf jeden Fall! Der Zusammenhalt und der Charakter dieser Mannschaft ist wirklich bemerkenswert! Ich denke ich spreche im Namen der Mannschaft, wenn ich sage, dass wir alle sehr gerne aushelfen wenn es passt!

FuPa: Spielertrainer Jörg Müller spielt trotz seiner 41 Jahre immer noch eine wichtige Rolle bei euch. Ist Fußball in Körle überhaupt ohne ihn vorstellbar? Was zeichnet ihn aus?

Melnarowicz: Jörg ist sportlich und vor allen Dingen menschlich ein absolutes Vorbild! Er weiß einfach wie die Spieler ticken und findet immer die richtigen Worte, sei es vor dem Spiel oder bei sonstigen Angelegenheiten. Außerdem ist ein wichtiger Bestandteil für den Zusammenhalt dieser Mannschaft. Seine Hingabe für den Fußball ist der Wahnsinn! Ich bekam sie insbesondere damals bei meinen Gesprächen über einen Wechsel nach Körle zu spüren, als er gefühlt eine Stunde lang nur über Fußball erzählt hat ohne dass ich ein Wort gesprochen habe Diese Hingabe hat mich so fasziniert, dass ich sofort wusste, dass ich zum FCK wechseln will und sie treibt ihn mit 41 Jahren immer noch dazu an die Fußballschuhe zu schnüren und mit uns zu kicken.

FuPa: Ihr habt in diesem Jahr bei der Hallenkreismeisterschaft das Finale erreicht, aber gegen Felsberg mit 0:1 knapp den Kürzeren gezogen. Würde es euch als eins der besten Hallenteams im Kreis der vergangenen Jahren - auch reizen, beim nächsten Fupa-Hallenmasters teilzunehmen?

Melnarowicz: Sehr gerne, wenn der Coach nichts dagegen hat!

FuPa: Bald steht die Sommerpause auf dem Programm. Wie vertreibst du dir die Fußballfreie Zeit? Bist du froh, bald mehr Zeit für andere Aktivitäten zu haben?

Melnarowicz: Um ehrlich zu sein bin ich froh wenn diese Saison rum ist, da sie sowohl körperlich, als auch mental viel Kraft gekostet hat! Trotz Allem werde ich in der Sommerpause viel Sport machen und ein paar Ausflüge mit meinen Freunden unternehmen!

FuPa: Im Sommer steht die EM auf dem Programm. Was denkst du wie Deutschland abschneidet und wer ist dein Favorit?

Melnarowicz: Deutschland gehört natürlich wie immer zu den Favoriten und sie werden mit Spanien und Frankreich um den Titel spielen. Mein Gefühl sagt mir, dass Frankreich dieses Jahr dran ist!

FuPa: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Wir wünschen Dir und dem FC Körle eine erholsame Sommerpause und viel Erfolg in der nächsten Saison.

Aufrufe: 016.5.2016, 08:14 Uhr
Florian DiehlAutor